Das “Spiel des Jahres 2000” kommt mit folgendem Material daher:
- 1 Spielplan - 92 Bausteine - 24 Ritter - 4 Wertungsteine - 1 König - 40 Karten “Aktion” - 4 Karten
“Codex” - 3 Karten “Phasen” - 8 Karten “Meister”
Schon das obengenannte Material gefällt mir an diesem Spiel sehr gut. Ich hab’ zwar schon von vielen Seiten gehört, dass es einigen
Spielern nicht gefällt, dass das Spiel solche “hässlichen Platikteile” enthält, doch ich finde das Material absolut nicht hässlich.. zudem ist es sehr zweckmäßig. Wären die
Turmelemente aus Holz, bräuchte man wohl ‘nen Sackkarren zum Transport des Spiels :-)) ...Der Spielplan ist zwar recht schlicht, doch auch dieser gefällt mir absolut gut, wie auch
die Karten und die hölzernen Ritter und der hölzerne König.. schlicht, aber schön...
Einzig die Spielanleitung konnte mich nicht ganz so überzeugen. Ich hatte schon wesentlich bessere und übersichtlichere Spielanleitungen in
Händen.. doch hat man diese Hürde mal überwunden, dann kann man ein wirklich tolles Spiel genießen.
Zu Beginn des Spiels bekommt jeder Spieler 6 Ritter in seiner Farbe sowie eine je nach Spielerzahl unterschiedliche Anzahl von
Turmelementen. Nun platziert jeder der Spieler einen seiner Ritter-Figuren auf eines der bereits auf dem Spielplan liegenden Turm-Elementen. Ziel des Spiels ist es, von allen Spielern die
meisten Punkte abzusahnen... dies geschieht in den Wertungsrunden (3 Stück an der Zahl).
Wer an der Reihe ist führt seinen Spielzug aus. Dieser umfasst 5 Aktionspunkte, welche man beliebig auf folgende Aktionen aufteilen kann:
- Ritter einsetzen: 2 Aktionspunkte - Ziehen eines Ritters: 1 Aktionspunkt (auch ‘ne Stufe nach oben möglich!) -
Turm-Elemente einsetzen: 1 Aktionspunkt pro Baustein - Aktionskarte kaufen: 1 Aktionspunkt pro Karte - Aktionskarte benutzen: 0 Aktionspunkte - Ziehen auf der Wertungsleiste: 1
Aktionspunkt (außerhalb der normalen Wertung!)
Zu den Zugmöglichkeiten der Ritter muss man sagen, dass man entweder von Feld zu Feld ziehen kann; dabei eben auch eine Ebene einer Burg
überwinden kann. Man kann aber auch durch eine Burg durchlaufen; jedes Turmelement hat auf allen 4 Seiten ein Tor; läuft man nun in eines dieser Tore rein, kann man aus jedem anderen
Element dieser Burg wieder rauskommen und hat nur einen Aktionspunkt verbraucht. Der Tor-Ausgang muss aber auf der gleichen oder auf einer niedrigeren Ebene liegen.
Beim Bau der Burgen ist zu beachten, dass man bereits vorhandene Burgen nicht miteinander verbinden kann. Da man immer an eine bestehende
Burg anbauen muss und eben Burgen nicht verbinden darf, bleibt die Anzahl der Burgen während des ganzen Spieles konstant.. sie drängen sich im fortgeschrittenen Spiel natürlich immer
dichter auf dem Spielplan.
Vermutlich fragen Sie sich jetzt, wie man denn nun an Punkte kommt. Dies ist recht einfach. Sobald eine Wertung vorgenommen wird, bekommt
jeder Spieler, der einen Ritter auf einer Burg hat, für diese Burg für den auf der höchsten Ebene stehenden Ritter (also nicht 2x, falls mehrere Ritter auf der gleichen Burg sind)
Wertungspunkte; und zwar nach folgender Formel “Höhe des Turms, auf dem der Ritter stehe” x “Grundfläche der Burg”. Besteht eine Burg also beispielsweise
aus 4 Türmen und der Ritter steht auf der dritten Ebene, dann bekommt er nach Adam Riese also 12 Punkte gutgeschrieben. Sonderpunkte bekommt man nun, wenn sich ein Ritter des Spielers auf
der gleichen Burg und auf der gleichen Ebene befindet, wie die Königsfigur (Diese wird nach jeder Wertung von dem “schlechtesten” Spieler umgesetzt; diese Königswertung nimmt
auch in jeder Wertung zu !).
Man baut also seine eigene oder fremde Burgen aus und setzt, falls möglich, ‘nen Ritter auf eine der höheren Ebenen. Durch den
weiteren Ausbau der Burgen kann man immer höher raufklettern und bekommt so später mehr Punkte. Am besten, man mischt mit seinen Rittern auf möglichst vielen verschiedenen Burgen mit. Ist
nämlich ‘ne Burg mal groß gewachsen, ist es ziemlich schwierig, noch mit einem eigenen Ritter rein- bzw. raufzukommen. Dies wird dann erleichtert durch Aktionskarten. Diese bieten
bestimmte Sonder-Aktions-Möglichkeiten, wie beispielsweise das Überwinden von zwei Ebenen auf einmal; oder das Überspringen eines anderen Ritters (geht normalerweise nicht!).
Das Spiel ist mein absoluter Favorit und ist deshalb auch auf Platz Nr. 1 meiner “TOP 20”-Liste. Es macht zu zweit genausoviel Spaß als zu dritt oder zu viert. Die Aktionskarten bringen den nötigen
Überraschungs- und Glücksmoment mit ein. Selbst nach mehreren Partien, haben alle Mitspieler nach einer weiteren Runde geschrien... der Kauf dieses Spiels ist somit absolut zu
empfehlen.
Möchte man seine Energie nicht mit unnötiger Kopfrechnerei verbrauchen, sollte man Stift und ‘nen Bock bereithalten. Spätestens bei
der zweiten Wertungsrunde sind viele verschiedene Bewertungen zu berechnen; damit sich kein Fehler einschleicht, sollte man die einzelnen Burg-Punkte aufschreiben.
(c)2001 Dirk Trefzger
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