Wir danken Winning Moves für die Zusendung eines Rezensionsexemplares !
Es geht wieder mal auf Schatzsuche. Dieses Mal jagen die Spieler zerbrochenen Artefakten hinterher und versuchen, die einzelnen Teil zu einem ganzen Artefakt zu
vereinen. Wem dies zuerst gelingt, gewinnt das Spiel; so einfach ist das :) In der handlich kleinen Winning-Moves-Box findet man keinen Spielplan. Statt dessen findet man 10 Fundort-Plättchen, 24
Artefakt-Fragmente, 4 Sammelkarten, ein Farbwürfel, ein Zahlenwürfel, 12 Spielfiguren, 4 x 4 Reisekarten, Übersichtskarten mit den Texten der Fundorte, ein Startspielerstein und natürlich die angenehm kurze
Spielanleitung. Das Spielmaterial ist an sich ganz hübsch ausgefallen. Die Fundorte sind beidseitig bedruckt. Die eine Seite zeigt nur den Fundort, die andere Seite zeigt zusätzlich einen Fundort-Text. Jeder
Spieler erhält 3 Figuren in seiner Farbe. Zwei der Figuren lassen sich nicht optimal unterscheiden, was das Spiel etwas erschwert. Jedes Artefakt ist in 4 Fragmente unterteilt. Jedes Fragment gibt es zweimal.
Vor dem Spiel wird aus den 10 Fundorten in der Spielmitte ein Kreis gebildet, der quasi das Spielfeld darstellt. Die Fragmente werden verdeckt in den Kreis gelegt
und gut gemischt. Die Rückseiten der Fragmente haben drei verschiedene Farben (blau, braun, gelb). Jeder Spieler erhält eine Sammelkarte, die 3 Figuren sowie die 4 Reisekarten in seiner Farbe. Die Würfel werden
bereitgelegt und los geht’s. Beginnend beim Startspieler würfeln die Spieler den Zahlenwürfel und stellen eine ihrer Figuren auf den entsprechenden Fundort. Nach drei solcher Runden stehen alle Figuren auf
dem Fundort-Kreis und das eigentliche Spiel kann beginnen. Das Spiel verläuft in Runden, bis ein Spieler es schafft ein komplettes Artefakt zu sammeln. Jede Runde umfasst mehrere Abschnitte:
Neue Fragmente entdecken: der Startspieler würfelt 4x mit beiden Würfeln. Ein passendes Fragment wird auf den gewürfelten Fundort gelegt. Es werden also
Artefakt-Fragmente aufgefüllt.
Reisevorbereitungen treffen: nun legt jeder Spieler verdeckt drei Karten an seine Sammelkarte an. Es gibt Reisekarten mit verschiedener Reichweite (1-4). Die Karte
gibt nachher vor, wie weit die Figur sich bewegen darf bzw. muss.
Reisen: nun bewegen die Spieler reihum (wieder vom Startspieler beginnend) immer eine ihrer Figuren. Sie decken die passende Reisekarte auf und zeihen die Figur um
genau diese Anzahl Felder weiter (mit oder gegen den Uhrzeigersinn).
Fragmente in Besitz nehmen: Wer die Mehrheit an Figuren auf einem Fundort hat, der darf die dort liegenden Fragmente an sich nehmen. Bei Gleichstand bekommt keiner
was. Hat man die Mehrheit auf einem Fundort, so darf man nicht nur die Artefakte dort nehmen, sondern darf auch noch eine zusätzliche Aktion ausführen, falls die Seite mit dem Aktionstext oben liegt.
Startspielerstein weitergeben: falls immer noch kein Spieler ein komplettes Artefakt vorweisen kann, wird der Startspielerstein weitergegeben und die nächste Runde
folgt.
Wie spielt es sich also?... man schaut, wo man hinreisen möchte, legt die passenden Karten, hoffe, dass die anderen Spieler nicht auch auf das Feld springen möchten
und ärgert sich anschließend wenn es doch passiert und man aufgrund eines Figuren-Patts auf dem Feld leer ausgeht :) .. so in etwa läuft das Spiel ab. Ok, das ist jetzt etwas überspitzt ausgedrückt, doch man hat
während des Spiels irgendwie das Gefühl, es ist alles ziemlich willkürlich. Man meint zwar, man könne etwas planen, doch wirklich zu planen macht kaum Sinn, denn es kommt eh anders als man denkt. Dazu kommt halt
noch der Zufallseffekt bezüglich der erspielten Artefakt-Fragemente dazu... das alles in Summe macht das Spiel so unbequem, dass es in unseren Spielrunden keine großen Freunde finden konnte. Das ist eigentlich
ganz schade, da das Material auch noch ganz nett ausschaut, aber da kann man halt nichts machen. In der Standardvariante sind nur drei der zehn Fundorte auf die Aktionstext-Seite gedreht. Etwas mehr Pepp kommt
ins Spiel, wenn man die Fortgeschrittenen-Variante spielt und der Startspieler immer einen weiteren Fundort umdrehen darf, so dass weitere Aktionsmöglichkeiten ins Spiel kommen.
Ach ja, die erspielten Fragmente werden verdeckt auf die Sammelkarte des Spielers gelegt. Der Spieler selbst darf die Fragmente natürlich anschauen, aber die
Mitspieler eben nicht. Die Aktionstexte geben Möglichkeiten wie z.B. ein Fragment aus der Mitte zu nehmen, einen Patt für sich zu entscheiden, ein Fragment eines Spielers in die Mitte zu legen, u.v.m.
Was uns noch etwas genervt hat, war die Entwicklung des Spiels in der Endphase, wenn die Fragmente in der Mitte ausgehen. Dann müssen die Spieler reihum Fragmente
abgeben, damit wieder welche vorrätig sind, um diese wieder neu auf die Fundorte zu verteilen; das wirkt einfach total aufgesetzt als ob einem zum Schluss nichts besseres eingefallen ist.
Ok, genug gejammert. Ich möchte nicht den Eindruck vermitteln, dass das Spiel gar nichts ist. Es ist definitiv spielbar. Die Regeln funktionieren wie sie sollen nur
diese Unvorhersehbarkeit hat uns einfach nicht überzeugen können. Für Spieler, die ein locker flockiges und einfaches Familienspiel suchen, kann „Artefakt“ schon gut geeignet sein.
Fazit: unvorhersehbar, planlos, hübsches Material, für uns nichts :)
(c)2011 Dirk Trefzger
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