Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars vielen Dank an Lookout Spiele.
Überraschung, bei diesem neuen Spiel von Uwe Rosenberg geht es ausnahmsweise nicht um landwirtschaftliche Themen; es gibt weder Kühe, noch Schafe, noch
Felder zum bewirtschaften, statt dessen gibt es jede Menge Stoffflicken (teilweise mit blauen Knöpfen), mit denen man eine schöne Decke zusammen"nähen" soll. Neben diesen Flicken, die etwas
an Tetris-Steine erinnern, gibt es zwei Ablagepläne (also für jeden Spieler eine Decke), einen zentralen Spielplan für die beiden Zeitsteine und auch diverse Knöpfe aus Stanzkarton, welche eine der
beiden Währungen im Spiel sind. Die andere Währung ist eben Zeit, die man mit seinem Zeitstein auf dem zentralen Plan anzeigt.
Der Zeitplan kommt in die Mitte. Rings um den Zeitplan herum werden die verschiedenen Flicken ausgelegt, welche natürlich aus dem üblichen Stanzkarton
gefertig sind. Die Zeitsteine werden auf das Startfeld des Zeitplans gesetzt, die neutrale Spielfigur wird auch in den Ring der Flicken platziert. Die kleinen Lederflicken (nur ein Feld groß) werden
auf die passenden Felder auf dem Zeitplan gelegt. Nun erhält noch jeder Spieler 5 Knöpfe als Startkapital, dann geht es los. Während der Partie versuchen die Spieler nun, eine möglichst
zusammenhängende Decke auf ihren Ablageplänen zusammen zu basteln. Der Spieler am Zug hat immer zwei Optionen: er kann entweder seinen Zeitstein ein Feld vor dem Zeitstein des Gegners platzieren und
erhält für jedes so "gezogene" Feld einen Knopf aus der Bank. Oder aber er kauft sich mit Knöpfen einen Flicken aus der Auslage. Es kann immer einer der 3 Flicken gekauft werden, die im
Uhrzeigersinn vor der neutralen Spielfigur ausliegen.
Es gibt Flicken in unterschiedlichen Größen und Formen. Ein Tetris-geschultes Auge kann hier auf jeden Fall helfen. ;) Der Spieler zahlt die Anzahl
Köpfe in die Bank, die auf dem Flicken (Etikett) angegeben ist, dann zieht er seinen Zeitstein um genau so viele Felder weiter, wie auch auf dem Etikett des Flickens angegeben ist. Werden dabei die
kleinen Lederflicken auf dem Zeitplan übersprungen, darf der Spieler genau diesen Mini-Flicken nehmen und in seine Decke einbauen So kann man gut unerwünschte kleine Lücken ausfüllen. Überspringt man
beim Ziehen des Zeitsteins ein Knopf-Symbol, erhält man Einkommen, und zwar so viele Knöpfe, wie auf der bisher zusammengestellten Decke des Spielers zu sehen sind. Beim Kauf der verschiedenen
Flicken kommt es also darauf an, welche Form das Teil hat, wie viel es kostet, wie weit man seinen Zeitstein vorwärts ziehen darf bzw. muss und auch noch, wie viele Knöpfe darauf abgebildet sind, da
diese Knöpfe für das spätere Einkommen für Bedeutung sind. Das Spiel endet, sobald beide Zeitsteine das letzte Feld des Zeitplans erreicht haben.
Das Spiel verläuft sehr flüssig und mit zunehmender Anzahl an Partien werden die Kniffe erst richtig deutlich. Anfangs spielt man etwas vor sich hin,
kauft sich halt die Flicken zusammen und schaut, dass es einigermaßen gut auf den Plan passt. Nach und nach achtet man aber dann darauf, dem Gegner passende Flicken wegzuschnappen bzw. durch den Kauf
eines Flickens den neutralen Stein so zu platzieren, dass der Gegner eine unpassende Auswahl vorfindet. Die Kombination aus Zeitverbrauch und Knöpfen zur Bezahlung der Flicken ist sehr interessant
und knifflig. Zuerst dachte ich, das Spiel wir sicher schnell langweilig, doch nach und nach wurde es immer interessanter. Problematisch ist es allerdings dann, wenn ein geübter Patchwork-Spieler auf
einen Neuling trifft. Hat der eine Spieler die Feinheiten bereits verinnerlicht, hat der Neuspieler hier fast keine Chance auf einen Sieg. Die Spieler sollten also ähnlich geübt sein, damit
"Patchwork" seinen vollen Spielspaß entwickelt.
Fazit: überraschender 2-Spieler-Rosenberg :)
(c)2015 Dirk Trefzger
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