Wir danken Pegasus für die Zusendung eines Rezensionsexemplars
Das nenne ich mal eine wirklich stabile Box, die das Pegasus für Belfort liefert. Ok, Grafik der Box ist nicht jedermanns Sache, doch das
enthaltene Material kann sich schon sehen lassen. Aus 5 Spielplan-Teilen wird der gesamte Spielplan zusammengesetzt. Die Kalendertafel zeigt den Fortschritt des Spiels an, bietet Platz
für den Besitzkarten-Nachziehstapel und enthält noch diverse weitere Angaben. Die Einnahmetafel ermöglicht es, die verschiedenen Ressourcen zu ergattern. Auch kann man dort weitere Elben
oder Zwerge anheuern. Auch die Spielerreihenfolge lässt sich dort beeinflussen. Es gibt 50 Gebäudekarten. 5 Zugabfolgewappen, einen Kalenderanzeiger, 5 Spielertafeln, 12 Gildenplättchen
sowie die verschiedenen Ressourcen aus Holz bzw. aus Karton. Vor dem ersten Spiel müssen die ganzen Arbeiter-Marker mit den passenden Aufklebern versehen werden... es gibt Zwerge und
Elben in den Spielerfarben und es gibt Gnome in einer neutralen Farbe. Dann gibt es noch 60 Gebäudefiguren in den Spielerfarben und 5 Wertungsanzeiger zur Anzeige der Punkte auf der
Wertungsskala. Jeder Spieler erhält eine Spielertafel, 3 Elben, 3 Zwerge und 12 Gebäude in seiner Farbe.... außerdem die vorgegebenen Startressourcen und ein Zugabfolgewappen, los
geht's.
Belfort ist ein Worker-Placement-Spiel mit Mehrheitenwertung. Mittels der Elben und Zwerge werden Ressourcen beschafft, Aktionen ausgewählt
und mehr. Außerdem kann man die Gnome anwerben, die dann bestimmte Fähigkeiten von ausgespielten Gebäuden erst aktivieren. Anschließend kann man dann ggfs. Elben oder Zwerge dort
einsetzen. Baut man Gebäude, in dem man die Gebäudekarte auslegt und die Kosten bezahlt, wird auch ein Gebäude in der Farbe des Spielers auf dem Spielplan platziert. So muss man
versuchen, möglichst die Mehrheit in den fünf Gebieten zu erhalten. Auch die Mehrheit bei den verschiedenen Arbeiter-Gruppen (Zwerge, Elben, Gnome) bringt zusätzliche Punkte. Je weiter
man auf der Punkteleiste voran kommt, um so mehr Steuern muss man bezahlen... so wird das "Davoneilen" des vordersten Spielers etwas verhindert.
Hier noch ein paar Beispiele der Gebäudeaktionen: "Bank" - hat man das Gnomenschloss geöffnet, bringt die Bank pro Zug 1
Gold aus dem Vorrat, "Turm" - hat man dort das Gnomenschloss geöffnet, dann kann man gegen eine Gebühr von 1 Gold einen neuen Gnom anwerben, "Kneipe" - die Kneipe
ermöglicht es, mit einem Gnom einen Zwerg zu einem Meister-Zwerg zu machen (der zählt dann wie 2 Zwerge).
Fast noch vergessen: jeder der 5 Spielplan-Bezirke ist einer anfangs zufällig gewählten Gilde zugeordnet. Diese Gilden bieten den Spielern
unterschiedliche Aktionsmöglichkeiten. Die Gilden können übrigens von den Spieler gekauft werden. Ab dann erhält der Spieler das Gold, das andere Spieler für diese Aktion bezahlen. Der
Spieler selbst kann die Aktion dann zukünftig gratis ausführen, auch nicht übel.
Ach ja, für das ganze Material benötigt man schon ziemlich viel Platz auf dem Tisch. Das Material ist aber wirklich nett gestaltet, überall
sind witzige Details enthalten, die entdeckt werden möchten. Ich bin ja ein großer Fan von Worker-Placement-Spielen und die Idee mit den unterschiedlichen Arbeitern (inkl. der neutralen
Gnome) ist nicht schlecht, doch bereits nach ein paar Partien wurde mir "Belfort" irgendwie zu langweilig. Vielleicht liegt es an den immer wieder gleichen Gebäuden. In den
verschiedenen Partien entwickelten sich die verschiedenen Spieler dadurch immer ähnlich... irgendwie fehlt mir deshalb das gewisse Etwas. Aber nicht falsch verstehen: es funktioniert gut,
sieht hübsch aus, ist mittelmäßig anspruchsvoll, aber auf Dauer eben nicht sooooo fesselnd.
Das Anleitungsheft umfasst 18 A4-Seiten, was erst mal ziemlich abschreckend wirkt. Die Schrift ist aber recht groß und es gibt viele
Abbildungen und Beispiele. Das Spiel ist nicht besonders schwer zu erlernen, man sollte sich also vom Umfang des Regelwerks nicht abschrecken lassen.
Fazit: hübsches Worker-Placement-Spiel im Fantasy-Kleidchen... auf Dauer fehlt das gewisse Etwas.
(c)2013 Dirk Trefzger
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