Wir danken Kosmos für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!
Echtzeitspiele, die eine gewisse Hektik beinhalten, sind nicht jedermanns Sache. Genauso ein Spiel haben wir nun mit „5-Minute
Dungeon“ vor uns liegen. Der Name ist Programm. Das Team (man spielt gemeinsam) hat 5 Minuten Zeit, um das Level zu überstehen und den Dungeon-Boss zu erledigen… und das ist
alles andere als gemütlich. ⟃⇶
Schauen wir uns erst einmal an, was in der quadratischen Box zu finden ist. Da wären natürlich die Karten, 5 x 40 Helden-Karten, 40
Dungeon-Karten und 10 Quest-Karten. Dann gibt es 5 Boss-Tableaus und 5 Helden-Tableaus aus Karton. Dann benötigt man noch einen Timer oder eine Stoppuhr, um die Spielzeit im Blick zu
haben. Dazu kann man übrigens eine Gratis-App fürs Smartphone herunterladen, das ist ganz praktisch. Klar, man kann auch einfach die Stoppuhr des Smartphones nutzen, aber die App vom
Hersteller ist ganz nett.
Die Regeln bieten verschiedene Schwierigkeitsgrade. Es wird die Größe des Stapels aus Dungeon- und Questkarten variiert. Je mehr Karten
desto schwieriger ist das in 5 Minuten zu meistern. Man muss quasi diesen Kartenstapel „durchqueren“, bevor man es endlich zum Boss des Dungeons schafft, um dann diesen zu
erledigen… und das selbstverständlich alles innerhalb von 5 Minuten (wer hätte das gedacht?). Jeder Spieler hat ein Charaktertableau vor sich liegen. Jeder dieser Charaktere hat ein
eigenes Kartendeck, welche etwas in der Zusammensetzung variieren. Die meisten Karten zeigen Symbole, die man benötigt, um die Gefahren des Dungeon zu meistern. Einige der Karten zeigen
auch mehrere Symbole oder Aktionen. So kann man manchmal mit nur einer Karte ein Monster erledigen, oder man kann Mitspieler Karten nachziehen lassen. Abhängig von der Spieleranzahl
startet man mit einer vorgegebenen Anzahl an Handkarten. Dann wird der Timer gestartet und los geht es. Es wird nun die oberste Dungeon-Karte aufgedeckt. Die Karten zeigen Monster,
Personen, Hindernisse, Ereignisse oder einen Mini-Boss (quasi ein etwas größeres Monster). Nun müssen die Spieler gemeinsam versuchen, diese Gefahren zu überwinden. Dazu nutzen sie die
Fähigkeiten ihrer Charaktere und die Handkarten inklusive der möglichen Aktionen. Ist eine Karte überwunden, wird das Kartenmaterial auf die Seite gewischt und die nächste Karte vom
Stapel wird aufgedeckt. Ausgespielte Karten werden normalerweise in die Tischmitte gespielt. Nutzt man die Charakterfähigkeit des Tableaus, dann werden die 3 Karten auf den Ablagestapel
gelegt. Ein wichtiger Punkt, den ich gerne mal übersehen habe, in den ersten Partien.
Also, Karte aufgedeckt, gemeinsam das Monster besiegt, nächste Karte aufgedeckt, Ereignis abgewickelt, nächste Karte aufgedeckt, Hindernis
übersprungen… usw… im leichten Schwierigkeitsgrad haben wir die ersten 4 Level bereits am ersten Abend geschafft. Beim 5. Dungeon hat es uns dann doch gekostet. Man wird aber
schnell besser und bald kann man sich gemeinsam auch an die höheren Schwierigkeitsstufen wagen. Stressresistent sollte man auf jeden Fall sein, wenn man sich an „5-Minute Dungeon“
wagt. Wie eingangs schon erwähnt; solche hektischen Spiele gefallen nicht jedem. Ich selbst sehe solche Spiele immer wieder gerne auf dem Tisch, wobei ich diese Hektik auch nicht auf
Dauer vertrage. So spiele ich beispielsweise auch gerne mal eine Partie Ligretto, doch anschließend benötige ich dann doch etwas Erholung. ⟃⇷
Die Spieldauer von 5 Minuten pro Level stimmt meist nicht ganz, da es Aktionen gibt, die es erlauben, die Zeit anzuhalten, eine
Lagebesprechung abzuhalten, durchzuatmen und dann wieder einzusteigen. Man kann es auch zu zweit Spiele, wobei dann jeder Spieler zwei Farben spielt. Die Anleitung enthält eine
Empfehlung, welche Farben man wählen sollte. Allerdings gefielen mir die Partien zu viert am besten.
Die Kartengrafiken sind super… total witzige Bilder, die man leider nicht so richtig beachtet, weil man ja während der Partie keine
Zeit dazu hat. Deshalb sollte man sich zwischen den Dungeons immer mal wieder die gespielten Dungeon- und Questkarten anschauen, denn die sind wirklich sehr lustig. Obwohl das Material ja
fast nur aus Karten besteht, bekommt das Spiel von mir die Höchstnote für die tollen Karten.
Fazit: wer etwas Stress und Hektik verträgt, der sollte ich „5-Minute Dungeon“ auf jeden Fall anschauen!
(c)2017 Dirk Trefzger
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