„Nichts für Grobmotoriker“ sollte man vielleicht auf die Packung von „Safranito“ schreiben :)
Die Box verbirgt folgendes Material:
- 2 Spielplanhälften und zwei Klammern zum Zusammenstecken - 24 Wurf-Chips (pro Farbe 6 Stück
mit den Werten 10 – 60) - 54 Gewürzkarten - 18 Gerichte (Karten mit einer Kombination aus jeweils drei Gewürzen) - Pfeffermühle (kleine Holzfigur) - Spielgeld in
verschiedenen Stückelungen - … und natürlich die Anleitung
Den großen Spielplan steckt man zusammen und hält die beiden Teile mit den Kartonklammern zusammen. Das Spielfeld zeigt 9 Gewürzschalen und
4 Aktionsfelder. Am Rand des Spielfeldes, welcher etwas erhöht ist, damit die Chips dort normalerweise nicht rausrutschen können, sind noch Ablagefelder für die verschiedenen
Gewürzkarten. Die Karten mit den Gerichten werden gemischt; auch die Gewürzkarten werden gemischt. Jeder Spieler erhält einen Satz Chips (jeweils 6 Wurf-Chips). Als Startkapital erhält
noch jeder Spieler 200 Rupien. Die restlichen Geldscheine bilden die Bank. Von den Gerichten werden einige (abhängig von der Spieleranzahl) als offene Auslage bereitgelegt. Auch abhängig
von der Spieleranzahl wird eine gewisse Anzahl an Gewürzkarten aufgedeckt, die dann auf die passenden Ablagefelder gelegt werden. Der Startspieler erhält die Pfeffermühle und ist damit
Startspieler oder in diesem Fall „Chefkoch“ :))
Ziel des Spiels ist es, als erster Spieler drei Gerichte zuzubereiten. Die Gerichte liegen wie gesagt offen in der Auslage und geben die
gesuchten Gewürze vor. Diese Gewürze muss man dann über das Spielfeld und mittels Einsatz der Wurf-Chips besorgen. Hat man die passenden Gewürze beisammen, kann man das Gericht kochen und
bekommt die Karte in seinen Bestand. Doch wie funktioniert das nun?
Gespielt werden mehrere Runden, die jeweils aus 4 Phasen bestehen. Zuerst werfen die Spieler reihum ihre Chips (komm ich gleich noch dazu),
dann führen sie ggfs. Aktionen aus, Verkaufen und/oder Kaufen Gewürze und bereiten anschließend Gerichte zu. Natürlich ist der Knackpunkt die Geschichte mit dem Werfen der Chips. Von
außerhalb des Spielplans werfen die Spieler reihum (Anzahl der zu werfenden Chips wird auch durch die Spieleranzahl bestimmt) ihre Chips auf das Spielfeld und versuchen die Gewürze oder
Aktionsfelder zu treffen, die sie benötigen bzw. ausführen möchten. Die Chips sind von schwerer Qualität (ähnlich guter Poker-Chips). In der Mitte des Chips befindet sich ein Loch und
genau was man durch dieses Loch sehen kann, bestimmt, ob der Chip auf einem Feld gültig ist oder ob nicht. Anschließend werden die Aktionsfelder ausgewertet. Der Spieler mit dem höchsten
Chip-Wert auf einem Aktionsfeld darf diese Aktion ausführen. Es gibt 4 Aktionen: Extrawurf (es darf ein weiterer Chip geworfen werden), Zusätzliche Gewürzkarte (der Spieler darf Karten
ziehen und sucht sich eine passende Karte aus), Gericht reservieren (der Spieler zieht sich eine Gericht-Karte vom Stapel und kann sie verdeckt vor sich ablegen, um sie später dann
zuzubereiten), Chefkoch (die Pfeffermühle wird an diesen Spieler weitergegeben... beim weiteren Ablauf der Runde ist dieser Spieler der Chefkoch, darf also als Startspieler die Phasen
beginnen). Danach dürfen die Spieler überschüssige Gewürze verkaufen. Den Preis, der zu erzielen ist, wird durch die ganzen Chips vorgegeben, die auf der Gewürzschale liegen. Wem die
Chips gehören ist in diesem Fall egal. Beim anschließenden Kauf der Gewürze spielt die Farbe dann aber schon ne Rolle, denn man kann nur Kaufen, wenn eigene Chips auf der Gewürzschale
liegen. Der Spieler, der den höchsten Chip-Wert vorweisen kann (Summe aller Chips der Spielerfarbe), kauft sich eine Gewürzkarte. Falls noch weitere vorhanden sind, nimmt der Spieler den
Chip mit dem höchsten Wert runter. Der Spieler der dann den höchsten Wert vorweisen kann, darf die nächste Karte kaufen... usw. Nach dem Verkauf/Kauf der Gewürze dürfen die Spieler dann
Gerichte zubereiten. Es beginnt übrigens immer der Spieler mit der Pfeffermühle. Egal ob es das Werfen der Chips oder aber das Zubereiten von Gerichten... diesen Vorteil genießt eben nur
der Chefkoch. Nach der Runde bekommen die Spieler ihre Chips zurück. Die Gerichte werden wieder auf die vorgegebene Anzahl aufgestockt, es werden neue Gewürzkarten aufgedeckt und
aufgelegt und die Pfeffermühle wird im Uhrzeigersinn weitergegeben... die nächste Runde beginnt, die Chips fliegen, die Gewürze wandern hin und her, exotische Gerichte werden zubereitet
und zum Schluss gewinnt der geschickteste Spieler :)
Der zu Beginn geschriebene Satz trifft also wirklich zu. Safranito ist ein Geschicklichkeitsspiel mit interessanten Taktikelementen...
vielleicht auch noch n kleines Bluff-Element, denn die Chips werden verdeckt geworfen, so dass die Mitspieler nicht wissen, wo nun welcher Wert liegt. Das alles macht Safranito zu einem
wirklich tollen Spiel. Zu zweit ist das Spiel auch gut spielbar, wobei der Spielspaß bei mehreren Spielern (am liebsten in Vollbesetzung) noch größer ist. Ein gewisser Ärger-Faktor ist
vorhanden, vor allem wenn ein optimal liegender Chip von einem Gegner „weggeschossen“ wird, aber genau das macht das Spiel aus...hmmm, Spieler, die leicht aus der Haut fahren,
flippen dabei vielleicht aus ;))
Die Spielanleitung ist mehrsprachig. Der deutsche Teil macht 6 Seiten aus und bringt die doch recht einfachen Regeln schnell an den Mann
bzw. an die Frau. Das Material ist auch ganz schön. Beim Werfen der Chips merkt man, dass der leicht erhöhte Rand doch immer noch zu niedrig ist, denn oft hüpfen die Chips noch
rüber. Die Gewürzschalen sind hübsch gestaltet, wie auch die ganzen Karten, die ja auch diese Gewürzschalen zeigen. Da auf dem gesamten Material immer die gleichen Gewürzschalen
vorkommen, könnte das ganze optisch etwas langweilig sein. Die Geldscheine sind aus dünnem Papier. Die Chips sind schwer genug, dass man sie gut werfen kann.
Fazit: tolle Idee, schönes Spielgefühl, runde Sache (nicht nur die Chips).
(c)2011 Dirk Trefzger
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