Wir danken Ravensburger für die Zusendung eines Rezensionsexemplars !
ab 10 Jahren, 2-4 Spieler, ca. 30 Euro, ca. 45 - 60 Minuten, Rüdiger Dorn
Hmmm... nach dem Studieren der Spielanleitung musste ich erst mal kurz meine Freundin fragen, ob ich als Erwachsener durchgehe, denn gemäß
dem Hinweis auf der ersten Textseite der Anleitung sollte das Bekleben der Kastell-Steine durch einen Erwachsenen durchgeführt werden...naaaa, da hab ich aber als Kind damals ganz andere
Sachen gebastelt; man darf dem Nachwuchs schon einiges zutrauen ;))
Also.. die Ravensburger-Box präsentiert ein Haufen an Spielmaterial, das dazu auch noch ganz ansehnlich ausgefallen ist:
- Spielplan - Bauplatz fürs Kastell - Sichtschirm für jeden Spieler - 4 Baumeister-Fähnchen in jeder Farbe - 40 Baukarten -
40 Gebäude (praktisch gell *grins*) (7 verschiedene Gebäude-Formen) - 88 Siegel der 4 Familien (Tuchhändler, Gewürzhändler, Zimmerleute, Silberschmiede) - 44 Arbeiter (je 11 Stück
pro Farbe) - 24 neutrale (beige-farbene) Arbeiter - 28 Kastell-Steine - Goldtruhen in den Werten 1, 5 und 10
“Gott sei Dank ist es dieses Mal nicht schon wieder ein Versteigerungsspiel”; das war der erste Gedanke, der mir durch den Kopf
„geschossen“ ist... ok, aber es ist ein sogn. Mangelspiel und dabei sicherlich nicht das Erste.. aber was soll’s. Das Spiel war immerhin auf der Auswahlliste zum Spiel des
Jahres 2007; so schlecht kann es also nicht sein (ok ok.. diese Schlussfolgerung MUSS nicht immer stimmen *smile*). Nur kurz zur Erläuterung: Mangelspiel heißt in diesem Fall, dass man
mit seinen Resourcen sehr gut haushalten muss, um das Bestmögliche an Goldstücken herauszuholen. Die Arbeiter sind knapp und man muss den Zeitpunkt der Wertungen (den man für sich selbst
bestimmen kann) geschickt auswählen, um gut abzukassieren, dazu aber gleich mehr.
Der Spielplan kommt in die Mitte, der Bauplatz für das Kastell kommt auf den Spielplan; möglichst mittig, ohne dabei ein Zeltlager zu
überdecken. Dieser leicht variable Aufbau hat eine jedes Mal andere Ausgangslage zur Folge, was aber nicht wirklich was ausmacht. Jeder Spieler erhält seinen Sichtschirm, den er vor sich
hinstellt, damit die Gegner seinen Vorrat nicht einsehen können; dazu erhält er 3 seiner Spielfiguren und 4 Handkarten (Baukarten). Die 4 Baumeister-Fähnchen seiner Farbe steckt er oben
an den Sichtschirm (für die anderen Sichtbar)... das bitte möglichst vorsichtig, denn die Fähnchen sind recht dünn ausgefallen, so dass hier ggfs. bald geklebt werden muss, aber immerhin
ermöglicht es die dünne Qualität der Fähnchen ein wenig „Fahnengefaltter im Wind“ zu simulieren, einfach die gegnerischen Sichtschirme anpusten, bis die Lunge platzt :))
Sinn des Spiels ist es, während seiner Züge Gebäude bzw. Bauplätze rund um das wachsende Kastell zu errichten, darum dann eigene oder
neutrale Arbeiter zu platzieren, um dann bei einem fertiggestellten Gebäude Siegel der entsprechenden Auftraggeber-Familie einzuheimsen. Durch Nutzung eines der Baumeister-Fähnchen kann
man dann eine Wertung auslösen und nur man selbst darf die so gesammelten Siegel in Gold umtauschen. Der Clou hierbei ist, dass der Wert der Siegel durch den jeweiligen Bautenstand des
Kastells vorgegeben wird. Die Kastellsteine (jaaaaa... sie sehen schon recht ähnlich aus wie die von „Torres“.. aber nur ähnlich *ggg*) zeigen auf der Oberseite die Familien-Siegel
und wenn zum Zeitpunkt der Wertung z.B. 3 rote Siegel auf dem Kastell von oben zu sehen sind, dann erhält man für jedes rote Siegel eben 3 Goldstücke.. so einfach ist das... es ist also
sehr wichtig, den richtigen Zeitpunkt der Wertung abzupassen.. aber nicht zu lange warten, denn am Ende des Spiels nützen einem übrige Fähnchen gaaaaaaaaaaaaar nichts.
