Wir danken Pro Ludo für die Zusendung eines Rezensionsexemplars !
Bei “Der Markt von Alturien” versuchen die Spieler auf dem Marktgelände von Alturien möglichst geschickt Handelshäuser zu
errichten, um die Kundschaft zum Kauf zu bewegen. Mit der so erhaltenen Kohle erkauft man sich immer mehr Ansehen, also Prestige. Sobald man 3 Prestigekarten sein Eigen nennen kann, wird
man in den Adelsstand erhoben und gewinnt das Spiel.
Ungewöhnlich ist gleich mal die große und deshalb unpraktische Spielebox. Hätte man die Größe des zusammengeklappten Spielplans als Maßstab
genommen, wäre die Box wohl handlicher ausgefallen, denn auch das enthaltene Material hätte auch gut in einer kleineren Box (wie z.B. die Box von “El Capitan” aus dem gleichen
Verlag) Platz gefunden; na gut... vielleicht nicht unbedingt das Wichtigste an einem Spiel, aber zumindest der erste Eindruck :) .. in der Box findet man dann ganz nettes Material... da
wären:
- Spielplan - 7 Figuren (6 Kunden + 1 Dieb) - 72 Handelshäuser (in 6 Farben)
- 6 Marktführerkarten - 14 Prestigekarten - Stadtwache-Karte (zur Abwehr des Diebes) - Spielgeld (diverse Scheine... Währung “Real”)
- 12 Investitionskarten (für die zusätzliche Spielvariante) - 6 Kurzspielregeln
Das Material IN der Box (jaja.. ich weiß *gg*) ist dann auch ganz nett ausgefallen.
Die Figuren und die Handelshäuser sind zwar aus Kunststoff, aber ganz praktisch. Die Figuren sind dazu sogar noch ansehnlich... wirklich nett anzuschauen. Auch der
Spielplan ist hübsch gezeichnet, die Karten sind praktisch, zwei Stoffbeutel liegen noch bei, um das Material ordentlich aufzubewahren. Ok, das Spielgeld ist eigentlich
hässlich, aber was soll’s.. ingesamt geht das Material so durch ;) ... die Spielanleitung umfasst 8 A4-Seiten, was angesichts der doch recht einfachen Regeln als
überdimensioniert empfunden werden kann. Man hat irgendwie den Eindruck, das Spiel möchte mehr sein als es dann wirklich ist... es möchte komplex und
anspruchsvoll wirken, ist aber schon recht glücksabhängig und nur halb so anspruchsvoll. Übrig bleibt ein nettes und einfaches Familienspiel... hmm... nun habe
ich fast schon ein wenig zu viel vorweg genommen... jetzt sollte ich dann doch noch kurz einen Überblick über das Spiel geben:
Vor dem Spiel erhält jeder Spieler 6 Real (eben die Währung im Spiel) und die 12 Handelshäuser in seiner Farbe. Die Kunden werden
auf dem Spielplan platziert; der Dieb kommt erst später ins Spiel; nun werden noch 4 Geschäfts von jedem Spieler eingesetzt... quasi als Stammkapital... dann geht’s los:
Der aktive Spieler würfelt und zieht einen der Kunden um die entsprechende Anzahl weiter. Dieser Kunde kauft dann bei dem
Geschäft ein, vor dem er “landet”. Es gibt unterschiedliche Kunden mit unterschiedlicher Kaufkraft. So errechnet sich der Erlös dann
auch als “Kundenwert (1-3) x Anzahl der Handelshäuser + Marktführerschaft”. Mit der so erwirtschafteten Kohle kann man dann
weiter investieren. So kann man neue Geschäfte, also Handelshäuser kaufen. Geschäfte ausbauen. Spezialgeschäfte kaufen, etc... Ziel
ist es wie gesagt, im Verlauf des Spiels die 3 Prestigekarten zu kaufen, die für den Sieg notwendig sind und dazu benötigt man nun
mal Geld.. Geld.. Geld... wie im richtigen Leben halt *lach*.
Sobald einer der Spieler ein Vermögen von 10 oder mehr Real besitzt, kommt der Dieb ins Spiel. Dieser wird später wie Kunden über
das Spielfeld gezogen. Nur kauft er nicht ein bei den Geschäften, sondern er klaut dort. Die geklaute Kohle bekommt der Spieler, der den Dieb gezogen hat.
So geht es also reihum, bis ein Spieler die Siegbedingung erfüllen kann. Die laufende Runde wird noch zu Ende gespielt und dann ist Schluss.
Wie schon erwähnt, liegen dem Spiel auch Kurzspielregeln bei, wobei mir nicht klar ist, wieso auf dieser Übersicht auch die
Vorbereitungsphase erklärt ist. Diese wird ja nur vor Beginn ausgeführt und es ist meines Erachtens nicht notwendig, dass diese
Fakten vor jedem Spieler auf dem Tisch liegen... aber auch dies ist nur ein kleiner Schönheitsfehler.
Insgesamt spielt sich “Der Markt von Alturien” ganz nett... es ist leicht und eignet sich daher ganz gut als Familienspiel. Allerdings
ist zu beachten, dass es sich hier wieder mal um ein Spiel handelt, bei dem man seine Mitspieler ganz gut ärgern kann, was natürlich
nicht jedermanns Sache ist... oder wer möchte schon weinende Kinder am Spieletisch sitzen sehen *grins* ...
Fazit: Trotz der Einfachheit, versprüt das Spiel einen gewissen Charme, den ich nicht so recht beschreiben kann; deshalb bekommt
es von mir doch noch eine gute “4” in der Hauptwertung, obwohl es eben versucht, mehr vorzugeben, als es in Wirklichkeit ist :) ..
ach ja.. auch wichtig ist vielleicht noch: uns machte das Spiel in höherer Spielerzahl mehr Spaß, da man sich so ein wenig in die Quere
kommt, was vor allem bei 2 Spielern nicht wirklich so der Fall ist.
(c)2007 Dirk Trefzger
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