Wir danken Huch&Friends für die Zusendung eines Rezensionsxemplares !
Abstrakte Spiele sind sicherlich nicht jedermanns Sache, doch sie bringen oftmals einen hohen Suchtfaktor mit sich. Wie es damit bei
„Campos“ ausschaut, möchten wir uns jetzt mal genauer anschauen. In der kleinen Box findet man einen kleinen Spielplan mit der Punkteleiste, 24 Wertungskarten, 32 dreiteilige
Spielsteine aus Kunststoff, 4 Marker aus Kunststoff, einen Stoffbeutel für die Spielsteine sowie natürlich die Spielanleitung.
Da abstrakte Spiele nicht mit lustigen Grafiken punkten können, muss zumindest das Material an sich von guter Qualität sein, um das Spiel
etwas wertiger wirken zu lassen. Das ist Huch&Friends bei Campos ganz gut gelungen. Die Kunststoffspielsteine fühlen sich gut an, lassen sich gut handhaben und sehen auch nicht
wirklich schlecht aus. Die Wertungskarten sind etwas dünn ausgefallen, wobei die Qualität schon noch in Ordnung geht. Die ganze Optik ist stimmig, wirkt modern und beinhaltet keine
Fehler... also alles ok.
Der kleine Spielplan mit der Punkteleiste wird für die Spieler gut erreichbar auf dem Tisch platziert. Dort werden die Marker genutzt, um
den Punktestand anzuzeigen. Die Marker sind kleine Kunststoff-Marker (die man auch gerne mal verlieren kann), die alle schwarz sind und sich nur von der Form unterscheiden; das soll wohl
der modernen Optik dienen. Jeder Spieler erhält je nach Spieleranzahl eine vorgegebene Anzahl an Wertungskarten auf die Hand (z.B. bei 3 Spielern sind es 4 Karten). Jede Wertungskarte
beinhaltet eine Bedingung und eine Farbe, die gewertet werden soll... das kann z.B. so ausschauen:
→ wenn blau größer rot, dann Wertung der Farbe grün
Dabei ist immer die größte zusammenhängende Fläche einer Farbe relevant. Man hat also immer im Blick, was die größte Fläche in rot, die
größte Fläche in blau und die größten Flächen der anderen Farben sind, um dann Wertungen für sich zu kassieren.
Jeder Spieler erhält nun noch zwei Spielsteine aus dem Stoffbeutel. Diese Spielsteine legt er offen vor sich ab. Ein Spielstein wird dann
noch gezogen und offen in die Tischmitte gelegt. Dort werden nun die Spielsteine der Spieler „angebaut“.
Das Spiel verläuft in zwei Abschnitten. Zuerst wird eine Spielfläche durch Auslegen von Spielsteinen aufgebaut, später wird diese so
aufgebaute Fläche dann Runde für Runde wieder abgebaut. Zwischendurch spielen die Spieler möglichst ihre Wertungskarten aus, um Punkte zu kassieren, die sie dann auf der Punkteleiste
anzeigen dürfen.
Aufbauphase:
hier darf der aktive Spieler seine beiden offenen Spielsteine an das bestehende Gebilde anbauen. Mindestens eine Seite des neuen Spielsteins muss an die bestehende Auslage angrenzen. Alternativ darf er auch nur einen Spielstein legen und dann noch eine Wertungskarte ausspielen, wenn eben die dort angegebene Bedingung zutrifft (siehe Beispiel oben). Anschließend zieht er verdeckt wieder Spielstein(e) aus dem Beutel, bis er wieder zwei offene Spielsteine vor sich liegen hat, dann ist der nächste Spieler dran. Sobald ein Spieler alle seine Wertungskarten spielen konnte, oder sobald der Stoffbeutel keine Spielsteine mehr beinhaltet, endet die Aufbauphase.
Abbauphase:
jeder Spieler erhält wieder die vorgegebene Anzahl an Wertungskarten. Eventuell übrige Karten aus der voherigen Phase darf der Spieler behalten. Nun wird eben nicht angelegt, sondern das bestehende Spielfeld wird abgebaut. Der aktive Spieler nimmt dazu entweder einen oder zwei Spielsteine vom Spielfeld und ändert damit die Anzahl der verschiedenen Farbflächen, was dann wiederum für die Wertungen relevant ist. Möchte er eine Wertungskarte spielen, dann darf er nur einen Spielstein entfernen. Diese Phase endet, sobal die Spielfläche komplett abgebaut wurde.
Wer nach der Abbauphase die meisten Punkte vorweisen kann, gewinnt das Spiel.... so einfach ist das :)
Wenn man nicht gerade einen Grübler am Tisch hat, verläuft das Spiel ganz flott; falls das aber doch der Fall sein sollte, dann ist das fast
schon da k.o. Von Campos, denn dann wird das Spiel schnell zäh und langatmig. Auf die richtigen Spielpartner kommt es also an, wobei auch dies nicht für dauerhaften Spielspaß führt. Auf
Dauer wird es dann leider doch langweilig, denn die Einflussmöglichkeiten, gerade bei höheren Spieleranzahl, sind einfach zu gering.
Fazit: durchschnittliches Taktikspiel, dass auf Dauer leider langweilig wird
(c)2011 Dirk Trefzger
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