Wir danken Pegasus für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!
Stefan Feld scheint eine echte Spielefabrik zu sein, so viele Spiele, wie er in der letzten Zeit auf den Markt bringt. Nach dem sehr
umfangreichen "Bora Bora" landete in den letzten Wochen nun "Rialto" viele Male auf unserem Spieletisch. Der Umfang des Materials und auch der Umfang des Regelwerks
(übersichtliche 8 Seiten), sowie auch die Angabe der Spieldauer auf der Box (45 - 60 Minuten) macht deutlich, dass es sich wohl um leichtere Kosten handelt, im Vergleich zum genannten
"Bora Bora". So ist es dann auch, wobei das dann auch mal ganz erholsam sein kann. Schauen wir uns "Rialto" also einmal genauer an.
Die Pegasus-Box verbirgt einen Spielplan, Spielertableaus für jeden Spieler, 77 Karten (Doge, Gold, Gebäude, Brücke, Gondel, Ratsherr,
Joker), Ratsherren und Anzeigescheiben in den Spielerfarben, eine Stadtteil-Figur, 60 Gebäudeplättchen, Brückenplättchen, Gondelplättchen, Goldmünzen, Rundenplättchen, Bonusplättchen und
die Spielanleitung in zweifacher Ausfertigung (deutsch und englisch). Der Spielplan zeigt das durch Kanäle durchzogene Venedig. Die verschiedenen Stadtteile werden mit Feldern verbunden,
auf die man später Gondeln oder Brücken platziert. Auf der linken Seite sind Felder für die Gebäudeauslage und ein Feld für den Vorrat an Ratsherren und Gold abgebildet. Wie man es von
Feld-Spielen kennt, gibt es wieder eine Leiste, die die Spielerreihenfolge bestimmt. Die Spielertableaus bieten Platz für 7 Gebäude, für das Gold und für die Ratsherren des Spielers, die
er im Spielverlauf in die Stadtteile einsetzt, um dort möglichst die Mehrheit zu erlangen. Die Karten werden gemischt und als Nachziehstapel bereit gelegt. Die Spieler bekommen Münzen als
Startkapital und 5 Ratsherren, um direkt loslegen zu können.
Das Spiel dauert genau 6 Runden. Jede Runde wird ein Stadtteil abgearbeitet. Jede dieser Runden verläuft drei Phasen:
Phase 1: jeder Spieler erhält 8 Karten und sucht sich davon 7 aus. Mit den grünen Gebäuden kann der Spieler diese Phase beeinflussen,
z.B. Erhöhung des Handkartenlimits.
Phase 2: hier werden in 6 Abschnitten die Karten ausgespielt. die Abschnitte sind zur Hilfe auf dem Spielplan abgebildet. Dogenmütze:
Dogenleiste beeinflussen, Geld: Münzen erhalten, Bauen: Gebäude errichten, Brücke: Siegpunkte erhalten und ggfs. Brücke errichten, Gondel: neue Ratsherren aus dem Vorrat erhalten und
ggfs. Gondel platzieren, Ratsherren: Ratsherren auf dem aktiven Stadtteil platzieren (die 6 Stadtteile werden nacheinander gespielt, eben 6 Runden).
Phase 3: in der dritten Phase kann man die blauen Gebäude benutzen...
...die anderen beiden Gebäudearten kann man in den ersten beiden Phasen nutzen, um so z.B. eine bessere Kartenauswahl zu erhalten, Karten
austauschen zu dürfen und mehr. Ein Gebäude wird aktiviert, in dem eine Münze darauf gelegt wird. Münzen benötigt man also zum Aktivieren von Gebäuden, Gebäude benötigt man für
Sonderaktionen, Ratsherren benötigt man in den Stadtteilen, um dort die Mehrheit zu erlangen, denn das bringt dann beim Spielende die entscheidenden Siegpunkte. Aber auch die Gebäude
bringen zum Schluss noch Siegpunkte und auch bereits während des Spiels können die Spieler schon Siegpunkte sammeln.
Das Spiel verläuft recht flüssig und hat eine sehr überschaubare und deshalb angenehme Spieldauer. Trotzdem wollte bei mir der Funke
nicht so 100%ig überspringen. Vielleicht liegt es daran, dass ich mich mittlerweile nicht mehr so mit diesen Mehrheiten-Spielen anfreunden kann. Das packt mich dann nur noch in sehr
seltenen Fällen und in diesem Fall war das eben nicht so. Also, nicht falsch verstehen, "Rialto" ist kein schlechtes Spiel. Meinen Mitspielern hat es teilweise sogar sehr gut
gefallen, doch leider blieb es bei mir bei einem kleinen Funken ;)
Ach ja, was mir noch eingefallen ist: sehr schlecht gewählt ist die Optik der Siegpunkteleiste, denn es passiert immer wieder, dass man sich
beim Vorrücken vertut. Dies liegt wohl daran, dass die Straßenlaternen die Begrenzung der Felder darstellen und nicht das Feld selbst. Wenn Sie es das erste Mal spielen, werden Sie sehen,
was ich meine. ;)
Fazit: gut funktionierendes Familienspiel mit angenehmer Spieldauer, was mich trotzdem nicht vollständig packen konnte.
(c)2013 Dirk Trefzger
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