Wir danken Greater Than Games für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares!
Die Box ist ein absoluter Hingucker. Sieht man den Schuber im Regal stehen, vermutet man eher eine Filmbox mit VHS-Kassetten aus den
80ern... der leichte "used"-Look trägt auch deutlich dazu bei. Die einzelnen Schachteln haben in etwa die Größe von Videokassetten. Jede schmale Schachtel beinhaltet dabei das
Material für einen Spieler: Streckenteile, Geraden, Kurven, Prismen, den Charakter mit dem Speedometer und mehr. In einer der Schachteln findet man auch noch den 6-seitigen Würfel.
Außerdem gibt es natürlich noch ein Regelheft mit 24 Seiten. Das Spiel gibt es aktuell auch nur in der englischen Version.
Um was geht es bei "Lazer Ryderz"?... wir surfen mit unserem Charakter auf einer Laserstrecke, die man nach und nach auf dem Tisch
bildet. Es gibt Streckenteile für die verschiedenen Geschwindigkeiten. Ist man an der Reihe, kann man einen Gang hoch oder runter schalten, wenn man möchte. Dann entscheidet man, welches
Streckenteil man anlegen möchte. Möchte man eine Kurve anlegen, muss man den Würfel werfen. Würfelt man einen Wert, der nicht niedriger ist als der Wert der Kurve, dann darf man die Kurve
anlegen, ansonsten fährt man leider gerade aus (und damit oft am Ziel vorbei). Es gibt engere Kurven und sanftere Kurven. Kreuzt man ein Prisma, dann wandelt man dessen Farbe in die
eigene Farbe um. Sobald ein Spieler drei eigene Prismen auf dem Tisch liegen hat, gewinnt er das Spiel.
Der Look und auch das Spielprinzip erinnern etwas an den Filmklassiker "Tron", zu dem es damals auch
viele Computerspielumsetzungen gab. Man fuhr damals mit seinem Lichtfahrzeug (ein Motorrad, oder?)
und musste Hindernissen wie anderen Lichtstreifen oder den Wänden ausweichen. Auch beim guten alten
„Snake“ war das ja ähnlich. Auch hier bei "Lazer Ryderz" muss man den Gegnern ausweichen. Stößt man
gegen den Rand des Spielfeldes oder gegen die Streifen eines Gegners, löst sich der eigene Streifen auf und
man muss am Rand des Tisches neu starten. Rand des Tisches?... ja, genau... es gibt keinen Spielplan oder
sowas. Der Tisch selbst ist die Spielfläche. Sollte der etwas zu groß sein, dann sollte man die Spielfläche
etwas abgrenzen. Ist die Spielfläche zu klein, kann man größere Spielteile aus dem Spiel nehmen.
Das ganze Spielmaterial hat so ne Art reflektierende Oberfläche, was ganz nett ausschaut. Die
Streckenteile lagen in meiner Ausgabe nicht alle ganz plan auf dem Tisch, was etwas nervig ist. Beim
Anlegen eines Teils an das vorherige Teil gibt es einen gewissen Spielraum. Hier darf man nicht allzu
streng sein, sonst vergeht der Spaß ganz schnell. Da wir eine glatte Oberfläche haben, verrutschen die
Teile auch schnell mal. Auf Filz oder einer Tischdecke dürfte das besser funktionieren. Bei einer glatten
Oberfläche muss man halt etwas mehr aufpassen. So schön die Kassettenschuber auch sind, richtig
praktisch sind sie nicht. Die Idee, für jeden Spieler eine separate Box zu bieten, wirkt auf den ersten Blick
vielleicht innovativ. In der Praxis ist das dann doch nicht ganz so sinnvoll. Zum einen steckt dann der
Würfel (den man für die Kurven benötigt) in einer der Boxen. Zum anderen rutscht das Streckenmaterial
schnell mal durcheinander, wenn man die Box - wie üblich - stehend aufbewahrt. Da nützt auch der eigentlich durchdachte Aufbau des Plastikteils
nicht viel. Dann hat das Plastikteil eine kleine Griffmulde, damit man es besser aus dem Schuber ziehen kann. Blöd nur, dass genau auf dieser Seite
auch der Plastikständer für den Charakter verstaut ist. Mal nicht aufgepasst und schon fehlt das Teil. Beim Auspacken fiel der bei mir schon raus,
was ich erst bemerkt habe, als ich das Teil vermisst habe... ach, da auf dem Boden liegt es ja. :)
Sieht man über die kleinen Materialschwächen hinweg, ist "Lazer Ryderz" schon ein ganz witziges Spielchen. Ok, wirklich anspruchsvoll ist es
natürlich nicht. Ich würde es eher in die Kategorie "Fun-Spiel" einordnen. Ach ja, was das Ganze dann eben doch noch knifflig macht ist die Tatsache,
dass man die Streckenteile mit bloßem Auge abschätzen muss. Man darf also nicht eine Kurve "3" nehmen und anlegen, um dann doch eine Kurve "4"
zu probieren. Sobald man ein Teil über die Spielfläche bewegt, dann muss man dieses Teil auch verwenden. Klar, da bekommt man mit der Zeit ein Auge dafür.
Fazit: coole Idee, mal was anderes, aber die Materialschwächen nerven etwas.
(c)2017 Dirk Trefzger
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