Wir danken Pro Ludo (Vertrieb von YSTARI) für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!
Die Box von „Sylla“ verbirgt umfangreiches Spielmaterial:
- Spielplan - 40 Plättchen - 40 Quader und 4 Marker in den Spielerfarben - 120 Spielsteine „Res Publica“ (40 x Bürgersinn, 40
x Muße, 40 x Gesundheit) - Hungersnot-Spielstein - 40 Münzen (Denar) - 60 Spielkarten (Charaktere, Bauvorhaben, Ereignisse, Kräne) - 4 Sichtschirme - 1 Phasenmarker -
Spielanleitung
Vom Material her ist „Sylla“ schon mal recht ansprechend. Der Spielplan ist zwar ziemlich übersichtlich und eigentlich „nur“
zweckmäßig ausgefallen, doch die Spielkarten sind ziemlich hübsch gestaltet, so dass insgesamt ein ziemlich rundes Bild entsteht. Das Material weiß also schon mal zu gefallen. Die
Anleitung umfasst satte 10 Seiten, was vor dem ersten Spiel ziemlich abschrecken kann, doch keine Angst: trotz des Umfangs der Spielanleitung sind die Regeln recht gut zugänglich. Die
Anleitung geizt nicht mit Abbildungen und Beispielen, so dass der Einstieg nicht allzu schwer fällt... obwohl „Sylla“ spielerisch kein Leichtgewicht ist.
In „Sylla“ übernehmen die Spieler die Rollen von Senatoren, die durch
geschicktes Taktieren möglichst viel Macht und Ruhm erreichen möchten. In jeder der 5 Spielrunden werden 7 Phasen abgearbeitet, die ziemlich viele
Möglichkeiten bieten. Man kann Charaktere auf verschiedene Weise einsetzen, versucht Gebäude zu kaufen, an Bauprojekten teilzunehmen, versucht negative
Ereignisse möglichst zu verhindern, versucht Geld zu verdienen, versucht die Bevölkerung mit Nahrung zu versorgen... versucht also mehr Macht und
Ansehen zu erreichen. Der Spielplan zeigt eine „Res Publica“-Leiter, die den momentanen Stand der 3 Kategorien „Bürgersinn“, „Gesundheit“ und „Muße“
symbolisiert. Auf der Siegpunkte-Leiste kann man den Prestige der Spieler ablesen.
Hauptelement des Spiels sind die Charakterkarten. Jeder Charakter bietet
immer zwei Aktionsmöglichkeiten. Hat man einen Charakter in einer Runde bereits eingesetzt, ist er erst in der nächsten Spielrunde wieder verfügbar. Es
gilt also, die Charaktere mit Bedacht einzusetzen, damit man sich nicht vorzeitig wichtige Möglichkeiten verbaut :)
Hier ein grober Überblick über die sieben Phasen: In der ersten Phase wird der Konsul gewählt, der
gewisse Privilegien im Spielablauf besitzt. Während der nächsten Phase beschaffen sich die Spieler neue Charakterkarten (aus der offenen Auslagen).
Die dritte Phase dient zum Kauf von Bauwerken. In der vierten Phase (Einkommensphase) erhalten die Spieler ihr Einkommen zur weiteren
Verwendung. Die fünfte Phase wartet mit negativen Ereignissen auf, welche die Spieler zu verhindern versuchen. In Phase 6 wird nun von den Spielern
gemeinsam ein Bauprojekt verwirklicht. Die Spieler können dazu mit ihren bisher noch nicht genutzten Senatoren abstimmen. Selbstredend wirkt sich das
positiv auf das Prestige der Teilnehmer des Bauvorhabens aus. In der letzten Phase muss die Bevölkerung mit Nahrung versorgt werden.
Alle Handlungen kosten oder bringen Prestige... und genau darum geht es ja bei
„Sylla“. Es gibt viele verschiedene Wege zum Sieg und genau das macht „Sylla“ so reizvoll. Im nächsten Spiel probiert man dann einfach eine andere
Strategie aus... langweilig wird es dabei nicht.
Nach der 5. Spielrunde endet das Spiel. Nun wird noch ein letztes
Bauvorhaben verwirklicht, nämlich der Bau der Kirche. Hier können die Spieler nun noch durch den „Anbruch des
Christentums“ für ausliegende christliche Charaktere und durch die „Sklavenbefreiung“ für ausliegende Sklaven
Prestigepunkte (also Siegpunkte) sammeln. Nun zeigen die Spieler ihre gesammelten „Res Publica“-Spielsteine (die
während des Spiels hinter dem Sichtschutz verborgen werden). Die gesammelten Spielsteine werden mit der Position des
passenden Markers auf der „Res Publica“-Leiter multipliziert. Diese Punktzahl wird dem Spieler gutgeschrieben. Wer
anschließend die meisten Prestigepunkte (siehe Ruhmesstraße) vorweisen kann, gewinnt das Spiel.
Die Standard-Spieleranzahl ist „4“. Aber auch zu dritt funktioniert das Spiel mit kleinen Regelergänzungen sehr gut. Es ist
ziemlich anspruchsvoll. Wie anfangs erwähnt, ist die Anleitung zwar lang, aber gut verständlich. Trotzdem kommt man erst
nach ein paar Partien richtig in das Spiel rein. Neuspieler sollten also nicht nach dem ersten Spiel schon aufgeben, weil
ihnen das Spiel vielleicht zu unübersichtlich vorkommen sollte. Nach wenigen Partien wird der Ablauf bereits immer runder
und man überblickt die vielen Möglichkeiten auch viel besser. Nicht uninteressant ist auch die 2-Spieler-Variante, die man auf der Seite des Vertriebs „Pro Ludo“ finden kann.
Fazit: anspruchsvolles Strategiespiel, dessen Möglichkeiten man erst nach ein paar Partien wirklich überblicken kann...
trauen Sie Sich!!!
(c)2010 Dirk Trefzger
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