Der aktive Spieler muss eine der beiden Pflichtaktionen durchführen:
1. entweder eine Baukarte legen und das Gebäude platzieren
2. oder einen oder mehrere Arbeiter an ein bereits ausliegendes Gebäude ansetzen
Bei Platzieren eines Gebäudes muss dieses an ein bereits ausliegendes Gebäude (auch das Kastell gehört hier dazu) oder an einen bereits
gesetzten Arbeiter angrenzen. Sobald ein Gebäude komplett von anderen Gebäuden oder Arbeitern umschlossen ist, gilt es als fertiggestellt. Nun bekommen die Spieler für ihre Arbeiter, die
an eben dieses Gebäude angrenzen jeweils ein Siegel in der entsprechenden Farbe. der Spieler, der die Fertigstellung ausgelöst hat, erhält zusätzlich noch das Siegel auf dem Gebäude.
Sollte beim Bauen eines Gebäudes ein Zeltlager überdeckt werden, dann darf man eine neutrale Arbeiter-Figur in seinen Vorrat nehmen. Diese
können später mit eingesetzt werden, bringen dem Nutzer aber keine Siegel; allerdings können sie die Fertigstellung des Gebäudes entsprechend beschleunigen.
Nach der Pflichtaktion KANN der Spieler noch von einem seiner Baumeister-Fähnchen Gebrauch machen (also ganze 4 mal im Spielverlauf). Legt
er eines seiner Fähnchen ab, erhält er zum einen 2 neue Arbeiter seiner Farbe und er darf wie schon erwähnt seine Siegel in Gold umtauschen.
Erst wenn die erste Ebene des Kastells komplett gebaut wurde, darf man mit der zweiten Ebene beginnen. Sobald die zweite Ebene
fertiggestellt wurde, wird das Spielende eingeleitet. Nun darf jeder Spieler noch einen Zug machen (auch der Spieler, der das Spielende ausgelöst hatte); danach kann man noch seine
restlichen Siegel eintauschen und es gewinnt der Spieler, der das meiste Gold einheimsen konnte.
Wie schon gesagt, ist der Kern des Spiels, die Arbeiter gezielt und zum richtigen Zeitpunkt einzusetzen. Außerdem kann der richtige
Wertungszeitpunkt (also Einsatz der Fähnchen) sehr spielentscheidend sein.
Das Spielmaterial weiß durchweg zu gefallen. Vor dem ersten Spiel beklebt man eben die Kastell-Bauteile. Die Karten und die
Gebäude-Plättchen sind zweckmäßig gestaltet. Die Grafik insgesamt ist ganz ordentlich. Manch einer wird sich bestimmt wieder an den Plastik-Kastell-Teilen stören (zumindest war das bei
„Torres“ damals DAS Thema), doch ich finde diese Plastik-Elemente sehr gut. Auch die Arbeiter-Figuren wurden passend zum Spiel gestaltet. Auch die Spielanleitung kann überzeugen.
Lässt man Deckblatt und Rückseite außer acht, sind es immerhin noch 6 A4-Seiten mit Anleitungstext, doch mit vielen Beispielen und guten Erklärungen hat man die Regeln recht schnell drin.
Nach ein bis zwei Spielen, ist man drin und man entdeckt, dass in „Die Baumeister von Arkadia“ doch noch recht viel Tiefgang stecken kann, was eigentlich auch auf Dauer einigen
Spielspaß bringen wird.
Unseren Spielrunden gefiel das Spiel fast durchweg recht gut.
Fazit: Kaufempfehlung für alle, die mehr als zweimal im Jahr am Spieletisch sitzen.. meines Erachtens zu Recht auf der Auswahlliste
zum Spiel des Jahres 2007... BASTA :)
(c)2007 Dirk Trefzger
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