Wir danken Heidelberger für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!
Obwohl ich auch im Bereich der digitalen Spiele nicht unerfahren bin, hatte ich bisher kein Teil der PC-Serie gespielt. Allerdings kam ich
vor ein paar Monaten zu dem iOS-Game, welches ebenso ein Vertreter der rundenbasierten Strategie ist. Für ein iOS-Game wirklich sehr toll umgesetzt, fesselte mich das Game einige Stunden
ans iPad. Nun lag uns also die Brettspielumsetzung der XCOM-Serie vor. Eine Serie, welche ja quasi schon fast Kult ist. Kann das ein Brettspiel wirklich mithalten? Das möchten wir uns mal
anschauen.
Die quadratische Box kommt wieder in der für Fantasy Flight Games Spiele sehr stabilen Qualität daher. In der Box findet man einen großen
Spielplan, diverse Würfel, 12 Soldatenfiguren, 8 Abfangjäger, 24 UFOs, diverse Marker und auch diverses Kartenmaterial. Dazu findet man in der Box nur eine Kurzanleitung mit 4 Seiten, das
kann doch nicht alles sein. Nein, diese 4 Seiten zeigen nur den ersten Aufbau. Zum Spiel gehört eine Gratis-App, die man iOS oder Android-Geräte herunterladen kann. Diese App übernimmt
quasi die Rolle eines Spielleiters und führt durch das Spiel Eine Tutorial-Mission führt die Spieler in einer akzeptablen Geschwindigkeit in das Spiel ein.
Bei XCOM übernehmen die Spieler jeweils einen Charakter. Bei 2 Spielern übernimmt jeder Spieler zwei Rollen. Jede der Rollen hat
unterschiedliche Aufgaben. Der Commander koordiniert das Budget und schickt Abfangjäger gegen angreifende UFOs los. Der Forschungsleiter ist für die Erforschung neuer Technologien
zuständig. Der Central Officer ist für die Satelliten verantwortlich und verwaltet außerdem die App. Der Einsatzleiter schickt Soldaten auf die Einsätze und verteidigt den
XCOM-Stützpunkt.
Gespielt wird in mehreren Runden, wobei jede Runde in zwei Phasen unterteilt ist.
Zuerst wird die Echtzeitphase gespielt, wo unter Zeitdruck diverse Sachen abgearbeitet werden müssen, so z.B die Einteilung der Soldaten, die Platzierung der
Abfangjäger, die Festlegung von Forschungsprojekten und vieles mehr. Nach der Echtzeitphase folgt die Auswertungsphase. Dort werden dann die verschiedenen
Aufträge abgearbeitet. Dies geschieht dann aber ohne den Zeitdruck der Echtzeitphase. Der Erfolg der Aufträge wird ausgewürfelt. Dem Würfelglück kann man mit den
passenden Karten nachhelfen. Die Spieler koordinieren den Ablauf, stimmen die Ressourcennutzung ab, besprechen die Vorgehensweise. In der Echtzeitphase kann
das dann schon recht hektisch werden, da die Zeit der App gnadenlos runter läuft. Wobei, hier gibt es Abstufungen, wie streng der Zeitverlauf in der Echtzeitphase
durchgesetzt wird. Gerade in den ersten Missionen ist man sonst etwas überfordert.... und, neben der ganzen Hektik soll das Spiel ja Spaß machen und spannend sein. Und
dass ist es definitiv. Die Missionen sind fordernd und mit zunehmender Erfahrung dann auch besser zu meistern. Anfangs hat man das Gefühl, die UFO-Invasion ist
nicht in den Griff zu bekommen, aber doch: es geht! :)
Durch die unterschiedlichen Karten, z.B Krisen, Technologien, etc... verläuft jede
Partie anders, so dass es lange spannend bleibt. Mit dem in der Echtzeitphase vorhandenen Zeitdruck müssen die Spieler umgehen können. Wem das nicht gefällt,
der wird mit XCOM keinen Spaß haben. Außerdem muss einem das Setting des Spiels, also eine Alien-Invasion kriegerisch abzuwehren, gefallen. Auch
das wird nicht jedem Spieler (bzw. jeder Spielerin) gefallen. Insgesamt wird die Zielgruppe, deren Geschmack das Spiel trifft, recht klein sein. Gehört
man aber zu dieser Zielgruppe, dann ran an die Waffen und los geht's (sorry, für Pazifisten ist das Spiel sicher nichts).
Viele Spieler mögen ja elektronische Unterstützung bei einem Spiel nicht, doch die XCOM-App fügt sich hier wirklich sehr gut ein. Optisch
übersichtlich und trotzdem ansprechend gestaltet, toll. Das gesamte Material gefällt mir sehr gut. Die Figuren, die UFOs, die Abfangjäger, auch das
ganze Kartenmaterial sieht gut aus, da kann man nicht meckern.
Fazit: spannende Si-Fi-Action, interessant, aber wohl nicht für die breite Masse. :)
(c)2015 Dirk Trefzger
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