Wir danken Pegasus für die Zusendung eines Rezensionsexemplars
Dieses Spiel gab es schon in unterschiedlichen Versionen, ursprünglich schon in den 1970er Jahren. Hier liegt nun die Neuauflage, die von
Pegasus aufgelegt wurde. Die große und stabile Box verbirgt viel Material, darunter auch viele Plastikteile:
- Marktspielplan - Betriebsspielplan - 8 Nachrichtenkarten - 7 Wirtschaftskarten - Spielgeld - 2 Produktionswürfel -
Unterschiedswürfel - Plastikteile: Bohrtürme, Ölquellen, Raffinerien, Tankstellen, Rohölfässer, Benzinfässer - Spielanleitung (16 Seiten)
Wie man sehen kann, gibt es zwei Spielpläne: auf dem Betriebsspielplan wird gebaut und auf dem Marktspielplan kann gekauft oder verkauft
werden, auf drei verschiedenen Teilmärkten. Nach einer Startrunde, in der die Spieler die ersten Anlagen kaufen können, läuft das Spiel im Uhrzeigersinn. Der aktive Spieler kann in der
Marktphase Rohöl oder Benzin an den Märkten verkaufen oder kaufen. In der anschließenden Würfelphase werden die Spalten und Reihen des Spielers bestimmt, in denen die Anlagen produktiv
werden. So kann man Rohöl fördern, Rohöl in Benzin umwandeln oder Benzin am Verbrauchermarkt verkaufen, je nachdem welche Anlagen produktiv sind. Treffen die genauen Koordinaten (also der
Kreuzungspunkt von Spalte und Reihe) auf einen Bohrturm, kann der Spieler an dieser Stelle eine Ölquelle errichten, die dann im Spielverlauf das benötigte Rohöl zu Tage fördert. Um eine
lange Downtime zu verhindern, können die benachbarten Spieler anschließend auch noch einen Würfel (den jeweils zu ihnen gerichteten) nutzen, um Anlagen zu aktivieren. Nach dieser
Nachbarschaftsphase kann der aktive Spieler noch neue Anlagen kaufen oder bestehende Anlagen verkaufen. Je nach Wirtschaftslage ändern sich aber die Preise, für den Kauf und für den
Verkauf. Man kauft also neue Bohrtürme, kaufe neue Tankstellen und mehr, damit der Ablauf etwas in Schwung kommt. Ach ja, in der Würfelphase wird auf dem Marktspielplan der grüne Würfel
auf der Unterschiedsleiste vorwärts gerückt (Unterschied der beiden Würfel, bei einer 2 und einer 5 wird der grüne Würfel also 3 Felder vorwärts gezogen). Sobald der grüne Würfel das Feld
"8" erreicht hat, ändert sich die Wirtschaftslage. Er wird gewürfelt und die aktuelle Wirtschaftskarte gibt vor, bei welcher Augenzahl welche neue Wirtschaftslage folgt. Zum
einen ändern sich dann die Preise für die verschiedenen Anlagen, zum anderen gibt es meist eine Anpassung des Preises auf dem Verbrauchermarkt.
Sobald ein Spieler mindestens 750 Mio.$ erwirtschaftet hat, kann dieser Spieler das Spielende ankündigen. Jeder
Spieler (außer ihm) ist dann noch einmal an der Reihe. Anschließend werden die noch vorhandenen Anlagen zum aktuellen Preis verkauft, wer dann die meisten
Moneten vorweisen kann, der gewinnt das Spiel.
Erst einmal muss man dem Autor des Spiels, James St. Laurent, der seit 2011 leider nicht mehr unter uns weilt,
ein großes Kompliment machen, dass er ein so zeitloses Spiel entwickelt hat. Denn trotz der vielen Jahre wirkt das Spiel sehr rund, ist spannend und macht auch
wirklich Spaß. Was uns bei zunehmender Spieldauer aber etwas gestört hat, ist das Verhältnis von Spieldauer und Abwechslung im Spiel. Spiele ich ein Spiel mit dieser
Spieldauer, dann suche ich mir doch lieber ein anderes aus dem Regal, welche mehr Abwechslung bietet... und da gibt es sicherlich viele davon.
Unsere erste Partie dauerte satte 3 Stunden, denn aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung und der
eintretenden Ereignisse waren wir finanziell sehr schlecht aufgestellt. Lange Zeit war keiner von uns auch nur in der Nähe des Betrages, bei dem man das Spielende auslösen
könnte. Dachte erst, wir hätten irgendwas falsch gespielt, doch auch in der nächsten Partie dauerte es ziemlich lange. Nun ja, vielleicht spielen wir auch nur einfach zu
schlecht. ;) ... oder vielleicht lag es einfach an einer ungünstigen Entwicklung (Ereignisse, wirtschaftliche Entwicklung).
Trotz allem ist das Thema "Wirtschaftsspiel zum Thema Ölförderung und -handel" sehr gut umgesetzt und der Mechanismus mit den Würfeln, welche
die Koordinaten auf dem Betriebsspielplan definieren ist ganz interessant. Die Downtime zu begrenzen, in dem die Nachbarspieler mit eingebunden werden, ist auch gut gelöst.
Fazit: gute Wirtschaftsspiel... nur die Abwechslung kommt bei dieser Spieldauer etwas zu kurz.
(c)2014 Dirk Trefzger
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