In der zwischenzeitlich schon üblichen Kompakt-Schachtel von Winning-Moves findet man folgendes Material:
6 Spielplanelemente mit verschiedenen Symbolen, 1 Boot, 103 Karten (17 x 6 Symbole), 30 Spielfiguren, Spielanleitung und farbige “Regelhilfe”
Die angenehm kurze Spielanleitung ermöglicht einen schnellen Einstieg in das Spiel. Trotz des geringen Umfangs der Spielregeln handelt es sich bei
“Cartagena”, aufgrund des interessanten Zugsystems, um ein gutes Spiel.. dazu aber später mehr....
Die 6 Spielplanelemente werden auf dem Tisch so ausgelegt, dass ein durchgehender Fluchttunnel entsteht. Durch diesen müssen die Spieler ihre
Piratenfiguren bewegen, um diese möglichst als erster auf dem Fluchtboot zu platzieren. Der Zugmechanismus ist so einfach wie genial. Die Spieler halten Karten auf der Hand, welche verschiedene
Symbole des Spielplans zeigen. Legt nun der Spieler eine Karte mit dem Symbol “Schlüssel” darf er mit einer seiner Figuren so weit im Fluchttunnel vorwärts ziehen, bis diese auf einen
Schüssel trifft; dort bleibt die Figur dann stehen. Steht auf dem nächsten Feld mit dem entsprechenden Symbol bereits eine oder mehrere Piraten-Figuren, darf der Spieler seine Figur auf das nächste
entsprechende Feld vorziehen. Er darf dabei aussuchen, welche seiner Figuren er ziehen möchte. Alternativ darf der Spieler aber statt eine Karte zu legen und seine Figur vorwärts zu bewegen auch mit
einer seiner Figuren rückwärts ziehen, um neue Karten zu erhalten. Er zieht dabei eine seiner Figuren so weit rückwärts bis diese auf ein Feld mit einer oder zwei Figuren trifft. Dort bleibt die
Figur dann stehen. Waren nun zwei Figuren auf diesem Feld, erhält der Spieler zwei Karten, bei einer Figur eben nur eine Karte. Stehen bereits 3 Piraten auf einem Feld wird dieses übersprungen
(ebenso die leeren Felder).
So bewegen die Spieler also mittels Karten ihre Piraten durch den Tunnel bzw. füllen ihre Kartenhand mit “Rückwärts-Zügen” wieder auf.
Insgesamt darf ein Spieler der an der Reihe ist, 3 solcher Aktionen beliebig kombinieren, d.h. er darf 3 Karten legen und 3 Figuren nacheinander bewegen, 3 x rückwärts ziehen, 1 x rückwärts und 2 x
vorwärts usw. Die Spielregeln bieten zwei Varianten zur Auswahl. Zum einen ist es möglich, wie gerade beschrieben, mit verdeckten Karten zu spielen (Jamaika Version); andererseits kann man mit
offenen Karten spielen (Tortuga-Version), so kommt mehr Taktik ins Spiel.
Das Spiel endet wie bereits beschrieben, wenn ein Spieler mit seinen 6 Piraten das Fluchtboot erreicht hat.
Ok, der Zugmechanismus ist wirklich gut, doch leider auch nicht ganz frisch. Das Spiel erinnerte mich beim ersten Spiel sofort an den tollen Klassiker
“Hase und Igel” (Ravensburger), welcher zwischenzeitlich bei einem anderen Verlag (ein wenig abgespeckt) neu aufgelegt wurde, trotzdem gefällt mir Cartagena wirklich gut. Aufgrund seiner
kleinen Verpackung eignet sich das Spiel auch gut für die Mitnahme in den Urlaub. Die beliebig kombinierbaren Spielfeld-Elemente ändern zwar jeweils die Optik des Spiels, doch dies hat auf den
Spielverlauf kaum Einfluss.
Was mir absolut nicht gefallen hat, ist, dass Winning-Moves bei den Spielfiguren ein wenig geknausert hat; nur “stinknormale” Minipöppel
wurden dem Spiel spendiert. Hier hätten entsprechende Piratenfiguren doch sicherlich einiges zur Erhöhung des Spielspaßes beitragen können...schade eigentlich. Auch die Aufmachung der Karten und das
Design der Spielplanelemente konnte mich nicht überzeugen.. Ganz im Gegensatz zur tollen Verpackungsoberseite, diese macht sich in meinem Spieleregal recht gut :-)))
Das Spiel lässt sich mit 2-5 Spielern spielen. Ein Spiel dauert so ‘ne dreiviertel Stunde.
Fazit:
Cartagena ist ein gutes Spiel, zwar mit nicht gerade berauschendem Spielmaterial, doch mit guten und schnell erklärbaren Spielregeln; so eignet sich das Spiel immer wieder gut für ein “Spielchen” zwischendurch... Für mehr aber auch nicht :-) (Aktuell findet man das Spiel im Ausverkauf.. hab’s schon für 5 Euro gesehen!)
(c)2003 Dirk Trefzger
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