Wir danken ”Abacus Spiele” für die Zusendung eines Rezensionsexemplars.
In der Spieleschachtel findet man folgendes Material vor: - Spielplan - 80 Geschäftshäuser (aus Holz) - 60 Plättchen mit Haltestellen - 1
Bus - 1 Säckchen - 5 Marken “Sonderfahrten”
Vor dem Beginn des Spiels erhält jeder Spieler die Geschäftshäuser in seiner Farbe. Eines davon wird als Zählstein auf die “0” der
Zählleiste gesetzt (am linken Rand des Spielplans). Die Haltestellen-Plättchen werden verdeckt gemischt und in Stapel, mit jeweils einem Plättchen mehr als die Spieleranzahl beträgt, neben dem
Spielplan bereitgelegt. Jeder Spieler zieht verdeckt eine der “Sonderfahrt”-Marken. Der Startspieler erhält den Bus als Markierung und das Säckchen wird neben dem Spieplan bereit
gelegt... so, dann geht’s los :-))
Der Spielplan zeigt einen Stadtplan von Paris. Darauf sind 5 verschiedene Busrouten eingezeichnet, die an verschiedenen Stellen auch kreuzen. Ziel des
Spiels ist es nun, Geschäftshäuser an den Haltestellen-Markierungen zu errichten, um so möglichst von den Touristen, die im Tour-Bus durch die Stadt gekarrt werden, profitieren zu können. Punkte
erhält man in zwei verschiedenen Wertungen (dazu aber später mehr).
Der Spieler am Zug wählt eines der Plättchen-Stapel aus. Diese Haltestellen-Plättchen werden auf dem Spielplan an der entsprechenden Position platziert.
Diese Haltestellen stehen nun also für die Errichtung von Touristenattraktionen, wie Bistros, Cafés, Restaurants (also Holz-Geschäftshäuschen) zur Verfügung. Der aktive Spieler wählt eine Haltestelle
aus und setzt eines seiner Häuschen daneben.. so macht es jeder Spieler reihum. Da der Stapel ein Plättchen mehr beinhaltet, als Spieler am Tisch sitzen, bleibt logischerweise eines der Plättchen
übrig... und genau dieses Plättchen löst dann die erste Art von Wertungen aus: nämlich...
“die kleine Tour”:
hier wird die Haltestelle gewertet, bei der keiner der Spieler ein Geschäft eröffnet hat. Die oder der Spieler, die/der an dieser Haltestelle in früheren Runden bereits ein Häuschen bauen konnte(n), erhält für jedes Häuschen jeweils einen Punkt. Befindet sich an der gewerteten Haltestelle gar kein Häuschen, dann werden die nächstgelegenen Haltestellen gewertet. Sind mehrere Häuschen gleich weit von der ursprünglichen Haltestelle entfernt, dann bekommen die entsprechenden Spieler alle einen Punkt gutgeschrieben. Nach der Wertung wird das Haltestellen-Plättchen auf eines der 5 Ablagefelder auf dem Spielplan gelegt. Befindet sich dort bereits ein gleichfarbiges Plättchen, dann wird gleich eine große Wertung ausgelöst:
“die große Tour”:
hier fährt der Touristenbus nun eine komplette Route, und zwar die Route mit der Farbe, des eben doppelt vorhandenen Haltestellen-Plättchens (auf den Ablagefeldern). Diese Plättchen werden aus dem Spiel entfernt. Der Bus fährt nun die Haltestellen dieser Linie ab und hält nur an den Kreuzungen (mit anderen Linien)... an jeder dieser Kreuzung wird nun gewertet. Die Spieler erhalten für jedes Häuschen an dieser Haltestelle einen Punkt. Spieler, die ein Geschäft an dieser Haltestelle haben, erhalten aber nun auch Punkte für Häuschen an benachbarten Haltestellen (auch Haltestellen, die nicht gleichzeitig eine Kreuzung sind und auch Haltestellen einer kreuzenden Linie). Es ist also während des Spiels sinnvoll möglichst Kreuzungen und davon benachbarte Haltestellen mit seinen Geschäften zu besetzen, um bei Wertungen mehr Punkte absahnen zu können.
