Wir danken Asmodee für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!
Würfel sind wieder groß im Kommen. In vielen neuen Spielen findet man die 8-eckigen Objekte, was früher fast schon etwas verpönt war. Das
Material von Seasons finde ich toll. Es gibt 20 große schwere Kunststofwürfel in den vier verschiedenen Jahreszeiten-Farben. Außerdem gibt es 2 x 50 Machtkarten. Für die Tischmitte gibt
es einen runden Spielplan, der die verschiedenen Jahreszeiten zeigt. Er dient als Rundenanzeiger und gleichzeitig als Übersicht, welche Energie man gegen wie viele Kristalle eintauschen
kann. Die Kristalle werden auf der Kristalltafel angezeigt, welche im übrigen das einzige Element im Spiel ist, welches man als NICHT gelungen bezeichnen könnte (da etwas
unübersichtlich). Die verschiedenen Energien (Luft, Wasser, Feuer & Erde) werden mit runden Markern angezeigt, die der Spieler an die eigene Spielertafel anlegen kann. Dazu gibt es an
der Oberseite der Spielertafel Einbuchtungen, wo die Marken rein passen.
Die Würfel zeigen verschiedene Symbole, die die verschiedenen einfachen Aktionsmöglichkeiten darstellen. So darf man oftmals Energiemarken
oder Karten nehmen, das Wissen von der Beschwörungslehre erhöhen (d.h. die Anzahl der Karten die ausgespielt werden kann) oder auch Energiemarken in Kristalle tauschen. Je nach Jahreszeit
werden die passenden Würfel geworfen und jeder Spieler sucht sich reihum einer der Würfel aus, um dann später die Aktionen auszuführen, die der Würfel hergibt. Ist man dann an der Reihe,
führt man die Würfelaktionen aus und spielt ggfs. noch Machtkarten aus, von denen es, wie gesagt, 50 verschiedene gibt. Machtkarten gibt es ganz unterschiedlicher Art.... hier ein paar
wenige Beispiele:
- Geldbeutel von Io:
"Jedes Mal wenn der Spieler Energie in Kristalle umwandelt, erhält er einen Kristall mehr als er normalerweise für diese Umwandlung erhalten würde"
- Trank des Wissens:
"Um den Trank des Wissens zu aktivieren, muss der Spieler diesen opfern, um fünf Energie seiner Wahl aus dem Vorrat zu erhalten."
- Stundenglas der Zeit: "Bei jedem Jahreszeitenwechsel erhält der Spieler eine Energie seiner Wahl aus dem Vorrat."
Um Machtkarten zu spielen, muss man meist Energie oder Kristalle einsetzen. Durch die verschiedenen Karten wird das an sich sehr einfache
Spiel sehr viel komplexer, als man das anfangs vermutet hätte. Im späteren Spielverlauf muss man höllisch aufpassen, dass man keine Karteneffekte übersieht. Je mehr Karten ausliegen, um
so unübersichtlicher und aufwändiger wird das Ganze. Ich finde das aber toll. So gibt es immer wieder neue Kartenkombinationen, die man während des Spiels nutzen kann. Das Problem ist
dabei allerdings, dass die Spielzüge dadurch immer länger dauern. Bei 2 Spielern verläuft das Spiel trotzdem noch sehr flüssig und machte uns in allen gespielten Partien einen Riesenspaß.
Bei den Partien zu dritt oder gar zu viert wurde es dann gegen Ende hin fast schon etwas mühsam und die Wartezeiten wurden immer länger. Das gesamte Spiel wirkte deshalb deutlich
sperriger als in der Minimumbesetzung und mit den angegebenen 60 Minuten kommt man niemals hin. Für das Spiel zu zweit würde ich dem Spiel locker mal die Höchstwertung von 6 Punkten
geben. Bei drei oder vier Spielern muss man da kleinere Abstriche mache, aber das Spiel hat dann immer noch sehr gute 5 Punkte zu bieten und ist auf jeden Fall eine Empfehlung wert. Auch
wenn man anfangs den Eindruck hat, es wäre aufgrund der verwendeten Würfel ein sehr glücksabhängiges Spiel, ändert sich das in den weiteren Partien (also mit fortgeschrittener Kenntnis
der verschiedenen Machtkarten) deutlich. Ich finde da Spiel toll und werde es (zumindest zu zweit) immer wieder mal spielen.
Die ersten Partien sollte man zum Kennenlernen der verschiedenen Machtkarten nutzen, denn erst nach ein paar Partien entfaltet
"Seasons" seine volle Anziehungskraft. Ach ja, eines hätte ich fast noch vergessen: Vor dem eigentlichen Spiel erhält jeder Spieler 9 zufällige Machtkarten auf die Hand. Jeder
Spieler sucht sich davon dann eine Karte aus und gibt die übrigen Karten im Uhrzeigersinn weiter. Wieder sucht jeder Spieler eine Karte aus, usw. Sobald alle Karten so gedraftet wurden,
entscheidet jeder Spieler, welche drei Karten er in welchem der drei zu spielenden Jahre (also drei Spielabschnitte) nutzen möchte. So hat also jeder Spieler von Anfang an Machtkarten auf
der Hand und weiß auch, welche Machtkarten im späteren Verlauf dazu kommen. Von der anfänglichen Auswahl dieser Machtkarten hängt schon sehr viel ab. Gerade für Neulinge ist es in den
ersten Partien recht schwer, hier schon die richtigen Entscheidungen zu treffen. Für diesen Fall gibt es in der Anleitung Kartenkombis, die einigermaßen ausgeglichen sind, so dass der
Einstieg einfacher fällt.
Fazit: zu zweit ein absoluter Hit, zu dritt oder zu viert immer noch toll, aber im späteren Spielverlauf etwas zäher.
(c)2013 Dirk Trefzger
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