Wir danken Ravensburger für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!
Brettspiele mit elektronischer Unterstützung kennt man ja von Ravensburger schon. Ob im Kinderspiel-Bereich mit "Wer war's?" oder als als
Familienspiel mit "Die Insel". Der Verlag hat gezeigt, dass diese Sache wirklich gut funktionieren kann. Mit "Schnappt Hubi!" liegt nun wieder ein Kinderspiel vor, welches das elektronische
Element mit dem guten alten Brettspiel kombiniert... und das offensichtlich nicht schlecht, denn das Spiel ist immerhin für den Preis "Kinderspiel des Jahres 2012" nominiert. Um was geht's bei
"Schnappt Hubi!"?... das möchten wir uns mal anschauen.
In der großen Ravensburger-Box findet man den eletronischen Kompass, die Außenwände und der Boden des Spielfeldes (das Tiefziehteil im Karton dient als Halterung...
die Elemente werden mit doppelseitigen Klebepads dauerhaft fixiert), 4 Spielertafeln, 4 Spielfiguren (2 Mäuse und 2 Hasen), 27 Spukhaus-Wände, 14 Chips und die 8-seitige Spielanleitung. Das Material sieht ganz
hübsch aus, die Wände sind schön dick ausgefallen, die Mäuse und Hasen sehen auch ganz witzig aus, also gleich mal Daumen hoch für das Material... aber halt: wie sieht es mit dem Kompass aus?... auch der ist
ganz gut gelungen. Leider liegen die 3 AAA-Batterien, die man für das Spiel benötigt, nicht mit bei, was auch hier wieder schade ist, wenn man sich den Preis des Spiels vor Augen führt. Also, falls jemand das
Spiel verschenken möchte, die passenden Batterien nicht vergessen! Der Kompass kann während des Spiels in dem Tiefziehteil verbleiben, was ganz praktisch ist. An der Unterseite findet man den Schalter, der drei
Schwierigkeitsstufen bietet. Der Klang der Stimmausgabe ist ganz ok und ziemlich gut verständlich. LEDs zeigen den angesprochenen Spieler an und das Feld des Kompasses beinhaltet verschiedene Druckschalter, die
man während des Spiels benötigt... alles recht gut gelungen.
Das Spiel beginnt mit einem leeren Spielfeld, die Mauern sind also quasi unsichtbar. Nach dem Einschalten des Kompasses gibt man an, welche Figuren mitspielen, dann
startet man das Spiel. Jede Figur hat ein Startfeld auf dem Spielplan, welches der Farbe der Figur entspricht. Das Spielfeld zeigt auch verschiedene Hausbewohner, die man während des Spiels um Tipps bitten kann.
Die ganzen Wände werden bereit gelegt. Während des Spiels wandern jetzt die Spieler mit ihren Figuren durch das Spukhaus. Die Elektronik gibt dabei immer an, was für eine Wand erscheint. So gibt es Wände, wo der
Hase durch ein Loch springen kann, es gibt Wände mit Mauselöchern, wo also die Mäuse durchschlüpfen können, es gibt Wände, wo alle Figuren durchkommen und es gibt undurchdringbare Wände. Außerdem gibt es Wände
mit einer Zaubertür. Genau diese geheime Tür müssen die Spieler erst einmal finden, um den herumstreunenden Hubi zu finden. Sobald das geschafft ist, heißt es dann, Hubi zu schnappen. Dazu müssen zwei Figuren
das entsprechende Feld erreichen. Es handelt sich also bei diesem Spiel um ein Kooperations-Spiel, die Spieler gewinnen oder verlieren gemeinsam (das muss man wissen, denn auch das ist nicht jedermann's
Sache). Statt mit den Richtungen des Kompasses die Zugrichtung der Figur zu wählen, kann man auch das "?" drücken, dann bekommt man von dem abgebildeten Tier einen Tipp (z.B. "die geheime Türe
befindet sich zwischen einer weißen und einer schwarzen Fledermaus"). Mit den enthaltenen Chips, die auf der einen Seite nen Schlüssel und auf der anderen Seite das Gespenst "Hubi" zeigen, kann
man Felder markieren, wo man die Zaubertüren oder später eben dann das Gespenst vermutet.
Die Elektronik funktioniert wirklich gut. Die Stimme ist gut zu verstehen. Die Tasten reagieren auch ganz gut, wobei der Druckpunkt bei den Richtungstasten
vielleicht etwas fummelig ist, geht aber schon. Für den Einstieg sollte man natürlich die erste Schwierigkeitsstufe wählen, die ist recht harmlos und für Kids gut geeignet, ohne groß zu frusten. Die weiteren
Stufen erhöhen die Anzahl der zu findenden Zaubertüren und es kommt Zeitdruck mit ins Spiel; außerdem werden die Tipps der Hausbewohner ungenauer und spärlicher und Hubi ist etwas flinker. Die Steigerung des
Schwierigkeitsgrades ist gut gewählt, so bleibt das Spiel für die Kids auch auf lange Sicht fordernd... sobald man die erste Stufe satt hat, spielt man einfach mit der nächstschwierigeren Stufe weiter,
funktioniert gut.
Alles in allem ist "Schnappt Hubi!" ein wirklich süßes Spiel mit einer sinnvoll eingebundenen Elektronik. Die Idee mit den nach und nach auftauchenden
verschiedenen Wände ist witzig. Da die beiden Tierarten (eben Hase und Mäuse) durch bestimmte Wände durchkommen, durch andere Wände aber nicht, werden die Kids (oder natürlich auch die spielenden Erwachsenen)
nicht drum herum kommen, zu kooperieren, denn sonst klappt das mit dem "Hubi"-Schnappen nicht :) Klar, die Nominierung zum Kinderspiel des Jahres und auch die Empfehlung "ab 5" macht
deutlich, wer hier die eigentliche Zielgruppe ist... trotzdem macht das Spiel auch den mitspielenden Erwachsenen Spaß, gerade in den höheren Schwierigkeitsgraden. Reinen Erwachsenenrunden wird das Spiel auf
Dauer etwas langweilig sein, aber für Kids ist das Spiel ein Hit.
Fazit: hübsch und witzig gemachte Kombination aus Elektronik und Brettspiel... ein Riesenspaß für Kids.
(c)2012 Dirk Trefzger
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