Wir danken Stadlbauer für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!
In der quadratischen Box von "Start Frei" findet man 22 Schienenteile (10 Geraden, 12 Kurven), 27 Verbindungsteile für den Bau der
Strecken, 6 Boxenstopp-Marker, ein Würfelbecher in Form eines Carrera-Handreglers, 5 Spezialwürfel, 4 Rennautos, 50 Carrera Coins, 17 5er-Carrera-Coins-Marker, 10 DRS-Marker, 4 Lenkräder
(Spielertableaus), 4 Schaltheben-Figuren (zur Anzeige des Gangs), 66 Spielkarten, ein Übersichtsblatt und die Spielanleitung mit ihren acht Seiten.
Nach dem kleinen "Gib Gas!" haben wir auch das "große" Spiel der neuen Carrera-Reihe getestet. "Start Frei"
ist ein Rennspiel, welches für die ganze Familie gedacht ist. Zum Einstieg gibt es ein Übersichtsblatt, welches auf der einen Seite den Aufbau und die Vorbereitungen zeigt und auf der
anderen Seite eine Kurzregeln, die es erlaubt, direkt loszulegen. Diese "Losspiel-Regel" zeigt die ersten Todos eines 3-Spieler-Spiels. Es werden zwei Rennabschnitte wie
vorgegeben absolviert. Die restlichen 4 Rennabschnitte können dann selbständig gespielt werden. Als Einstieg für drei Spieler, die wenig Erfahrungen mit Spielregeln haben, ist dieses
Übersichtsblatt nicht schlecht. Spielt man in der ersten Partie mit einer anderen Spieleranzahl oder hat man etwas Erfahrung mit dem Lesen von Spielanleitungen ist diese Übersicht unnötig
bzw. sogar fast schon unpraktisch. Das Regelwerk ist insgesamt sehr übersichtlich, so dass man ruhig auch direkt mit der Anleitung starten kann.
Jeder Spieler erhält ein Lenkrad mit dem Ganganzeiger, zwei Carrera-Coins (quasi die Währung im Spiel) sowie die 6
Startkarten in seiner Farbe. Immer gleichzeitig wählen die Spieler jeweils eine Karte aus ihrer Hand und legen diese verdeckt vor sich
hin. Gleichzeitig werden die Karten aufgedeckt. In der Reihenfolge der Ordnungszahl (von der niedrigsten auswärts) führen die Spieler nun ihre Züge aus. Die gespielte Karte zeigt dazu im
oberen Bereich Rennanweisungen (Bewegung durch Würfeln, Schalten). Im unteren Bereich zeigt die Karte dann noch eine Sonderfunktion, die der Spieler in seinem Zug nutzen kann. So
kann man z.B. das Würfelergebnis beeinflussen oder man kann Carrera-Coins aus dem allgemeinen Vorrat nehmen. Die Strecke zeigt zwei Fahrspuren, wie die Slots der Carrera-Bahn eben.
Weichen erlauben den Spurwechsel. Auch Überholmanöver auf der selben Fahrspur sind möglich. Schikanen, die über die komplette Strecke verteilt sind, erfordern gute Planung der Fahrt
und natürlich auch etwas Glück beim Würfeln. Mit der Rennanweisung "Schalten" kann man den Schaltanzeiger nach oben oder unten bewegen. Damit ändert man die Farbe des
Würfels, den man für die Bewegungen würfeln muss. Je höher der Gang, desto höher ist die mögliche Bewegungsweite. Aber fährt man z.B. hinter einem Rennwagen eines anderen Spielers her,
muss man ggfs. runter schalten, um nicht aufzufahren. Auch bei den schon erwähnten Schikanen sind geschickte Fahrmanöver notwendig, um nicht zwangsweise runter schalten zu müssen.
Sobald alle sechs Karten gespielt wurden, folgt ein Boxenstopp. In
dieser Phase können die Spieler mit ihren Carrera-Coins neue Karten aus der Auslage kaufen, mit anderen Rennanweisungen und mit besseren
Sonderfunktionen. Im Gegenzug muss eine andere Karte abgegeben werden. Man besitzt also immer maximal 6 Karten. So düsen die Spieler
also mit ihren Schlitten um die Rennstrecke, wechseln die Fahrbahn, überholen andere Spieler, werden ausgebremst, verlieren die Kontrolle in
den Schikanen. Ich muss sagen: es kommt tatsächlich richtiges Rennfeeling auf; die Umsetzung des Carrera-Themas ist Klemens Franz
wirklich gut gelungen. Gerade mit mehr Spielern ist das Wettrennen total lustig und spannend. Es liegen Schienen bei, die für unterschiedliche
Strecken genutzt werden können, so wie man das auch von der Carrera-Bahn her kennt. Man einigt sich aber vor der Partie auf eine
Streckenführung und diese wird dann während des Spiels entwickelt. Man beginnt mit den ersten drei Streckenteilen und nach jedem
Durchgang werden zwei neue Streckenteile ausgelegt. Ziel ist es, die Strecke zweimal zu umrunden. Sobald der erste Wagen dann die Ziellinie
überfährt wird dieser Rennabschnitt noch zu Ende gespielt, dann gewinnt der Spieler, dessen Rennwagen am weitesten vorne liegt.
Mir gefällt das Deckbuilding-Element sehr gut, also die Tatsache, dass man seine sechs Handkarten im Verlauf des Spiels durch Einsatz von
Carrera-Coins durch immer bessere Karten ersetzen kann. Da es trotzdem immer "nur" sechs Karten sind, wird das Spiel nicht wirklich
kompliziert. Das Rennen lässt sich flott spielen und ist wirklich überraschend spannend. Wer ein Familienspiel in Form eines Rennspiels
sucht, der sollte sich "Start Frei" unbedingt mal anschauen.
Die Streckenteile sind aus Karton und werden mit kleinen Verbindungsstücken zusammen gehalten. Die Karten sind von guter Qualität, auch
wenn die Optik etwas nüchtern ausgefallen ist. Die Lenkräder, die zur Ganganzeige genutzt werden, sind auch eher nüchtern gestaltet.
Optisch reizt mich das Spiel ehrlich gesagt nicht so, doch auch bei diesem Carrera-Spiel war ich vom Spiel selbst dann doch eher überrascht,
wie gut es sich spielen lässt und wie spaßig es letztendlich ist.
Fazit: spannendes Rennspiel mit Deckbuilding-Elementen, gute Carrera-Umsetzung.
(c)2014 Dirk Trefzger
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