Spielmaterial: - Spielplan - 96 Karten - 63 Söldnerkarten (mit Werten 1,2,3,4,5,6 und 10) - 15
Vogelscheuchen - 6 Trommler-Karten - 3 Bischof-Karten - 3 Winter-Karten - 3
Übergabe-Karten - 3 Heldin-Karten - Condottiere-Spielstein aus Holz (frühere Ausgabe mit Metallfigur) - 60 kleine Holzspielsteine in 6 Farben - Spielanleitung - 2
Spielhilfen
Dieses Mal möchte ich über ein Spiel berichten, dass nicht wirklich neu ist :) .. bereits 1995 war Condottiere auf der Auswahlliste zum Kritikerpreis
“Spiel des Jahres”. Vor kurzem auf dem Flohmarkt ergattert, werde ich hier ein wenig über das optisch sehr ansprechende Spiel berichten.
Das Spiel ist nach den Anführern der Söldnerarmeen benannt (eben die “Condottiere”), die während des Zeitalters der Renaissance in Italien
Ihre Dienste den konkurierenden Parteien anboten. Dementsprechend ist es das Ziel bei “Condottiere” auf dem recht kleinen Spielplan, welcher den Großteil von Italien darstellt, eine
bestimmte Anzahl von Städten zu besetzen, die aneinander grenzen (die notwendige Anzahl hängt dabei von der Spieleranzahl ab). Bei 4, 5 oder 6 Spielern muss man beispielsweise 4 aneinander grenzende
Städte sein “Eigen” nennen.
Wie gesagt ist der Spielplan recht klein, aber zweckmäßig.. schlicht gezeichnet, aber trotzdem stimmig. Außerdem ermöglicht es die geringe Größe des
Plans die Platzierung diverser Knabbereien rund ums Spielfeld ;)) .. der Condottiere-Spielstein ist aus Holz, wie auch die verschiedeen Holzspielsteine, die jeder Spieler vor dem Spiel erhält. Die
Karten haben ein ungewöhnliches Format (für kleine Hände recht schwierig zu mischen), doch die Illustration dieser Karten ist m.E. sehr gelungen.. mir gefallen sie wirklich sehr gut. Von den
insgesamt 96 Karten erhält jeder Spieler vor Beginn 10 Karten, die er nachher benötigt, um in den “Bietrunden” die Macht über die verschiedenen Städte an sich zu reißen.
Das Spiel läuft in Runden ab. Reihum spielen die Spieler jeweils eine Karte aus und versuchen so, die größte Söldnermacht zusammenzustellen. Die
Söldnerkarten besitzen hierzu verschiedene Wertigkeiten. Außerdem gibt es diverse Sonderkarten, welche das Spiel recht interessant gestalten. Eine ausgespielte Winterkarte beeinflusst die Werte der
ausliegenden Söldnerkarten insofern, dass diese dann nur noch einen Wert von 1 ausweisen. Die Trommler-Karte verdoppelt die Wertigkeiten der Söldner u.v.m.
Sobald alle Spieler passen, oder eine Bischof oder eine Übergabe gespielt wurde, werden die Armeen der einzelnen Spieler überprüft. Der Spieler mit der
höchsten Armee erhält die Stadt, um die gespielt wurde (diese wird zu Beginn vom aktiven Spieler - der mit der Condottiere-Figur ausgewählt).. zur Markierung stellt er eine seiner Spielfiguren auf
die entsprechende Stadt. Er wählt die nächste Stadt aus.. und weiter geht es. Sobald nur noch ein Spieler Karten auf der Hand hat, endet die Runde und jeder Spieler erhält neue Karten (wieder 10
Stück zzgl. 2 Stück pro Stadt, die er besitzt)... danach geht es mit der nächsten Stadt weiter. Sobald ein Spieler die notwendige Anzahl angrenzender Städte erreicht hat, endet das Spiel und dieser
Spieler gewinnt.
Die Spielanleitung ist recht übersichtlich und auch recht schnell durchgearbeitet. Es blieben bereits beim ersten Spiel keine Fragen offen. Auch die
beiden Spielhilfen sind wirklich hilfreich, wenn auch recht umfangreich, um während des Spiels kurz nachzuschauen, was bei uns allerdings kaum nötig war.
Die Spieleranzahl mit 2 - 6 ist m.E. mit Vorsicht zu genießen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass das Spiel an sich wirklich gut ist und auch Spaß
machen kann. Doch bei 5 oder 6 Spielern kann es ewig dauern, bis wirklich mal ein Spieler die 4 angrenzenden Städte erreicht hat. Immer wieder wechseln die Städte ihre “Besitzer” und mit
der Zeit wird es öde. Bei 3 oder 4 Spielern allerdings ist das Spiel durchaus zu empfehlen. Bei 2 Spielern hat es meines Erachtens allerdings auch nicht so den Reiz. Wer das Spiel also auf dem
Flohmarkt entdeckt oder aber bei nem Auktionshaus zuschlagen möchte und die angegebenen Punkte beachtet, der kann gerne zugreifen... wirklich schlecht ist es nicht !!! Zusammenfassend würde ich
allerdings sagen... das Material verspricht mehr, als es dann hält.
(c)2007 Dirk Trefzger
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