Für die Zusendung eines Rezensionsexemplares danken wir Ravensburger recht herzlich!
Oft trifft man ja auf den Namen Michael Kiesling als Partner von Wolfgang Kramer, also als Autoren-Duo. Das vorliegende Familienspiel aus dem Hause
Ravensburger wurde dagegen von Michael Kiesling alleine kreiert. Bei "Sanssouci" legen die Spieler prunkvolle Gärten an. Allerdings geht es eigentlich nicht um die Gärten selbst, sondern
vielmehr um die Adlingen-Figuren, die dann auf dem Gartenplan des Spielers möglichst weit nach unten gezogen werden können.
Was findet man in der Box? Einen Spielplan für die Plättchenauslage und zum Anzeigen der Siegpunkte, 4 Gärten (zweiseitig), 81 Gartenplättchen (9
verschiedene Motive: Labyrinth, Pavillon, Treppe, Brunnen,etc.), 90 Karten (18 Karten pro Spieler, 9 Auftragskarten und noch ein paar), 36 Adlige, 4 Zählsteine für die Siegpunkteleiste, 4
Erweiterungstafeln und die Spielanleitung, welche gerade einmal 6 Seiten einnimmt. Die Anleitung sehr übersichtlich und bringt das recht einfache Regelwerk gut rüber. Die Anzahl der Seiten lässt
schon vermuten, dass es sich um kein komplexes Schwergewicht handelt, aber das möchte "Sanssouci" auch gar nicht sein. Schön daran ist, dass man neuen Spieler die Regeln schnell erklärt hat
und man nach wenigen Minuten schon losspielen kann. Gut gefallen mir die dicken Gartenplättchen. Auch die Adligen-Figuren sind ok. Das Thema des Spiels und dadurch bedingt auch die Optik des
Materials gefällt mir nicht besonders. Gut, die Grafik passt zum Thema, lädt mich aber nicht wirklich zum Spielen ein. Ich würde das Ganze wieder mal eher als "zweckmäßig" bezeichnen. Nun
aber zum Spiel selbst.
Jeder Spieler hat einen identischen Kartensatz zur Verfügung, der jeweils verdeckt als Nachziehstapel bereit gelegt wird. Der Spieler hat zwei dieser
Karten auf der Hand. Ist man an der Reihe kann man eine dieser Karten nutzen, um ein Plättchen aus der offenen Auslagen zu nehmen (10 Plättchen liegen immer offen bereit). Entweder sind zwei Farben
angegeben, oder es ist eine konkrete Plättchensorte angegeben (z.B. eben Labyrinth, Brunnen, etc.). Das ausgewählte Plättchen wird auf dem eigenen Spielplan eingesetzt. Liegt dort schon ein
Plättchen, darf man das Plättchen als Gärtner einsetzen (Rückseite des Plättchens). So kann man zwar den Garten vervollständigen, darf aber mit den Adligen-Figuren auf diesem Feld nicht stehen
bleiben. Nach dem Einsetzen darf man nämlich einen Adligen nach unten ziehen. Dann bekommt man die Punkte der Reihe gutgeschrieben, wo er stehen bleibt. Es macht durchaus Sinn, eine Figur nicht
gleich bis ganz unten zu bewegen, sondern Zwischenstopps einzulegen, denn das bringt jeweils Punkte. Die Punkte werden auf der Leiste abgetragen. Unter den Karten befinden sich auch Joker. So darf
man ein beliebiges Plättchen aussuchen. Gleiches darf man übrigens auch, wenn man eine Karte legt und dieses Plättchen nicht verfügbar ist. Legt man z.B. einen Brunnen-Karte und es gibt keinen
Brunnen in der Auslage, darf man ein anderes Plättchen aussuchen... nicht unwichtig. Vor Spielbeginn erhält jeder Spieler noch zwei Auftragskarten, für die man beim Spielende noch zusätzliche Punkte
erhalten kann. Außerdem erhält man auch noch zusätzliche Punkte, wenn man vollständige Spalten oder Reihen vorweisen kann. Wer die meisten Punkte sammeln konnte, der gewinnt das Spiel.
Auch wenn mir die Optik, wie schon erwähnt, nicht so gefällt, ist das Spiel selbst ganz ok. Der Ablauf ist angenehm leicht und anfangs denk man fast
schon, das Ganze ist irgendwie belanglos. Doch nach ein paar Runden ist es eigentlich ganz spaßig und birgt auch den einen oder anderen Kniff. Ein gutes Legespiel für Gelegenheitsspieler oder als
Familienspiel. Wegen der kurzen Spieldauer kann das Spiel aber auch mal von fortgeschrittenen Spielgruppen als Spiel für zwischendurch oder als Absacker genutzt werden.
Fazit: außen pfui, innen hui (äh ne, doch eher "ok")
(c)2014 Dirk Trefzger
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