Nach der großen Tour wird der Bus an den nächsten Spieler (im Uhrzeigersinn) weitergegeben und der nächste Spieler führt seinen Zug aus. Sobald alle
Stapel an Plättchen aufgebraucht sind, werden noch die Sonderfahrten ausgeführt. Dazu wird einfach nochmals eine große Tour der jeweiligen Farben gefahren, danach endet das Spiel und es gewinnt der
Spieler, der die meisten Punkte sammeln konnte.
An Kreuzungen dürfen jeweils zwei Geschäfte vorhanden sein (auch vom gleichen Spieler), an “normalen” Haltestellen nur eines. Ist ein
Spieler nun an der Reihe, an einer Haltestelle ein Geschäft zu errichten, an welchem bereits die maximale Anzahl an Geschäften vorhanden ist, dann darf er eines davon verdrängen. Er wirft es einfach
ins Säckchen. Diese so entfernten Geschäfte gehen zum Schluss noch in die Wertung ein. Der Spieler, der die meisten Häuschen im Säckchen hat (und nur der.. bei Gleichstand keiner der Spieler), erhält
für jedes Geschäft einen zusätzlichen Punkt.
Anfangs wirken die Wertungen ein wenig konfus und man ist sich nicht ganz sicher, welche Aktion nun was bewirken könnte. Man sollte hier aber nicht
allzu schnell aufgeben, spätestens nach ein paar Runden hat man die Wertung verinnerlicht und kann ein lockeres Familienspiel genießen. Eine langfristige (also strategische) Planung ist dabei eher
von Nachteil, da diese durch Verdrängungsaktionen anderer Spieler stets über den Haufen geschmissen wird. Eher sinnvoll ist es, die Verteilung der Plättchen abzuwarten und dann zu entscheiden, was
genau für diesen Zug das Beste sein könnte :-))) .. je geringer die Spieleranzahl, um so höher ist der Einfluss, den die Spieler nehmen können. Die Mischung aus Taktik und Glück ist gelungen.
Jede Haltestelle kommt genau so oft vor, wie Straßen von dieser Haltestelle weg führen. Achtet man also ein wenig darauf, welche Haltestellen bereits
aufgedeckt wurden, kann man die Wahrscheinlichkeit der nächsten Wertung ein bischen abschätzen, um so die mögliche Punktzahl zu verbessern.
Beim Spiel zu zweit wird anfangs eine zusätzliche Sonderfahrt gezogen und offen neben den Spielplan gelegt. Außerdem werden keine Häuschen ins Säckchen
geworfen, die dann bei mehreren Spielern später zu zusätzlichen Punkten führen können.
Entgegen vieler anderer Meinungen, die ich bereits über dieses Spiel gehört habe, finde ich das Spielmaterial eigentlich schön. Der Spielplan mit dem
Stadtplan von Paris erinnert ein bischen an den Spielplan mit London bei Scotland Yard... so kam natürlich beim ersten Spiel der obligatorische Satz einer Mitspielerin: “Das ist ja wie Scotland
Yard”, doch das ist es nicht :-)))... die Holzhäuschen sind praktisch, die Haltestellen-Plättchen sind übersichtlich... ok, die Marker der “Sonderfahrten” sind langweilig und statt
des Karton-Busses hätte es auch ein Holz-Bus oder sowas sein können, aber für ein Familienspiel zu einem recht moderaten Preis von 20 Euro geht das schon in Ordnung. Auch das Cover der
Spieleschachtel (gerade hier gehen die Meinungen besonders auseinander) gefällt mir recht gut.. zwar wirkt die Schachtel recht unauffällig im Spieleregal, aber genau das gefällt mir.. zudem sieht das
Motiv recht witzig aus.
Die Spielanleitung besteht aus 4 DINA4-Seiten, welche die Regeln mit ausreichend Beispielen sehr gut rüberbringen.... die 4 Seiten gibt’s jeweils
in 4 Sprachen: deutsch, englisch, französisch, italienisch.
Noch als letzte Info: das Spiel war auf der Auswahlliste zum Spiel des Jahres 2003.
Fazit:
“Paris Paris” ist ein angenehm einfaches und gut funktionierendes Familienspiel, dass man sehr gut weiterempfehlen kann - KAUFEN ! :-)))
(c)2003 Dirk Trefzger
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