Wir danken Winning Moves für die Zusendung eines Rezensionsexemplares !
Cartagena ist ja bei Winning Moves fast schon zu einer Marke geworden. Nach dem ersten Cartagena-Spiel im Jahre 2000 gab es zwischenzeitlich
schon einige Nachfolger, die allesamt das Thema Piraten verarbeiten. So auch die aktuelle Ausgabe „Cartagena – Die Meuterei“. In der üblich kleinen quadratischen Box findet
man einen verhältnismäßig großen Spielplan, 10 Matrosenfiguren (Plastikfiguren), Schiffsfigur, 13 Piratenkarten, , Gesinnungskarten, Kampfkarten, Äffchenkarten, Goldkarten, Goldmünzen aus
Plastik, sowie die erfreulich kurze Spielanleitung.
Der Spielplan ist in zwei Bereiche unterteilt. Die eine Seite zeigt das Piratenschiff, auf welchem später die Meuterei stattfinden wird. Die
andere Seite zeigt einen Pfad, über welchen das Schiff bewegt wird. Der Ablauf des Spiels ist ziemlich einfach; es ist in zwei Phasen unterteilt: (1) Seefahrt und (2) Meuterei.
In der Seefahrtphase
wird mit den Piratenkarten gespielt. Jede Piratenkarte zeigt einen Piraten der Mannschaft (inkl. der beiden Führungspersönlichkeiten, dem Captain und dem Meuterei-Anführer Ramon Diaz). Jeder dieser Piraten hat eine besondere Aktionsmöglichkeit. Der Spieler an der Reihe deckt eine Piratenkarte auf und entscheidet, ob er die Aktion dieses Piraten nutzen möchte. Falls dem nicht so ist, kann er die nächste Karte aufdecken und sich wieder entscheiden. Sobald er sich für eine Karten entscheidet, führt er die entsprechende Aktion aus. So kann er z.B. neue Kampfkarten bekommen, Karten tauschen, Gold bekommen, die Gesinnung festlegen (zu welcher Seite er gehören will), Gold bei Mitspielern stehlen, usw... der nächste Spieler kann von den bereits aufgedeckten Karten auswählen oder wie sein Vorgänger die nächste Karte aufdecken. Sobald jeder Spieler eine Karte bekommen hat, wird das Schiff um genau so viele Felder vorwärts bewegt, wie verdeckte Karten übrig geblieben sind.
In der zweiten Phase findet die Meuterei statt. Falls in der ersten
Phase noch nicht alle Kampffelder auf dem Boot besetzt wurden, werden die restlichen Matrosen/Piraten-Figuren auf diese Felder
verteilt. Auf der Unterseite jeder Figur ist eine Nummer (von 1 – 10) angegeben. Diese Nummer gibt die Stärke des Piraten vor. Nach
und nach werden dann die Kämpfe abgehandelt. Die Spieler unterstützen nun mit Kampfkarten eine der beiden Seiten, um so die Kämpfe zu Gunsten eben dieser Seite ausgehen zu lassen.
Sobald eine Seite drei Kämpfe gewonnen hat, endet das Spiel. Alle Spieler, die die passende Gesinnungskarte gespielt haben, können
nun das Spiel noch gewinnen. Gewinnt also der Captain die Meuterei, so vergleichen alle Spieler mit der Gesinnungskarte
„Captain Valverde“ ihren Goldvorrat. Wer den größten Goldschatz (Münzen und verdeckte Goldkarten) sammeln konnte, gewinnt
dann das Spiel. Falls auf der Gewinnerseite eh nur ein Spieler vorhanden ist, gewinnt dieser automatisch das Spiel (egal wieviel Gold er im Besitz hat).
Eine nicht zu unterschätzende Möglichkeit ist der Wechsel der Gesinnung. Auch wenn man bereits eine Gesinnung festgelegt
hat, kann man diese später im Spiel nochmals wechseln (oder einfach nur so tun, als ob man sie wechselt, um die Spieler in die Irre zu führen).
Insgesamt spielt sich „Die Meuterei“ recht frisch und flott. So richtig gut ist das Spiel allerdings erst in
Vollbesetzung. Zu dritt ist es auch noch ganz gut, wobei es zu zweit wirklich ziemlich seinen Reiz verliert.
Die Karten sind grafisch ganz hübsch ausgefallen. Die Goldmünzen sind aus Kunststoff und sehen auch ganz reizvoll aus. Die Plastik-Matrosen
fallen schnell um, was natürlich recht nervig sein kann (falls ein Spieler die Unterseite erkennen kann). Was mir absolut unverständlich ist: wie kann
man so einem Spiel ein solch riesigen Spielplan beilegen. Die Schiffsroute nimmt unnötig viel Platz in Anspruch; auch das Piratenschiff ist für den eigentlichen Zweck viel zu groß
ausgefallen. Es stehen sich ja eigentlich nur 5 x 2 Piraten gegenüber; auf das Schiffsdeck passen jedoch gut 500 Figuren dieser
Größe (nein, ich habe es nicht ausprobiert *gg*)... was soll das?
Fazit: … also: das Spiel ist klein (bis auf den Spielplan), das Spiel ist flott, das Spiel ist hübsch, funktioniert aber nur in
Vollbesetzung wirklich gut; deshalb erhält es in der Hauptwertung noch gute 4 Punkte.
(c)2009 Dirk Trefzger
[Top]
|