Wir danken Brotherwise Games für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!
Diese Neuheit ist von Brotherwise Games, aus deren Hause auch das tolle "Boss Monster" (finde ich zumindest) kommt. Die Story hinter
dem Spiel ist sehr konstruiert... da würde eigentlich alles Mögliche passen. In diesem Fall müssen wir einem kleinen Stamm helfen, die Ruinen wiederaufzubauen. Dabei erhalten wir auch
farbige Steine (Hexagons), mit denen wir Ringe formen, um darin verschiedene Wunder zu bauen. Hört sich etwas abstrus an, ist es auch eigentlich, aber das ist völlig egal, denn: die Optik
des gesamten Materials ist einfach genial. Der Grafikstil ist genau mein Ding. Die Ruinenkarten sind toll, die Würfel sind toll, die Box ist toll... sehr hübsch... da tritt das schwache
Thema etwas in den Hintergrund.
Jeder Spieler hat 5 Würfel (3 W6, 1 W8 und 1 W4) in seiner Farbe. Außerdem erhält jeder Spieler eine verdeckte Ruinenkarte und zwei
Delverkarten. Delver sind wohl die Männchen aus dem Stamm, wobei ich nicht herausgefunden habe, ob das eine Fantasiebezeichnung ist, oder ob das irgendein tatsächliches Wort sein soll.
Anscheinend soll das sowas wie „Erforscher“ heißen. In der Tischmitte liegen 4 oder 5 Ruinenkarten. Außerdem liegen noch Wunderkarten aus (mit den sechseckigen Wundern drauf). Dann
gibt es noch den Beutel mit den Steinen. Die ausliegenden Ruinen werden mit zufälligen Steinen bestückt.
Es wird gespielt, bis alle Ruinenkarten beansprucht wurden (ggfs. auch die End-of-Age - Karte). Der aktive Spieler kann in der ersten Phase
Delver-Karten nutzen, um Würfelergebnisse zu beeinflussen... z.B. Ergebnis des nächsten Würfelwurfs erhöhen, Würfel nochmals würfeln, etc... in der zweiten Phase, der sogenannten
Excavation-Phase, versucht man nun, mit seinen Würfeln Ruinenkarten für sich zu gewinnen. Der aktive Spieler sucht sich einen seiner freien Würfel aus, sagt an, auf welche Ruinenkarte er
diesen Würfel anwenden möchte und wirft den Würfel. Der Würfel wird dann auf die entsprechende Karte gelegt. Ist das Würfelergebnis 1, 2 oder 3 erhält der Spieler einen der Steine, die
auf der Karte ausliegen. Diese werden im Spielerbereich zu Ringen ausgelegt, damit dann in deren Mitte ein Wunder gebaut werden kann. Erreichen die Augenzahlen der gesamten Würfel einer
Karte den Wert dieser Karte, dann erhält der Spieler diese Karte, der den Würfel auf der Karte liegen hat, der die höchste Augenzahl zeigt. Die anderen Spieler erhalten als Entschädigung
für die Würfel, die sie wieder zurückerhalten, jeweils eine Delver-Karte. Es wird eine neue Ruinenkarte aufgedeckt, Steine drauf platziert und weiter geht's.
Punkte erzielt man für gesammelte Ruinenkarten. Sets derselben Farbe bringen
Punkte, aber auch errichtete Wunder bringen Punkte. Hohe Würfelwerte bringen dem Spieler dann eher die Ruinenkarte, niedrige Würfel also die notwendigen Steine für
die Errichtung eines Wunders. Durch die Würfel ist natürlich der Glückfaktor recht hoch, besonders anspruchsvoll ist "Unearth" also nicht. Durch die Delver-Karten
kann man dem Würfelglück aber deutlich auf die Sprünge helfen. So kann man bei einer Delver-Karte auch noch nach dem Würfelwurf entscheiden, auf welche Karte
man den Würfel dann platzieren möchte. Das Ganze ist dann doch kniffliger als ich das anfangs gedacht habe.
Zwar begeistert mich das Spiel optisch mehr als spielerisch, aber spaßig ist das Spiel
allemal und wird sicherlich bei uns noch oft auf den Tisch kommen. Das Spiel funktioniert auch zu zweit schon recht gut, etwas mehr Spaß macht es allerdings mit
mehr Spielern, idealerweise in Vollbesetzung, denn dann kommen sich die Spieler auf den Ruinenkarten einfach mehr in die Quere, was das Ganze dann viel spannender macht.
Fazit: spielerisch gehobenes Mittelmaß, optisch top… in Summe hübsches und spaßiges Spiel.
(c)2017 Dirk Trefzger
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