Wie schon einige Projekte in der letzten Zeit, hat Queen Games auch "Tortuga" über Kickstarter.com finanziert. Das fertige
Spiel liegt nun schon ein paar Wochen hier und wir konnten einige Partien absolvieren. In der quadratischen Box findet man einen Inselspielplan (zwei Teil zum Zusammenstecken), 40
Schatztruhen in 5 Farben, 4 Schiffsmarker, 20 Würfel (5 je Spielerfarbe), 4 Sichtschirme, 30 Schatzplättchen, ein Startspielermarker, 4 Piratenmarker, 4 Spielertableaus (jedes wird aus
zwei Teilen zusammengesteckt), 20 Vorteilsplättchen und die mehrsprachige Spielanleitung (englisch, französisch, niederländisch, spanisch und deutsch). Die Regel nimmt 8 Seiten pro
Sprache ein; das ist ja recht übersichtlich. Das Spielmaterial ist recht hübsch. Die Schatztruhen, die Marker, das Startspieler-Schiff sind aus Holz. Auch die Symbolwürfel sind aus Holz.
Ich hätte mir eigentlich schöne schwere Kunststoffwürfel gewünscht, doch auch diese Würfel sind ganz ok. Der Rest ist aus dem üblichen Karton. Insgesamt gefällt mir das Material.
Jeder Spieler hat einen Sichtschirm, ein eigenes Tableau und die 5 Würfel in seiner Farbe.
Auf dem Tableau sind verschiedene Aktionsbereiche dargestellt, auf denen man seine Würfel nach und nach platzieren kann. Die Spieler würfeln verdeckt (also hinter dem
Sichtschirm), suchen sich die Würfel aus, die liegen bleiben sollen, nehmen den Rest der Würfel in die Hand und heben dann die Sichtschirme an. Die gewürfelten Symbole geben
vor, wohin die Würfel gelegt werden. Totenkopfsymbole dienen hier als Joker. Sie ergänzen oder ersetzen andere Symbole. Mit den restlichen Würfeln wird dann weiter
gewürfelt. Das geht so lange, bis alle Würfel auf den Tableaus platziert wurden. Danach werden die fünf Aktionsbereiche nacheinander abgewickelt. Immer der Spieler mit den
meisten Punkten in einem Bereich darf die Aktion ausführen. Bei mehr als zwei Spielern darf auch der zweite Spieler die Aktion ausführen, in einer etwas schwächeren Form.
Mit "Flotte ausbauen" oder "Crew anheuern" kann man seinen Schiffsmarker oder seinen Piratenmarker auf der entsprechenden Leiste nach rechts bewegen. Das
ermöglicht zum einen die Nutzung von mehr Würfeln im "Entern" oder "Überfallen"-Bereich, zum anderen können so mehr Schatztruhen transportiert werden. Ziel ist es
nämlich, Schatztruhen vom Inselbereich über den Crew- und Flottenbereich bis nach Tortuga zu transportieren. Sobald ein Spieler 6 Truhen in Tortuga stehen hat, wird das
Spielende ausgelöst. Nun bekommen die Spieler Punkte für Schatztruhen in den unterschiedlichen Bereichen. Sonderpunkte gibt es für Sets aus den bestimmten Farben.
Auch die Position der Marker auf der Flotten- und Crewleiste und auch die gesammelten Schatzplättchen bringen zusätzliche Punkte. Wer die meisten Punkte sammeln konnte,
gewinnt "Tortuga".
Das Regelwerk ist sehr eingängig und schnell an neue Spieler erklärt. "Tortuga" kann als
Familienspiel sicher ganz gut funktionieren, auch die kurze Spieldauer (nur ca. ne halbe Stunde) passt da ganz gut dazu. Die Züge der Spieler verlaufen recht flott, so dass lange
Wartezeiten gar nicht erst entstehen. Einer weiteren Partie steht dann also nichts im Wege. Eine Sache hat mich in den Partien aber immer gestört. Die 5 Würfel der Spieler
haben unterschiedliche Wertigkeiten bei den verschiedenen Symbolen. Dazu ist zwar auf der Innenseite des Sichtschutzes eine Tabelle angegeben, doch wer möchte ständig in der
Tabelle checken, welcher Würfel jetzt noch welche Chance auf welchen Wert mit sich bringt. Klar, mit der Tabelle kann man das schon machen, aber irgendwie fand ich das
recht störend. "4" Punkte in der Hauptwertung sind zwar immer noch ganz gut, doch mehr war deshalb nicht drin.
Fazit: hübsches, schnelles und durchaus brauchbares Familienspiel...
(c)2014 Dirk Trefzger
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