Wir danken Kosmos für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!
In der quadratischen Box von "Norderwind" findet man 64 Holzfiguren (Mannschaftsmitglieder, Piratenkapitäne, Salzsäcke, Getreide,
Weintrauben, Bäume, Fische), zwei Würfel (weißer Ereigniswürfel und schwarzer Kampfwürfel), 40 Siegpunkte und Karton-Stanztableaus mit Münzen, den Meerkarten, Handelsbriefen, der
Siegpunkttafel und den Teilen, aus denen die Schiffe zusammengesteckt werden können. Die Spielanleitung umfasst gerade mal 6 Seiten. Die vielen Abbildungen und Beispiele ermöglichen
einen schnellen Einstieg ins Spiel. Los geht's.
"Norderwind" profitiert sehr von seinem Gimmick, nämlich den 3D-Schiffen. Vor dem ersten Spiel steckt man die Elemente zusammen
und jeder Spieler bekommt ein solches Schiff quasi als Spielertableau. Während der Partie können die Schiffe mit zusätzlichen Besatzungsmitgliedern bestückt werden. Auch mit weiteren
Kanonen können die Schiffe ausgestattet werden, um so besser gegen mögliche Piratenangriffe gerüstet zu sein. Im vorderen Bereich des Schiffes ist Platz für sechs Waren oder zwei Piraten.
Vor der Siegpunktetafel (quasi der zentrale Spielplan) liegen drei Stapel mit
Meerkarten. Jeder dieser Stapel beinhaltet acht Karten mit verschiedenen Aktionen oder Nebel-Ereignissen. Der aktive Spieler sucht sich einen dieser
drei Stapel aus, deckt nach und nach Karten auf (maximal die Anzahl, die vom Segel vorgegeben wird - kann später aufgerüstet werden). Bei einer
Aktionskarte kann der Spieler entscheiden, ob er die Aktion durchführen möchte (z.B. Waren kaufen, verkaufen, Kanonen kaufen,
Besatzungsmitglieder anheuern, Schatz in 'nem Schiffswrack finden und mehr). Wird ein Ereignis (Nebel) aufgedeckt, würfelt man den Piratenwürfel.
Mit Kanonen und etwas Glück kann man den Piratenangriff abwehren und den Piratenkapitän gefangen nehmen... verliert man den Kampf aber, endet
der Zug direkt. Ansonsten deckt man weiter Karten auf, bis man zwei Aktionen ausgeführt oder die erlaubte Anzahl Karten aufgedeckt hat, oder
freiwillig seinen Zug beendet. So besorgt man sich die verschiedenen Waren, nimmt Piraten gefangen, hortet Gold und ganz wichtig: erfüllt die Aufträge
der drei verschiedenen Häfen. Immer der unterste Auftrag der jeweiligen Spalte kann erfüllt werden. Man gibt das notwendige Material oder Gold ab
und legt einen Siegpunktemarker seiner Farbe auf das entsprechende Feld. Ziel ist es nämlich, seine 10 (bei 4 Spielern sind es dann nur 8)
Siegpunktemarker am schnellsten los zu werden. Auf der Siegpunktetafel gibt es auch noch Bonusfelder für weitere Siegpunktemarker:
Siegpunktemarker in allen drei Häfen platziert, Mehrheit bei einem der Häfen, alle vier Besatzungsmitglieder angeheuert.
Bereits bei der ersten Partie wird klar, dass man keine strategischen
Höhenflüge oder besonders hohe Komplexität erwarten darf. Statt dessen ist "Nordwind" ein typisches Familienspiel für den leichten Happen
zwischendurch. Den Mechanismus mit den Kartenstapeln mit verschiedenen Aktionen hat Klaus Teuber aus seinem "Sternenschiff Catan"
recycelt. Dieses Spiel war aber ausschließlich für zwei Spieler gedacht, "Norderwind" dagegen kann man ja maximal zu viert spielen. In den
ersten Partien fand ich "Norderwind" noch recht angenehm und spaßig - wie gesagt: leichter Ablauf, schneller Einstieg, schnell an neue Spieler
weitererklärt - doch nach einigen Partien wurde es dann relativ schnell langweilig. Wie eingangs schon erwähnt, tragen die 3D-Schiffe schon
sehr zum anfänglichen Spielspaß bei, doch das hält dann eben leider nicht sehr lange an; zumindest war das bei mir so der Fall.
Fazit: recht hübsches Familienspiel, konnte mich aber nicht besonders lange fesseln... allerdings : 3D-SCHIFFE!!!!! ;)
(c)2014 Dirk Trefzger
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