Wir danken Zoch für die Zusendung eines Rezensionsexemplares !
In der üblichen Zoch-Box findet man umfangreiches Material:
- Spielplan - Figur “Professor Pünschge” - 25 Markierungssteine (weiße und schwarze) - 60 Kristalle (weiß, blau, rot
... unterschiedliche Wertigkeiten) - Kartenbox - 117 Spielkarten mit jeweils 6 Aufgaben - Spielanleitung
Auf den ersten Blick wirkt das Material recht kindlich, wenn man bedenkt, dass “Professor Pünschge” doch eigentlich für Spieler
ab 12 Jahren empfohlen wird... manche Teilnehmer unserer Spielrunden störten sich an dieser Tatsache ziemlich, doch ich persönlich finde das Material ganz ok; der Spielplan ist zwar nicht
der “Oberhammer”, doch zweckmäßig ist er allemal. Die Pünschge-Figur ist total witzig ausgefallen und sieht genau so aus, wie ein zerstreuter Professor ausschauen sollte, doch
ist Pünschge wirklich so zerstreut?.. denn immerhin verfolgt er auf seinem Heimweg vom Labor zu seinem Haus immer einer bestimmten Regel, die er niemals außer acht lässt.. zumindest das
spricht schon mal gegen das “zerstreut” ;))
Die Aufgabenkarten gibt es in verschiedenen Farben... die Farben geben den Schwierigkeitsgrad der Aufgaben vor, wobei empfohlen wird,
anfangs mit den einfachsten Aufgaben (das sind die hellblauen) zu starten, um hinter die Logik des Spiels zu kommen, was sich bei unserer ersten Runde auch als empfehlenswert
herausgestellt hat.
Eine solche Aufgabe kann z.B. lauten:
“Alle See-Felder, die nicht weiß sind”
Der Spielplan zeigt verschiedene Gebiete, verschiedene Symbole, verschiedene Objekte und verschiedene Farben, die auf den einzelnen
Schritten des Heimwegs angezeigt werden. Die obige Beispielsaufgabe würde also aussagen, dass Pünschge auf allen Feldern halt macht, die auf einem See liegen und eben nicht weiß sind. Auf
jeder Karte sind dann auch die Felder der Lösung angegeben... in dem Beispiel wären das 2 - 4 - 12 - 17 - 18... d.h. der Professor macht auf 5 Feldern halt, bevor er daheim
ankommt. Die ersten beiden Felder, also hier die 2 und die 4, werden vom Professor (einer der Spieler spielt immer den Professor Pünschge) mit einem weißen Markierungsstein
gekennzeichnet. So wissen, die Spieler, welche ersten beiden Schritte zur Lösung gehören und versuchen nun, daraus eine Regelmäßigkeit zu erkennen.
Das Grundspiel läuft in Kooperation ab, d.h. die Spieler unterhalten sich während den Runden und diskutieren, was das nächste Feld der
korrekten Kette sein könnte. Sobald sie sich einig sind (im Zweifel entscheidet der aktive Spieler... das geht reihum) stellt der aktive Spieler die Pünschge-Figur auf das entsprechende
Feld und Pünschge gibt zu erkennen, ob das Feld korrekt ist oder nicht... gemäß Regel erfolgt dies mittels den Geräuschen “Brumm Brumm” für “richtig” und
“Möööb”
für “falsch”... ein weißer Stein markiert dann das richtige Feld, ein schwarzer Stein würde ein falsches Feld markieren.. die schwarzen Steine bleiben dann so lange als Erinnerung liegen, bis das nächste richtige Feld gefunden wurde.
So geht das Ganze also immer reihum... der Professor selbst darf natürlich nicht mitraten, sondern gibt immer nur an, ob das ausgesuchte
Feld korrekt ist oder nicht. Auf dem Haus von Pünschge liegen eine bestimmte Anzahl von Kristallen. Immer wenn die Spieler ein falsches Feld aussuchen, darf sich der Professor ein
Kristall vom Haus in seinen Bestand nehmen. Schaffen es die Spieler, Pünschge bis nach Hause zu führen und auf dem Haus liegen noch Kristalle, bekommt jeder Spieler 5 Kristalle als
Belohnung. Sobald die Kristalle vom Haus aufgebraucht sind, gibt es für die Spieler einen Hinweis. In dem obigen Beispiel würde das z.B. heißen:
“Wellen bringen Farbe ins Spiel”... der Professor liest diesen Hinweis vor, was das Finden der Lösung vereinfachen soll. Schaffen es die Spieler, in dem auf den Hinweis
folgenden Zug, die Lösung zu finden, bekommen sie noch 2 Punkte... auch hier gilt weiterhin: bei falschen Feldern gibt es Kristalle für den Professor (dann nämlich vom allgemeinen
Vorrat). Nun ist es vom Grundsatz her ja ein kooperatives Spiel, weshalb dann die Punktevergabe mit den Kristallen?.. keine Ahnung *grins* .... ok... obwohl kooperativ gespielt wird, gibt
es hier den kleinen Wettbewerb, dass der Spieler mit den meisten Kristallen am Schluss gewinnt.
Die Rolle des Professors wechselt dann nach jedem Heimweg. Sobald jeder Spieler einmal Pünschge war, endet das Spiel. Natürlich kann man die
Spieldauer auch verlängern und einfach mehrere Runden spielen... das ist klar.
Wem der kooperative Modus auf Dauer zu langweilig ist, soll gemäß Anleitung zu der kompetitiven Variante greifen. Hier diskutieren dann die
Spieler nicht gemeinsam den Lösungsweg, sondern jeder Spieler grübelt für sich, kann aber die Hilfe eines Mitspielers in Anspruch nehmen. Allerdings waren sich unsere Spielrunden einig...
die kooperative Variante ist einfach die bessere Wahl, denn die Diskussionen während der Lösungsfindung machen das Spiel gerade aus... die Grübelei des einzelnen Spielers in der
kompetitiven Variante können das Spiel ziemlich mühsam machen...auch eine Variante, bei der der Professor darauf wetten kann, dass die Aufgabe nicht gelöst wird, ist enthalten... richtig
notwendig sind die Zusatzregeln aber nicht.
Insgesamt ist “Professor Pünschge” ein witziges Spiel mit einer neuen Idee. Die insgesamt über 700 Aufgaben, die sich auf Dauer
natürlich recht ähnlich sind, reichen ewig, doch mehr als zwei Runden wollte in unseren Spielrunden meist niemand spielen; zwar kommt Pünschge immer wieder neu auf den Tisch, doch eben
meist für eine einzelne Runde zwischendurch, denn nach mehreren Runden am gleichen Abend wird es trotz des witzigen Mechnismus’ schnell langatmig und es muss ein anderes Spiel auf den Tisch... aber witzigerweise wird es nicht auf Dauer langweilig, denn es kommt wirklich immer wieder auf den Tisch.
Fazit:
trotz der Tatsache, dass das Spiel in unseren Spielrunden immer nur 1-2 Runden auf den Tisch kam und danach gestreikt wurde, bekommt “Pünschge” gute 4 Punkte und macht als Familienspiel mit etwas größeren Kids eine gute Figur :)
(c)2009 Dirk Trefzger
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