Wir danken Ystari/Asmodee für die Zusendung eines Rezensionsexemplars
Bei Prosperity spielt man eine expandierende Nation und das durch mehrere Dekaden. Man kümmert sich um die Infrastruktur, um
Energieversorgung und mehr. Auch die ökologischen Auswirkungen darf man nicht außer Acht lassen.
In der Box findet man Folgendes:
- Forschungstableau - 4 Spielertableaus - 20 Holzwürfel (5 je Spielerfarbe) - 35 Banknoten - 60 Technologie-Plättchen
Jeder Spieler hat ein separates Tableau, auf dem bereits ein paar Plättchen aufgedruckt sind. Die unterschiedlichen Felder bieten für die
unterschiedlichen Arten von Plättchen Platz; man kann aber auch bereits ausliegende Plättchen überbauen. Manche Bauwerke produzieren Energie, manche Bauwerke verbrauchen Energie... manche
Bauwerke wirken sich positiv auf die Ökologie aus, manche eben schlecht. Außerdem gibt es Symbole wie Kapital, Wohlstand oder Forschung, die man auf seinen Gebäuden haben sollte, wenn
diese zur Wertung kommen.
Der aktive Spieler zieht immer das oberste der verdeckten Technologie-Plättchen. Dieses Plättchen gibt vor, welches Symbol direkt gewertet
wird, eben abhängig von der Ökologieleiste, der Energieleiste oder ganzen Symbole der gebauten Plättchen. Liegt man z.B. mit dem Energieverbrauch im Plus, dann erhält man Geld, liegt man
im Minus, dann muss man Geld bezahlen; bei positiver Ökologie darf man Umweltschmutz-Marken entfernen (was dann auch nach und nach Wohlstandssymbole freilegt), bei negativer Ökologie
bekommt man solche Marken dazu. Dann darf der Spieler zwei Aktionen ausführen (100 Euro nehmen, Umweltschmutzmarke entfernen, Bauwerk errichten, auf einer der Forschungsleisten
aufsteigen).
Der Einstieg in Prosperity fällt relativ einfach. Das 8-seitige Regelheft bringt das Regelwerk schnell an den Mann bzw. die Frau. Eine Seite
davon nimmt schon der Einleitungstext ein und die beiden letzten Seiten sind durch die Gebäude-Übersicht belegt. Das Spiel ist durchaus interessant. Die Balance zwischen Energiegewinnung,
Ökologie und Finanzen zu halten, das macht eigentlich Spaß. Was mir von Anfang an nicht gut gefallen hat, war bzw. ist die Optik des Spiels, denn diese reizt mich wirklich so gar nicht.
Wie beispielsweise auch bei Spyrium des selben Verlags wurden hier gar keine Gebäudebezeichnungen aufgedruckt (um das Material nicht auf eine einzige Sprache festzulegen). Dadurch kommt
einfach nicht das richtige Aufbau-Feeling zustande. Man schaut zwar auf die Symbole der Plättchen, aber man schaut ja nicht ständig in die Anleitung rein, was das jetzt nochmal für
ein Gebäude ist... für meinen Geschmack stört das die Spiel-Atmosphäre deutlich. Auch die Grafik selbst überzeugt mich nicht. Die Symbole gehen natürlich klar, doch der Look der
Bauobjekte ist "bäh". Die Optik der Box gefällt mir da schon viel besser.
Was auch nicht so richtig rüber kommt, ist die Tatsache, dass man sich durch mehrere Dekaden spielt. Zwar sind die Rückseiten der
Technologie-Plättchen passend zur jeweiligen Dekade gestaltet, doch der zunehmende Fortschritt kommt irgendwie nicht so richtig zur Geltung und das ist wirklich schade, denn spielerisch
weiß Prosperity durchaus zu gefallen. Gut, man sollte auch wissen, dass die Interaktion der Spieler untereinander auf das Wegschnappen der ausliegenden Technologieplättchen beschränkt
ist. Jeder Spieler hat ja sein eigenes Tableau. Steht man auf mehr Konfrontation, dann ist Prosperity vieleicht nichts.
So bekommt das Spiel eine zwar immer noch eine gute "4" beim Spielreiz, doch mit einer etwas ansprechenderen Optik wäre auch
bestimmt eine "5" drin gewesen.
Fazit: hübsche Optik ist anders, Spiel aber ganz gut.
(c)2014 Dirk Trefzger
[Top]
|