Wir danken Hasbro für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!
„Risiko“ ist auch so ein Klassiker von Parker (Hasbro), der mittlerweile in vielen verschiedenen Outfits vorzufinden ist. So gibt es
viele Themen-Editionen, ne zwei Spieler-Version, Classic- oder Deluxe-Versionen, usw. Zwischenzeitlich gibt es auch eine Neuauflage, welche die bisherigen Regeln etwas variiert.
Überraschenderweise wirkt das Spiel dann nicht wie ein zum x-ten mal aufgewärmtes Menü, sondern der Klassiker wird merklich aufgepeppt, was gerade Fans des Klassikers gefallen könnte (ok,
eingefleischte Fans könnten sich vielleicht auch dran stören).
Die Regeländerungen sind an die Promoversion „Black-Ops“ angelehnt, welche kurz vor der Veröffentlichung an eine ausgewählte
Zielgruppe verteilt wurde. Schade, dass man nicht die Holzfiguren übernommen hat. Statt dessen findet man im Spiel Plastikmaterial, welches nicht besonders praktisch und auch nicht
besonders schön ausgefallen ist. Die Armeen werden beispielsweise mit Plastikpfeilen dargestellt. Mir persönlich gefallen da die Plastikfiguren von den ersten Ausgaben noch am besten.
Dort waren auch die Farben deutlich bunter. Auch der Spielplan der Neuauflage wirkt sehr eintönig; eigentlich schade. Die zwischendurch mal üblichen Soldatenfiguren früherer Editionen
waren optisch zwar schön, aber noch deutlich unpraktischer vom Handling. Wirklich schade, dass Hasbro dem Spiel, welches ja als Deluxe-Version zu haben ist, nicht schöne Holz-Marker
spendiert hat. Das wäre m.E. eine deutliche Aufwertung des Spiels... naja, man kann nicht alles haben :)
Witzig ist die Idee, die Spielanleitung in Form einer Akte beizulegen. Die einzelnen Regelabschnitte sind auf so ne Art Karteikarten zu
finden. Bei dem militärischen Hintergrund ganz gut gelungen. Schaut man die Regeln durch merkt man natürlich, dass viele Sachen gleich geblieben sind. Trotzdem haben sich ein paar
grundlegende Dinge geändert. Speziell die folgenden drei Punkte sind nennenswert:
Hauptstädte:
Es wurden Hauptstädte eingeführt, die einen Bonus beim Nachschub bringen. Somit sind Länder mit diesen Hauptstädten besonders umkäpft.
Missionen und Belohnungen:
Die bisherigen langfristigen Aufträge wurden ersetzt. Statt dessen gibt es offen ausliegende Auftragskarten mit kleineren Aufträgen, von denen es drei Stück zu erfüllen gilt, um das Spiel zu gewinnen. Auf den ersten Blick wirkt das vielleicht nicht so gravierend, doch das Spielgefühl und die Strategie wird dadurch deutlich beeinflusst... wie ich finde auf jeden Fall positiv. Zu den ausliegenden Aufträgen werden noch Belohnungsplättchen gelegt. Erfüllt man den Auftrag erhält man noch das Belohnungsplättchen, welches besondere Möglichkeiten eröffnet. Auch das bringt deutlich frischen Wind in den Klassiker.
Nachschub durch Gebietskarten: Man kennt es doch von früher: man sammelt Gebietskarten und kann diese später in weitere Armeen
eintauschen. Die Höhe des Nachschubs war ansteigend, so dass das Timing nicht unwichtig war. Die neuen Gebietskarten zeigen ein oder zwei Sterne. Von den Sternen auf den eingetauschten
Karte ist dann die Anzahl der Nachschub-Armeen abhängig. Das entschärft das Timing etwas.. auch das tut dem Spiel ganz gut.
Ach ja, was mir noch bezüglich der Begrifflichkeiten aufgefallen ist. Bei der ältesten Ausgabe, die ich besitze, war noch von
„Eroberung“ die Rede; irgendwann wurde das durch „Befreiung“ ersetzt und jahrelang so weiter geführt. In der vorliegenden Neuauflage wird nun wieder von „Eroberung“
gesprochen. Anscheinend ist diese Formulierung wieder erlaubt.
Insgesamt erscheint mir die Neuauflage eine Medaille mit zwei Seiten zu sein. Zum einen finde ich das Material nicht so sehr gelungen, wie
ich es mir erhofft hatte. Wie gesagt: ne schöne Luxus-Edition mit Holzmaterial wäre schon toll gewesen. Diese Chance hat Hasbro leider verpasst. Die eingeführten Regeländerungen dagegen
finde ich sehr gelungen. Das Spiel wird dadurch deutlich aufgepeppt und erweckt das Spiel zu neuem Leben, zumindest auf unserem Spieletisch. Vielleicht kaufe ich mir einfach nen Stall
voll Holzmaterial zum Spiel dazu. Im Netz gibt es ja mittlerweile genügend Anbieter, die einzelnes Spielmaterial anbieten... die neuen Regeln wären es wert.
Fazit: außen pfui, innen hui :)
(c)2011 Dirk Trefzger
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