Wir danken Eggertspiele für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!
In der schlicht gehaltenen kleinen Box findet man umfangreiches Material. Im Wesentlichen besteht das Material aus Stanzkarton-Teilen:
Spielplan, 4x3 runde Markierungsplättchen, 4x3 eckige Markierungsplättchen, 60 Fundstückplättchen, 40 Münzen und 36 Siegpunktplättchen. Außer dem Stanzkarton gibt es dann noch einen Satz
Karten mit 24 Forschungskarten und 4 Erinnerungskarten sowie 5 Spielfiguren (4 Figuren in den Spielerfarben und 1 schwarzer Grabräuber für das 2-Spieler-Spiel). Die beiliegende Anleitung
ist mit 8 Seiten nicht besonders kurz, aber auch nicht überaus kompliziert. Nach ca. ner halben Stunde Regelstudium läuft das erste Spiel bereits ganz gut, das zweite dann super, nachdem
man die Zusammenhänge verinnerlicht hat.
Vor dem Spiel erhält jeder Spieler die Spielfigur in seiner gewählten Farbe sowie die jeweils 3 runden und 3 eckigen Markierungsplättchen in
dieser Farbe. Der längliche Spielplan wird in die Mitte gelegt. Die Forschungskarten werden gemischt und breitgelegt, wie auch die Münzen. Die Siegpunktplättchen im Look eines Fahrtickets
bilden 3 Stapel (es gibt Plättchen mit 1, 2 oder 5 Siegpunkten). Jeder Spieler erhält noch eine Erinnerungkarte, die praktisch eine kurze Zusammenfassung zum Thema Sammlungsausstellung
darstellt. Die 60 Fundstücke werden gemischt und jeweils 5 Stück werden auf jedes Feld des Kalenders gelegt. Der Kalender ist der mittlere Teil des länglichen Spielplans. Links daneben
sieht man den Ausgrabungsbereich (5 Schichten), rechts daneben sieht man das Museum, wo die Wertigkeiten der verschiedenen Ausstellungen dargestellt werden. Am oberen Rand des Plans
befinden sich die Forschungsgeld-Felder. Alles in allem ist der Spielplan gut strukturiert, alles ist gut nachvollziehbar und sehr übersichtlich gestaltet. Einzig die Tatsache, dass der
Plan aufgrund der Form der Länge nach auf den Tisch gelegt wird und somit halt die Spieler der einen Tischseite alles auf dem Kopf sehen, ist etwas störend. Klar, dieses Problem hat man
bei jedem Spielplan mehr oder weniger, doch aufgrund der schmalen Form fällt es hier besonders auf. Die Fundstücke zeigen immer zwei Hälften von Fundstücken. Durch das Aneinanderreihen
verschiedener Plättchen werden so Fundstücke zusammengefügt und ganze Sammlungen gebildet, die man dann ausstellen kann.
Das Spiel verläuft in 4 Phasen, wobei die 4. Phase immer nur nach dem Ende vorgegebener Runden gespielt wird, denn das ist die
Wertungsphase. In der ersten Phase nimmt sich der aktuelle Spieler die 5 Plättchen des nächsten Kalenderfeldes und platziert die Fundstücke im Ausgrabungsbereich. In den verschiedenen
Schichten des Ausgrabungsbereich können sich mit der Zeit auch mehrere Fundstücke gleichzeitig befinden. Während der nächsten Phase werden die Forschungsgelder verteilt. Es werden zwei
Forschungsgeld-Karten verdeckt neben den Spielplan gelegt. Die Münzen, die auf diesen Karten angegeben sind, werden nachher als Forschungsgelder verteilt. Bevor die Karten nun aufgedeckt
werden, setzen die Spieler reihum ihre Spielfigur auf jeweils eines der Forschungsgeld-Felder. Das Forschungsgeld-Feld gibt vor, in welchen Grabungsebenen man nachher tätig sein darf und
wieviele Münzen man vom Forschungsgeld abbekommen kann. Die Rückseite der Forschungsgeld-Karten gibt vor, ob es tendenziell eher weniger oder mehr Münzen sein werden. Beginnend von links
werden nun die Forschungsgelder verteilt. Falls ein Spieler dabei leer ausgeht, hat er Pech gehabt, sind beim Verteilen der Münzen noch welche übrig, erhält der letzte Spieler sogar mehr
als er eigentlich angezeigt hat. Der eigentliche Kern des Spiels ist die nächste Phase. Hier können die Spieler nun Fundstücke ausgraben, ausstellen oder einlagern. Je tiefer der Spieler
gräbt, desto teurer sind die Arbeiten; bezahlt wird natürlich mit den Münzen. Gräbt man in der 3. Ebene, so darf man alle Fundstücke dieser Reihe ausgraben und zu seinem Bestand nehmen.
