Wir danken Asmodee für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!
Stimmiges und wunderschönes Material, das ist das Erste was einem bei "Takenoko" auffällt. Ob nun die beiden schön modellierten
Figürchen (Panda & Gärtner) oder die gut aufeinander steckbaren Bambus-Elemente, alles passt gut zusammen, sieht toll aus und strahlt einen gewissen Flair aus. Das macht
"Takenoko" wirklich gut und dafür hat das Spiel beim Material auch die Höchstwertung verdient :) Einzig die Spielertafeln hätte auch aus etwas dickerem Karton sein können.
Insgesamt findet man in der Box das folgende Material: 4 Spielertafeln, 8 Aktionssteine (zwei pro Spieler), Wetterwürfel, Pandafigur, Gärtnerfigur, 28 sechseckige Beete, 90
Bambus-Elemente in drei Farben, 20 Bewässerungskanäle, 9 Verbesserungsplättchen, 46 Aufgaben-Karten und das mehrsprachige Regelheft. Die Regeln nehmen pro Sprache 8 Seiten in Anspruch,
wobei die erste Seite mit einem kleinen Comic startet. Die Regeln sind gut erklärt und sehr gut bebildert. Die materiellen Voraussetzungen sind also schon mal sehr gut, doch
bekanntermaßen ist schönes Spielmaterial nicht alles, deshalb nun noch kurz was zum Spiel selbst ;)
Die Aufgaben-Karten werden, getrennt nach ihrer Farbe, gemischt und in Stapel bereit gelegt. Das Feld mit dem Gartenteich bildet das
Startfeld in der Tischmitte. Darauf werden die beiden Figürchen gestellt. Die sechseckigen Beete werden verdeckt gemischt und bilden einen Nachziehstapel. Die Bewässerungskanäle und die
Verbesserungsplättchen werden bereit gelegt. Jeder Spieler erhält eine Spielertafel und die zwei passenden Aktionssteine sowie von jeder Aufgabenfarbe jeweils eine Karte. Dann geht es los.
Während des Spiels erweitert man die Spielfläche mit den sechseckigen Beeten. Überall sprießen farbige Bambuspflanzen, was dem gefräßigen
Panda sehr gut gefällt. So wandert dieser auf dem Spielfeld herum und frisst die Pflanzen Stück für Stück auf, wenn der Gärtner diese nicht schlauerweise mit einem Zaun geschützt hat. Der
Gärtner wandert herum und pflanzt neue Sprösslinge, bzw. pflegt die vorhandenen, auf dass diese wachsen und gedeihen mögen. Ohne Wasser läuft natürlich nichts... so müssen die Beete stets
mit Wasserkanälen verbunden werden, es sei denn das Feld selbst hat eine eigene Quelle. Ziel der Spieler ist es nun, durch geschicktes Kombinieren der einzelnen Möglichkeiten, ihre
Aufgabenkarten zu erfüllen, denn dafür gibt es dann am Spielende Punkte... wer die meisten Punkte vorweisen kann, der gewinnt das Spiel.
Der aktive Spieler macht immer zwei Dinge: er prüft die Wetterbedingungen, in dem er den Wetterwürfel wirft und er dann zwei Aktionen
ausführt. Wir dabei eine seiner Aufgabenkarten erfüllt, so kann er diese Karte als "erfüllt" vor sich ablegen.
Wetterbedingungen (Wetterwürfel):
[SONNE] zusätzliche Aktion ausführen, [REGEN] ausgewählter Bambus wächst, [WIND] zwei identische Aktionen erlaubt (normal nur unterschiedliche), [GEWITTER] Panda flüchtet auf ein beliebiges Feld und frisst dort erst einmal, [WOLKEN] Verbesserungsplättchen einsetzen, [FRAGEZEICHEN] beliebige andere Würfelseite auswählen.
Aktionsmöglichkeiten:
[BEET] ein sechseckiges Beet ziehen und anlegen, [BEWÄSSERUNGSKANAL] Kanal nehmen und einsetzen oder für später aufbewahren, [GÄRTNER] Gärtnerfigur bewegen, Bambus wächst, gleichfarbige angrenzende Bambuspflanzen wachsen mit, [PANDA] das gute Tierchen hat nen Riesenhunger und frisst ein Stück Bambus auf dem Feld, wo er seine Bewegung beendet, [AUFGABE] eine neue Aufgabenkarte ziehen (maximal 5 darf man haben).
Aufgabenkarten:
[BEETE] hier bekommt man Punkte für bestimmte Anordnungen der Beete (z.B. drei rosafarbene Beete in einer Reihe, [GÄRTNER] hier bekommt man Punkte für bestimmte Kombinationen an Bambuspflanzen, z.B. eine gelbe Bambuspflanze mit der Höhe 4 und einem Bewässerungsplättchen auf dem Beet, [PANDA] hier bekommt man Punkte für Bambusstücke, die der Panda gefressen hat (z.B. zwei Grüne, oder von jeder Farbe ein Stück).
So geht das Ganze also reihum, der Panda rennt herum und schlägt sich den Bauch voll, der Gärtner versucht, den Bambusbestand hochzuhalten,
die Pflanzen schießen also in die Höhe und alle Spieler versuchen, ihre Aufgabenkarten zu erfüllen, um die wertvollen Punkte zu ergattern. Nachdem ein Spieler eine vorgegebene Anzahl an
Aufgabenkarten erfüllt hat (abhängig von der Spieleranzahl), werden die erzielten Punkte gezählt. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt das Spiel.
Das Spiel verläuft eigentlich ganz locker & leicht. Sicherlich ist der Glücksfaktor ziemlich hoch, denn der Einfluss des Wetterwürfels
ist nicht unerheblich. Außerdem kann es passieren, dass man eine neue Aufgabenkarte zieht und diese dann direkt erfüllen kann (gerade im zeitlich fortgeschritteneren Spiel kann das gut
vorkommen, denn das ausliegende Material bietet schon sehr viele verschiedene Kombinationsmöglichkeiten). Dies allerdings schaltet die Experten-Ergänzung aus, in dem man solche
Aufgabenkarten dann nicht spielen darf, sondern direkt abgeben muss. Diese Ergänzung sollte man recht schnell mit aufnehmen. Eigentlich gefällt mir die vorhin erwähnte Lockerheit des
Spiels, doch nach einigen Partien weicht die anfängliche Begeisterung (sicherlich nicht zuletzt wegen dem tollen Material) doch relativ großer Ernüchterung, denn das Spiel packte uns
nicht auf Dauer. Gerade bei Vollbesetzung hat man manchmal das Gefühl, das Spiel läuft einfach vor sich hin und man kann gar nicht richtig eingreifen... man spielt halt mit, führt seine
Aktionen durch, aber der berühmte Funke wollte nicht wirklich überspringen. Das heißt aber nicht, dass Takenoko ein schlechtes Spiel ist. Die Regeln funktionieren, der Ablauf ist
eingängig. Dadurch ist es bestimmt als Familienspiel ganz gut geeignet, das empfohlene Startalter von 8 Jahren geht sicherlich auch klar, trotzdem hielt die Begeisterung bei uns nicht
sehr lange an.
Fazit: das Material spielt eine Liga höher als der Spielspaß :)
(c)2012 Dirk Trefzger
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