Wir danken Amigo Spiele für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!
Kartenspiele sind praktisch, sie sind handlich klein und passen deshalb in jede Jackentasche. Oftmals beschränken sich Kartenspiele auf
übliche Stichspiele, die mir ehrlich gesagt ziemlich zum Hals raushängen, doch anders „Byzanz“. Das Spiel ist wesentlich interessanter, als man es vielleicht im ersten Moment von
den Karten her erwarten würde. Die kleine Amigo-Box beinhaltet ausschließlich Karten: 96 Warenkarten (6 verschiedene Waren), 16 Händlerkarten, 6 Angebotskarten und 2 Marktkarten. Die
Grafik der Karten ist nett gestaltet; wieder mal zeichnet sich Doris Matthäus dafür verantwortlich… sehr hübsch. Die Faltanleitung ist für ein Kartenspiel recht umfangreich,
aber sehr gut aufgebaut und schnell verinnerlicht… also kein Problem.
Vor dem Spiel werden die Warten- und die Händlerkarten zu einem Stapel gemischt. Von diesem Stapel erhält jeder Spieler 4 Karten. Die
restlichen Karten werden, reduziert um eine von der Spieleranzahl abhängige Zahl, als verdeckter Stapel bereitgelegt. Je nach Spieleranzahl werden von den 6 Angebotskarten die notwendigen
Karten herausgesucht.. die restlichen kommen weg. Die beiden Marktkarten werden zum Markt von Byzanz zusammengelegt und bereitgelegt… los geht’s.
Die oberste Angebotskarte gibt die Anzahl an Karten vor, die als Verkaufsangebot in die Tischmitte gelegt werden. Diese Karten werden nun
ersteigert. Reihum bieten die Spieler offen Warenkarten aus der Hand an, in dem sie diese auf den Tisch legen… man kann auch passen, kann dann aber in der gleichen
Versteigerungsrunde nicht nochmals einsteigen. Reihum geht es nun weiter, bis nur noch ein Spieler übrig bleibt. Alle Spieler außer dem Höchstbieter dürfen ihre Karten wieder zurück auf
die Hand nehmen. Der Höchstbieter aber gewinnt die Versteigerung und erhält die Auslage. Eine Karte der Auslage und die gebotenen Karten werden in/auf den Markt von Byzanz gelegt. Der
Spieler erhält dann noch die passende Angebotskarte. Es werden nun wieder neue Karten in die Auslage gelegt, wieder soviele, wie die oberste Angebotskarte vorgibt (es werden immer
weniger). Der linke Nachbar des letzten Höchstbieters beginnt die neue Versteigerung. Es dürfen nur noch Spieler mitbieten, die noch keine Angebotskarte vor sich liegen haben. Zum Schluss
hat also jeder Spieler eine Angebotskarte erhalten und die Versteigerung dieser Runde ist vorüber. Nach der Versteigerung dürfen die Spieler, beginnend bei der kleinsten Angebotskarte,
einen Farbstapel aus dem Markt von Byzanz nehmen (dort werden die Karten am besten immer gleich nach Farbe sortiert). Diese Karten nehmen die Spieler auf die Hand.
Solange es noch Warenkarten auf dem verdeckten Stapel gibt, wird eine weitere Runde gespielt. Die Angebotskarten werden wieder als Stapel
auf die Seite gelegt. Wieder geben diese Angebotskarten die Anzahl der ausliegenden Warenkarten vor… es wird wieder versteigert, es wird wieder was in den Markt von Byzanz gelegt,
danach werden die Karten wieder aus dem Markt genommen (wie gesagt in Farbpaketen.. man bekommt immer alle Karten der gewählten Farbe).
Soweit so gut, doch was ist nun das Ziel von Byzanz… klar, Punkte sammeln. Immer wenn man 3 Karten der selben Farbe auf der Hand hat,
kann man diese Waren verkaufen. Die beiden niedrigeren Karten werden aus dem Spiel genommen; die höchste der Karten bekommt der ausspielende Spieler als Prämie.. das ist die erspielte
Punktzahl (1 – 4). Nun gibt es ja auch Händlerkarten zwischen den Warenkarten. Diese Händler haben eigentlich den Wert „0“, doch die Händler sind sehr wertvoll, denn sie
fungieren als Joker. Hat man z.B. zwei Karten gleicher Farbe und benötigt noch die dritte Karte, kann man diesen Joker nutzen. Außerdem kann man auch 3 Händlerkarten als Paket verkaufen;
dafür bekommt man dann „5“ Punkte… auch nicht schlecht. Den Verkauf von Warten kann man übrigens jederzeit machen.
Mehr als 7 Karten darf man nicht auf der Hand halten, das heißt, man kann gleich 3er-Pakete verkaufen oder aber unbeliebte Karten abwerfen.
Sobald alle Karten versteigert wurden, endet das Spiel und es gewinnt der Spieler, der die meisten Punkte sammeln konnte.
Byzanz funktioniert ganz gut, wobei auffällig ist, dass die Versteigerungen bei größerer Spielerzahl langatmig werden können. Sind also
viele Grübler am Tisch, kann es dann schon mal recht mühsam werden, hängt wie gesagt von der Zusammensetzung der Spielrunde ab. Ansonsten ist es wichtig, nen guten Mittelweg zwischen
Ersteigern von Karten und Abstauben von Karten vom Markt zu finden. Bietet man hohe Gebote, gehen diese Karten ja flöten, für andere Gebote und auch zum Verkauf. Bietet man dagegen eher
wenig und bekommt deshalb eine sehr niedrige Angebotskarte, hat man den Vorteil, dass man beim Markt von Byzanz recht früh an der Reihe ist und große Kartensätze gleicher Farbe abstauben
kann. Diese lassen sich aufgrund der gleichen Farbe dann auch superschnell wieder punktebringend verkaufen… ideal, aber nicht alleine siegbringend… die Mischung macht’s.
Fazit: schöne Karten, gute Regeln, interessanter Ablauf, Kaufempfehlung!
(c)2011 Dirk Trefzger
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