Der Spieler setzt nun die verschiedenen Fundstücke zu Ausstellungen zusammen und entscheidet dann, ob er eine Ausstellung eröffnen möchte, oder ob er noch warten möchte. Nicht
ausgestellte Teile der Sammlung müssen eingelagert werden. Drei Teile darf man dabei gratis einlagern, für alle weiteren drei Teile muss man für das Einlagern eine Münze bezahlen. Die
Summe der Punkte einer Ausstellung wird im Museum angezeigt. Dazu wird das runde Markierungsplättchen auf das passende Feld des Museums gelegt und das eckige Markierungsplättchen an die
Sammlung. Eine neue Ausstellung bringt bereits außerhalb der Wertung einen Siegpunkt. Werden neue Ausstellungen im Museum angezeigt, werden alle Ausstellungen die gleich oder weniger groß
sind nach unten verschoben. Die Ausstellung wird quasi im Verlauf der Zeit immer uninteressanter. Nach den vorgegebenen Runden kommt es dann zur Wertung. Sonderpunkte gibt es dabei noch
für die älteste Vase, für den ältesten Krug o.ä. Dann gibt es Punkte für die Ausstellungen, die im Museum liegen. Nach der Wertung werden alle Ausstellungen ein paar Felder nach unten
gerutscht. So fallen nach und nach auch Ausstellungen ganz aus dem Museum raus und das Markierungsplättchen steht wieder für neue Ausstellungen zur Verfügung. Die vor dem Spieler
liegenden Sammlungen mit dem passenden eckigen Markierungsplättchen werden dann ganz aus dem Spiel genommen.
Nach der zwölften Runde und der letzten Wertung endet das Spiel. Der Spieler, der die meisten Siegpunkte sammeln konnte, gewinnt das Spiel.
Da die Siegpunktplättchen verdeckt gesammelt werden, muss man entweder mitrechnen oder man lässt sich einfach am Schluss des Spiels vom Ergebnis überraschen. So in etwa kann man das im
Spielverlauf eh abschätzen, wie man nun so steht.
Beim Spiel zu zweit kommt noch die schwarze Grabräuber-Figur ins Spiel. Dazu gibt es aufgrund der geringen Spielerzahl kleinere
Regelanpassungen, die sich aber überraschend gut einfügen. Die Erweiterungsregeln für das Spiel zu zweit wirken keineswegs aufgesetzt… sie funktionieren wirklich gut. So macht das
Spiel also in jeder Zusammensetzung Spaß. Pergamon lässt sich recht locker und leicht spielen. Der Glückseffekt mit den Forschungsgeld-Karten macht das Ganze etwas weniger grüblerisch.
Eingefleischte Strategen mag dieses Glücksmoment abschrecken… uns hat es bei Pergamon recht gut gefallen. Mit einer Spieldauer von gerade mal 45 Minuten sieht man ja schon, dass es
sich nicht um einen abendfüllenden Strategie-Hammer handelt, sondern vielmehr um ein gelungene Mischung zwischen Strategie, Taktik und Glück. Die Elemente des Spiels sind nicht wirklich
neu, das muss man schon auch erwähnen, doch irgendwie stimmt hier die Mischung. Außerdem wirkt auch das ganze Material absolut stimmig und macht Lust auf ein weiteres Spiel.
Fazit: Hübsches und gut funktionierendes, aber nicht zu anstrengendes, Familienspiel.Kaufempfehlung!
(c)2011 Dirk Trefzger
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