Wer bereits Stratego begeistert gespielt hat oder noch immer spielt, der ist mit Stratego 4 wohl absolut gut bedient.... soviel vorweg :-))
Folgendes Material ist enthalten: - 1 beidseitig bedruckter Spielplan (Rückseite für die 3-Spieler-Variante) - 80 Spielfiguren (20 in 4
Farben) - 4 Fahnen - 4 Rekrutierungskarten mit Schieber - 1 Festung - 1 Spielanleitung
Wie bei der bekannten 2-Spieler-Version besitzt jeder Spieler eine gewisse Anzahl an Spielfiguren, hier also 20 Stück, die er beliebig auf seinen
farblich gekennzeichneten Startfeldern platziert. Die Spielfiguren haben verschiedene Ränge, wie beispielsweise Feldmarschall, General, etc. Alle Figuren, bis auf wenige Ausnahmen, können während des
Spiels jeweils um 1 Feld bewegt werden (nur horizontal oder vertikal, nicht diagonal). Die Ausnahmen sind der Hauptmann (2 Felder, auch um’s Eck) und der Aufklärer (über beliebig viele leere
Felder hinweg).. Die Spieler bewegen also reihum immer eine Spielfigur; die Mitspieler können dabei die Figuren der Gegner nicht einsehen. Sobald man auf ein Feld zieht, auf dem bereits eine
gegnerische Figur steht, kommt es zum Kampf. Diesen gewinnt die ranghöhere Spielfigur (die andere Spielfigur wird vom Spielplan entfernt); falls beide Spielfiguren den gleichen Rang besitzen, werden
beide Spielfiguren vom Spielfeld entfernt.
Anders’ als bei der 2-Spieler-Variante ist das Ziel des Spiels nicht, eine unter den Spielfiguren versteckte Fahne des Gegners aufzuspüren.
Stattdessen steckt auf einer der Spielfigur (für alle Mitspieler sichtbar) die Fahne des jeweiligen Spielers drauf. Die Spieler versuchen nun, diese Fahne auf den Turm der Festung in der Mitte des
Spiels zu bringen... dann endet das Spiel und dieser Spieler gewinnt das Spiel.
Die Spielfigur, welche die Fahne trägt, kann während des Spiels wechseln. Auch kann es vorkommen, dass man bei einem Kampf, oder einfach im vorbeiziehen
(falls eine Fahne “herrenlos” rumliegt) eine Fahne des Gegners an sich nimmt, um diesem das Leben ein bisschen schwerer zu machen :-))
Ein weiterer Unterschied zur 2-Spieler-Variante ist, dass es keine Bomben gibt. Stattdessen gibt es Kanonen, welche im Gegensatz zu den Bomben bewegt
werden können. Allerdings sind sie vom niedrigsten Rang und können somit keine anderen Figuren (außer halt andere Kanonen) schlagen. Aber man kann mit Ihnen auf entfernte Spielfiguren schießen. Diese
müssen sich genau 3 Felder entfernt befinden, dann kann ein Spieler diese Spielfigur in seinem Zug abschießen. Die Kanone wird dann auch entfernt (d.h. man hat mit jeder Kanone nur einen Schuss frei
!).
Um zu verhindern, dass man mit dem Feldmarschall (höchster Rang) quer durch die gegnerischen Reihen “rennen” kann, gibt es den Spion. Dieser
ist vom zweitniedrigsten Rang, kann aber den Feldmarschall schlagen, wenn der Spion selbst die angreifende Spielfigur ist.
Eine weitere “Neuerung” bei der 4-Spieler-Variante ist, dass man bei 6 Rekrutierungspunkten (bei jedem gewonnen Kampf bekommt man einen
davon) die Möglichkeit hat, eine Spielfigur zu rekrutieren. Dies bedeutet, dass eine eigene, bereits geschlagene, Spielfigur erneut in’s Spiel gebracht werden kann. Diese erscheint dann auf dem
Rekrutierungsfeld (in der Mitte der eigenen Startfelder).
Wie die Unterschiede zur 2-Spieler-Ausgabe bereits vermuten lassen, lässt sich das Spiel schon ein wenig anders’ spielen als die Standard-Ausgabe.
Nicht unbedingt schlechter, nur anders’ :-)) Dennoch kommt das richtige Stratego-Feeling auf, so dass jeder Stratego-Fan getrost zu diesem Spiel greifen kann. Wer sich allerdings nicht mit
einem Stratego-Spiel anfreunden kann, bei dem nicht nur ein einzelner Gegner mit am Tisch sitzt, der wird seine Probleme haben... der sollte dann die Finger von dieser Ausgabe lassen und lieber
wieder die 2-Spieler-Variante aus dem Schrank holen.
Die Ränge der Spielfiguren sind relativ schlecht erkennbar. Oft muss man eine Spielfigur anheben, um zu erkennen, welchen Rang man vor sich hat. Grund
hierfür ist der Plastiksteg vor dem jeweiligen “Rang-Kärtchen”. Ich nehme an, dass dies verhindern soll, dass die Mitspieler einem auf die Spielfiguren schielen können. Doch macht dies
die Spielfiguren eher unansehnlich und auf die Ränge der Figuren könnte man auch so kaum drauf sehen.
Das Spiel macht auch in dieser Version ziemlich viel Spaß. Die Spielanleitung ist ausreichend; nach einem kurzem Regelstudium kann man bereits loslegen.
(c)2001 Dirk Trefzger
[Top]
|