Wir danken Amigo recht herzlich für die Zusendung eines Rezensionsexemplars!
Folgendes Spielmaterial finden Sie in der stimmungsvoll gestalteten Box:
- Spielplan (Kompendium) - 5 Karten (Schulen) - 5 Sichtschirme - 160 Zutaten (Holzwürfelchen: Vogelbein, Pilze, Schlangengift,
Trollaugen, Spinnen) - Ruhmesplättchen (1-10) - 30 Siegelsteine (Holzzylinder - je 6 pro Spielerfarbe) - Stoffsäckchen (Orakel) - 5 Insignien (wenn die Zählerleiste für die
Punktzahl nicht alleine ausreicht)
„Kompendium“ heißt ja soviel wie „Nachschlagewerk“. Ein ebensolches zeigt der Spielplan an. Ziel des Spiels ist es, als
Alchemisten-Nachwuchs neue Tränke zu erfinden bzw. fremde Tränke nachzubrauen. Dafür erhält man Punkte. Die Punkte werden wieder einmal auf einer Zählleiste am Rande des Spielplans
dargestellt. Am Ende des Spiels gewinnt natürlich der Spieler, der die meisten Punkte sammeln konnte.
Vor Beginn des Spiels wird der Spielplan ausgelegt. Die Insignien und die Ruhmesplättchen werden daneben bereitgelegt. Je nach
Spieleranzahl werden jeweils eine vorgegebene Anzahl an Zutaten-Würfelchen in den Orakel-Beutel und in den offenen allgemeinen Vorrat gepackt. Anschließend ziehen die Spieler verdeckt ihr
Startkapital an Ingredenzien aus dem genannten Beutel. Außerdem zieht jeder Spieler noch verdeckt eine der Schul-Karten. Die Zutaten und die Schule kommen hinter den Sichtschutz, so dass
dieses Material von den Gegnern nicht eingesehen werden kann. Vor den Sichtschutz kommen die Siegelsteine. Diese können also während des Spiels von den Mitspielern gesehen werden. Der
Startspieler beginnt.. los geht’s:
Der aktive Spieler hat zwei Möglicheiten... ok, eigentlich drei... er kann nämlich auch passen und bekommt so eine offene oder zwei Zutaten
aus dem Säckchen in seinen eigenen Vorrat. Die eigentlichen Möglichkeiten sind aber Folgende:
(A) Trank erfinden und in das Kompendium eintragen
Der Spieler nimmt dazu 1 - 5 Zutaten aus seinem Vorrat und platziert diese auf einem freien Feld auf dem Spielplan. Mit einem Siegelstein
wird angezeigt, wessen Trank dies ist. Dann sucht er sich ein Ruhmesplättchen aus und legt dieses auf den eben gebrauten Trank. Zu beachten ist, dass die beiden Zutaten, die auf dem Feld
angegeben sind, nicht zum Brauen des Trankes verwendet werden dürfen; außerdem darf eine Zutat nur maximal zweimal im Rezept vorkommen. Was einem bei der gerade beschriebenen Regeln
anfangs ein wenig komisch vorkommt ist die Tatsache, dass der Spieler sich also die Siegpunkte selbst aussuchen kann, die er für diesen Trank bekommt... eben: anfangs komisch, aber nach
ein paar Partien genial... denn...
(B) Trank nachbrauen
... die Spieler können fremde Tränke, die bereits im Kompendium vermerkt sind, nachbrauen und erhalten hierfür eben auch die vom Erfinder des Tranks vorgegebene Siegpunktezahl. Eine der verwendeten Zutaten muss der Nachbrauer an den Erfinder (quasi als Gebühr) abgeben. So erhält der Erfinder also im Besten Fall ständig Nachschub an Zutaten, insofern die Mitspieler seinen Trank auch verwenden. Das Rezept sollte also reizvoll sein. Der nachbrauende Spieler erhält als Ergebnis des Brauvorgangs die beiden auf dem Feld angegebenen Zutaten. Auch dies erhöht für die Mitspieler den Reiz, genau diesen Trank nachzubrauen.
Nun bekommt man einerseits durch die Möglichkeiten (A) und (B) zu den heiß begehrten Siegpunkten; andererseits gibt es aber noch am Ende des
Spiels die Schlusswertung; hier kommt die Schule ins Spiel. Auf der Schule ist für jeden Spieler seine Lieblingszutat angegeben. Jeder Spieler versucht nun während des Spiels dafür zu
sorgen, dass eine bestimmte Zutat (eben die seine) am Häufigsten verwendet wird. In dieser Reihenfolge erhalten die Spieler nämlich dann zum Schluss noch eine gehörige Anzahl an
Zusatzpunkten, was man nicht unterschätzen darf. Selbstverständlich darf man nicht zu offensichtlich seine eigene Zutat pushen, da dies den Gegner ggfs. auffallen wird.. der richtige
Mittelweg ist hier gefragt.
Sobald von den 5 Zutaten nur noch 2 oder weniger im offenen Vorrat ersichtlich sind, endet das Spiel. Nach der erwähnten Schlusswertung
gewinnt der Spieler mit den meisten Siegpunkten.
Das Spielmaterial (also die Grafik) ist recht düster ausgefallen, was aber zu dem umgesetzten Thema gut passt... „Alchemist“ passt
auch gut zu dem herrschenden „Harry Potter“-Hype.. .kann davon ggfs. gut profitieren ;)) ... alles in allem liegt uns hier ein ganz nettes Spiel vor. Grund hierfür ist speziell die
Tatsache, dass man als Brauer eines Trankes die Siegpunkte selbst festlegen kann. Anfangs „fühlt“ sich das ein wenig komisch an, doch nach 1 - 2 Partien sollte man den Zugang zu dem
Spiel gefunden haben. Ich hab in verschiedenen Publikationen auch schon „schlechtes“ über „Alchemist“ gehört, doch unserer Spielegruppe gefiel das Spiel recht gut und wir
sicherlich auch wieder mal den Weg auf den Spieletisch finden.
Fazit: leckere Trollaugen :))
(c)2007 Dirk Trefzger
[Top]
|