Wir danken Forbidden Games für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares!
Zugegeben, der Titel und die Box mit dem Waschbären sind schon ein Eye-Catcher. Ein „Tycoon“-Spiel mit Waschbären, was kann das?... ich war
gleichermaßen gespannt und skeptisch. Die Spielanleitung ist 16 Seiten lang und in englischer Sprache verfasst. Das schreckt vielleicht erst einmal ab, aber letztlich ist das Spiel viel einfacher als
man anfangs vermuten würde. Die Schrift der Anleitung ist recht groß ausgefallen und es gibt viele Abbildungen. Relativ schnell ist man dann im Regelwerk drin und der ersten Partie steht nichts mehr
im Weg.
Neben dem Spielplan findet man Rohstoff-Tokens (Weizen, Holz, Kohle, Eisen, Güter und Luxusgüter), Papiergeld (ja, es gibt tatsächlich noch Spiele mit
dem guten alten Papiergeld), eine riesige Waschbär-Startspieler-Figur, 24 Eisenbahn-Karten, 16 Städte-Karten, 54 Karten „Preis & Produktion“, Gebäude und Rohstoffplättchen und eben die
Anleitung.
Der Spielplan zeigt Ablageplätze für die Plättchen und Karten und Preisskalen für die 6 verschiedenen Rohstoffe. Die Eisenbahn-Karten zeigen Tiere,
Waschbären, Füchse, Katzen, etc… das ist dann übrigens auch der einzige Bezug zum Waschbären-Thema. Die Rohstoffe-Tokens liegen neben dem Spielplan; auch das Spielgeld liegt bereit. An der
großen Waschbären-Figur erkennt man, dass das Spiel ursprünglich über „Kickstarter“ finanziert worden ist… das typische Stretch-Goal. Jeder Spieler erhält 3 „P&P“-Karten sowie
10$ als Startkapital.
Das Spiel wird über die „P&P“-Karten gesteuert. Der aktive Spieler kann aus 5 Möglichkeiten auswählen:
-
Produktion: der Spieler spielt eine „P&P“-Karte aus der Hand aus. Drei der Rohstoffe, die im Produktions-Bereich abgebildet sind,
kann der Spieler aus dem Vorrat nehmen, anschließend wird der Preis von den oben abgebildeten Rohstoffen angepasst. Einfaches Prinzip, aber trotzdem kniffliger Spielablauf.
-
Verkauf eines Rohstoffs: eine beliebige Anzahl eines Rohstoffs darf zum aktuellen Marktpreis verkauft werden. Anschließend geht der Preis
um genau so viele Felder runter, wie man gerade Rohstoff-Tokens verkauft hat.
-
Eisenbahn-Auktion starten: hier versteigert der Spieler eine der beiden offenen Eisenbahn-Karten. Wenn der aktive Spieler diese Auktion
NICHT gewinnt, darf er eine alternative Aktion ausführen.
-
Gebäude kaufen/bauen: es liegen Gebäudeplättchen aus, die man in seinen Bestand kaufen kann. Diese bringen unterschiedliche Vorteile fürs Spiel.
-
Städte-Karte kaufen: man zahlt mit Rohstoffen und erhält die ausliegende Städte-Karte.
-
Punkte gibt es zum Schluss für Städte-Karten, Sammlungen an Eisenbahnkarten, gekaufte Gebäude, Paare von Städte- und Eisenbahnkarten. Der
Spieler mit den meisten Punkten gewinnt natürlich das Spiel. Bei den Eisenbahnkarten ist es so ein Set-Collection-Element… mehrere Karten des gleichen Typs bringen halt mehr Punkte als
nur einzelne Karten, das kennt man ja.
Das war es dann im Wesentlichen schon mit den Regeln, also wirklich schwierig ist das nicht. Die kaufbaren Gebäude sind nicht so spielentscheidend, wie
das bei anderen Spielen der Fall ist, bringen aber trotzdem etwas Abwechslung ins Spiel. Abhängig von der Spieleranzahl werden Eisenbahnkarten eines Typs aus dem Spiel genommen (z.B. alle Katzen).
Das System mit den „P&P“-Karten ist denkbar einfach. Rohstoffe nehmen, Preis erhöhen, *zack*, fertig… und trotzdem macht das Spiel wirklich Spaß. Vielleicht tragen auch die witzigen
Eisenbahn-Tiere zum Spaß mit bei, auch wenn das Thema wirklich sehr aufgesetzt ist. Eigentlich mag ich Auktionen in Spielen nicht so gerne, aber hier passt es ganz gut rein und nimmt auch nicht zu
viel Raum ein. Der eingängige und auch flotte Ablauf gefällt mir wirklich gut.
(c)2018 Dirk Trefzger
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