Wir danken Pegasus Spiele für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!
„Gut aufgewärmt“ ist besser als „schlecht gekocht“, oder wie war das nochmal? :)
Mit dem vorliegenden „Modern Art“ liegt uns nun eine glatte Neuauflage des Spiels vor, welches vor einiger Zeit bei „Hans im
Glück“ rausgekommen ist. Eine glatte Neuauflage ist es deshalb, weil die Regeln der Ursprungsausgabe 1:1 übernommen wurden... also nicht nur der Titel ist unverändert... aber wie
oben erwähnt: warum sollte man was gutes verändern?
In der Box findet man folgendes Material: Spielplan, 70 Gemäldekarten, 5 Sichtschirme, 12 Wertungsplättchen, Geldchips und die Anleitung.
Falls die ursprüngliche Ausgabe unbekannt ist, hier ein kurzer Umriss der Regeln: „Modern Art“ ist ein reinrassiges
Versteigerungsspiel. Es geht komplett „nur“ darum, in verschiedenen Versteigerungsrunden, möglichst wertvolle Kunstwerke von 5 verschiedenen Künstlern zu ersteigern. Dabei muss man
immer einen Blick darauf haben, welche Kunstwerke in der laufenden Runde überhaupt gesucht sind, welche also wirklich einen guten Preis bringen.
Vor dem Spiel erhalten alle Spieler einen Sichtschirm, hinter den sie ihr Startkapital in Form von Münzen (Wert von 100) platzieren. Der
Spielplan kommt in die Mitte. Die Wertungsplättchen werden bereitgelegt. Die Gemäldekarten werden gemischt und auch bereitgelegt. Insgesamt werden 4 Runden gespielt. Vor jeder Runde
erhalten die Spieler eine zufällige Anzahl an Gemäldekarten (unterschiedliche Anzahl je nach Spieleranzahl), die sie als Handkarten aufnehmen.
Der Startspieler ist der erste Auktionator und legt eine seiner Handkarten offen in die Tischmitte. Dieses Gemälde wird nun versteigert. Ok,
das kennt man ja, denk man vielleicht, doch der Clou an „Modern Art“ ist: die Gemälde werden mittels 5 verschiedener Auktionsarten versteigert. Wie ein Gemälde versteigert wird,
gibt das Symbol im Eck der gelegten Karte vor.... es gibt folgende Symbole:
Kreuz und Quer: das ist die Auktionsart, wie man sie sich bei einem Auktionshaus so vorstellt. Die Bieter rufen eben kreuz und quer
dazwischen und der Höchstbieter bekommt dann den Zuschlag. Falls kein Spieler ein Gebot abgibt, erhält der Auktionator die Karte gratis.
Einmal reihum:
hier darf jeder Spieler NUR ein einiges Gebot abgeben... wie gesagt: reihum im Uhrzeigersinn; auch hier erhält der Auktionator die Karte gratis, falls gar kein Gebot abgegeben wurde.
In die Faust: hier nimmt jeder Spieler sein Gebot in die geschlossene Faust, so dass keiner seiner Mitspieler sehen kann, was er denn
bieten wird (deshalb auch der Sichtschutz). Auch hier gilt: kein Gebot = Karte gratis an den Auktionator.
Preis ansagen:
hier bestimmt der Auktionator einen Festpreis für das Gemälde. Wird die Karte hier nicht verkauft, MUSS der Auktionator die Karte zu diesem Preis selbst kaufen.
Noch eine Karte: hier wird eine weitere Karte des gleichen Künstlers ausgelegt und dann werden beide Karten versteigert... eine gute
Möglichkeit, schnell an viele Gemälde zu kommen.
Sobald nun das 5. Gemälde ein und des selben Künstlers ausliegt (dabei zählen die verkaufen und auch die noch ausliegenden Gemälde), endet
diese Runde sofort. Es wird abgerechnet. Auf dem Spielplan wird nun angegeben, welche Gemälde (also die Gemälde welches Künstlers) in dieser Runde wieviel wert sind. Die Bilder des
Künstlers, die dieses Mal am meisten verkauft wurden, sind auch gleichzeitig die teuersten Bilder. Die Spalte dieses Künstlers wird nun mit „30“ markiert. Der nächste Künstler mit
„20“ und der 3. Künstler mit „10“. Die anderen beiden Künstler sind in dieser Runde nichts wert (also die Gemälde von denen natürlich). Die Spieler verkaufen also die Gemälde
an die Bank und erhalten die entsprechenden Münzen dafür. Anschließend beginnt die nächste Runde. Die Spieler erhalten wieder neue Karten zu den vorhandenen Handkarten und weiter geht es.
Auch am Ende der nächsten Runden kommt es jeweils zur Wertung, wobei die Bilder immer teurer werden, denn die Werte der vorangegangenen Runden bleiben bestehen... es ist also immer
wichtig, abzuschätzen, was in dieser Runde gut bzw. teuer zu verkaufen ist.
Nach der 4. Runde endet das Spiel und es gewinnt der Spieler, der mittels der Versteigerungen die meisten Münzen gesammelt hat.
Die Spielanleitung umfasst zwar 8 DinA4-Seiten, ist aber trotzdem recht schnell verinnerlicht und es kann nach recht kurzem Regelstudium
bereits mit der ersten Runde losgehen. Viele Beispiele bringen die übersichtlichen Regeln gut rüber. Das Spielmaterial ist ganz hübsch ausgefallen. Auf der Innenseite der Sichtschirme
sind die 5 verschiedenen Versteigerungsarten aufgeführt... praktisch.... die Gemälde sind ganz ok :)
Wer auf pure Auktionsspiele steht, der wird mit „Modern Art“ nach wie vor gut bedient; wer die „alte“ Fassung noch nicht sein
Eigen nennt, der kann bei der Neuauflage getrost zugreifen, er kann nichts falsch machen. Wem Versteigerungsspiele zum Hals raushängen, der sollte um das Spiel einen großen, oder besser
ganz ganz großen Bogen machen, denn das Spiel bietet NUR Versteigerungen, sonst nichts :)
Fazit: TOP-Versteigerungsspiel, dass auch heute noch seinen Reiz hat.
(c)2010 Dirk Trefzger
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