Wir danken Formal Ferret Games für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares!
Wer kennt noch "Mad TV", das klassische Computerspiel, in dem man einen TV-Sender managen musste?... irgendwie erinnert mich "The
Networks" stark daran... und das ist schon einmal nicht übel, denn "Mad TV" fand ich damals sehr cool; und eines kann ich vorweg nehmen: "The Networks" finde ich auch sehr
cool. :)
Leider gibt es "The Networks" nur im englischen Original. Das ist vom Grundsatz her kein Problem, da der Ablauf recht eingängig ist, doch
leider trägt die Anleitung etwas dicker (vom Umfang her) auf als nötig, so dass der Einstieg nicht ganz so einfach fällt, wenn man nicht so der Freund der englischen Sprache ist. Das Material ist
auch nicht sprachneutral, denn die Karten beinhalten Text, wenn auch nicht besonders viel.
Was findet man in der Box? 5 Spielertableaus, 7 Spielfeldteile, diverse Tokens und Marker, Geld-Chips und natürlich jede Menge Karten (Shows, Stars,
Werbung, Netzwerk). Was ich schon direkt absolut der Hammer finde, ist das Design der Box. Ich kann mich daran nicht satt sehen. Auch das ganze Kartenmaterial steht dem in nichts nach. Ich finde
grafischen Stil von "The Networks" super. Ich hab auch schon zweigeteilte Meinungen darüber gehört, kann mich aber nur den positiven Meinungen anschließen. Die Spielfeldteile und die
Playerboards dagegen sind etwas schlicht ausgefallen, eher zweckmäßig denn hübsch. Aber ok, der Rest macht das mehr als wett.
Während des Spiels besetzen die Spieler ihre besten Sendeplätze mit möglichst zuschauerträchtigen TV-Sendungen. Es gibt verschiedene Genres. Manche
Sendungen benötigen einen passenden Star, manche Sendungen benötigen einen passenden Werbeblock. Dabei bevorzugen manche Stars bestimmte Show-Genres. Die Sendungen haben eine ideale Sendezeit, wo sie
mehr Zuschauer anziehen. Werden Sendungen nicht durch neue Sendungen ausgetauscht, altern die Sendungen Runde für Runde, was i.d.R. Zuschauerschwund zur Folge hat. Ersetzt man eine Sendung, dann wird
die bisherige Sendung in den Bereich für Wiederholungen gelegt. Neben den Shows, den Werbungen und den Stars, gibt es auch noch die Network-Karten. Diese Karten sind aber der zweiten Runde erhältlich
und erlauben Sonderaktionen oder bringen ggfs. Zusatzpunkte bei Spielende.
Die Shows werden zunehmend besser und wertvoller, bringen also höhere Zuschauerzahlen. Die Spielertableaus dienen zur Organisation des Spielerbereichs.
Rechts werden die Sendungen angelegt. Im sogenannten "Green Room" werden Stars und Werbeverträge abgelegt, die noch keiner Sendung zugeordnet worden sind. Punkte gibt es nach jeder Runde
(also Season) in Form von Zuschauern, die auf der Punkteleiste abgetragen werden. Ach ja, am Ende einer Season zahlt man Unterhaltskosten für die Sendungen und Stars, erhält aber Kohle für die
Werbeverträge. Man erhält also unter dem Strich Geld oder muss den negativen Saldo bezahlen, dann geht es mit der nächsten Runde weiter. Nach 5 Seasons endet das Spiel und die Sendungen werden noch
ein letztes Mal gewertet. Anschließend erhält man noch Punkte für übrige Stars und für manche Network-Karten mit einem Spielende-Bonus. Gewinner ist dann der Spieler mit der höchsten
Zuschauer-Anzahl.
Der Spielablauf ist sehr eingängig. Da die verschiedenen Aktionen auf dem Spielertableau aufgeführt sind, ist man wirklich sehr schnell im Spiel drin.
Die Downtime ist superkurz, da man immer nur eine kurze schnelle Aktion ausführt. Klar, bei zwei Spielern ist die Wartezeit so oder so schon kurz, doch auch in Vollbesetzung ist die Downtime
überschaubar, für mich keine Probleme. Etwas Defizite sehe ich bei "The Networks" in der Abwechslung. Der Spielverlauf könnte auf Dauer etwas eintönig werden, speziell wenn man mehrere
Partien hintereinander spielt. Also einfach zwischendrin einige Zeit Pause einlegen, dann bleibt das Spiel frisch und spannend. Ich finde es trotzdem sehr toll, vielleicht etwas gepusht durch das
nett umgesetzte Thema.
Fazit: "Mad TV" als Brettspiel :) ... ich finde es toll, speziell wenn das Thema reizt, sollte man "The Networks" eine Chance
geben... wenn man es denn auf dem deutschen Markt irgendwo findet! ;)
(c)2017 Dirk Trefzger
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