Wir danken Kosmos für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!
Die 2-Spieler-Reihe von Kosmos hat ein neues Mitglied: "Targi". Das Spiel ist ganz frisch auf der Nominierungsliste zum
"Kennerspiel des Jahres 2012" gelandet, für mich zwar überraschend, weil eben ein reines 2-Spieler-Spiel, aber dennoch berechtigterweise, denn vorab: das Spiel ist ziemlich gut.
Die kleine Kosmos-Box verbirgt 45 Stammes-, 19 Waren- und 16 Randkarten, 8 Goldplättchen, 6 Targi-Figuren, 4 Stammesmarker, ein Räuber, 30
Warenplättchen, Startspieler-Amulett, 15 Siegpunktplättchen und die Spielanleitung. Der Regeltext umfasst sechs Seiten in der quadratischen Größe der Box, beinhaltet genug Abbildungen und
bringt das Regelwerk schnell und gut an die/den Frau/Mann.
Aus den Randkarten wird der Spielfeldrand gebildet (5 Karten breit und 5 Karten hoch), denn ein Spielplan gibt es bei "Targi" eben
nicht. Die Karten zeigen Aktionen oder Waren. Für das Innere des Spielfeldes gibt es dann die Stammes- und Warenkarten. Für diese Karten ist ein Bereich von 3 x 3 Karten vorgesehen...
fünf Warenkarten und vier Stammeskarten. Die Warenkarten zeigen Datteln, Pfeffer oder Salz, manchmal auch zwei davon oder auch alle drei Waren zur Auswahl. Auf den vorhandenen
Stammeskarten gibt es fünf verschiedene Symbole. Die Räuberfigur beginnt auf dem Feld "Adeliger" und bewegt sich dann reihum auf den Randfeldern (Runde für Runde). Das Feld des
Räubers ist dann für die Spieler tabu. Als Startkapital erhält jeder Spieler noch zwei Waren jeder Sorte, ein Gold und vier Siegpunktplättchen... dann geht's los.
Das Spiel verläuft über viele Runden. Beginnend beim Startspieler platzieren die Spieler in jeder Runde abwechselnd ihre Targi-Figuren auf
die Randfelder (nicht auf ein Eckfeld und auch nicht auf das Räuber-Feld, wie gesagt). Die Kreuzungspunkte der Targi-Figuren eines Spielers werden mit den Stammesmarkern der Spieler
versehen (also normalerweise zwei Stammesmarker, wenn sich nicht zwei Targi-Figuren gegenüber stehen). Dann führen die Spieler ihre Aktionen aus, zuerst natürlich der Startspieler. Die
Karten der Targi-Figuren und der Stammesmarker geben die Aktionen des Spielers vor. Die Reihenfolge der Aktionen ist dabei beliebig. Die Randkarten bleiben immer liegen, die Karten in der
Mitte werden aufgenommen. Die entstehende Lücke wird mit einer Karte der anderen Art gefüllt. Stammeskarten kann der Spieler in seine Auslage legen (gegen Bezahlung der aufgedruckten
Kosten, z.B. Gold oder Waren). Die Auslage kann aus 3 Reihen je 4 Karten bestehen. Warenkarten werden gleich in Waren getauscht.
Landet die Räuberfigur auf einem Eckfeld, kommt es zu einem Überfall. Die Spieler müssen bestimmte Sachen abgeben (i.d.R. Siegpunkte oder
Waren). Sobald ein Spieler seine zwölfte Stammeskarte ausgelegt hat, endet das Spiel nach dieser Runde. Erreicht der Räuber aber vorher schon das vierte Eckfeld, endet das Spiel dort
schon. Gesammelte Siegpunktplättchen und die Silberkreuze auf den Stammeskarten geben zusammen die erreichte Punktzahl. Dazu kommen dann noch Sonderpunkte für eine Reihe mit dem
identischen Symbol oder für eine Reihe mit verschiedenen Symbolen. Es gewinnt der Spieler, der die meisten Punkte sammeln konnte.
Die verschiedenen Aktionen sind textmäßig auf den Karten erklärt. Die Randkarten sind sogar beidseitig bedruckt, so dass man anfangs mit den
Textseiten spielen kann, bis man die verschiedenen Aktionen verinnerlicht hat... später dann kann man mit den Symbolseiten spielen. Die Stammeskarten beinhalten immer den notwendigen
Text. In den ersten Partien kann man sich ja darauf einigen, dass eine neu aufgedeckte Karte immer erst vorgelesen wird, damit sich beide Spieler der Möglichkeiten dieser Karte bewusst
sind, in späteren Partien kennt man die Karten dann sowieso. Die Spielkarten sind ganz hübsch ausgefallen. Die Waren und die Silberkreuze (Siegpunkte) bestehen aus dem üblichen
Stanzkarton, die Figuren und die Stammesmarker sind aus Holz. Da die Randkarten immer gleich "aufgebaut" werden, wäre statt dessen auch ein Spielplan ganz nett gewesen... ok,
der "Gag" mit den beidseitig bedruckten Randkarten wäre dann nicht vorhanden gewesen... obwohl, den Spielplan hätte man ja auch doppelseitig machen können... aber egal, an sich
ist das Material ja ganz hübsch.
Das Spiel verläuft sehr flott, da man ja abwechselnd immer nur eine Targi-Figur setzt. Die Durchführung der Aktionen geht dann auch sehr
schnell... teilweise erhält man ja eh nur Waren in den Vorrat, so dass keine große Wartezeiten entstehen; dadurch wirkt "Targi" sehr frisch und bleibt auch meist bis zum Schluss
spannend und bietet durch die immer neu ausliegenden Karten ein tolles Spielgefühl.
Fazit: ein sehr gelungenes 2-Spieler-Spiel im Kosmos-Programm mit ordentlichem Tiefgang.
(c)2012 Dirk Trefzger
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