Wir danken dem “Hans im Glück”-Verlag für die Zusendung eines Rezensionsexemplares !
Einige meiner Spiele-Favoriten stammen aus dem ”Hans im Glück”-Verlag... um so gespannter erwartete ich die Neuheiten dieses
Verlages. Getestet habe ich hier nun das Spiel “Magellan”. Es handelt sich bei diesem Spiel um ein Versteigerungsspiel, welches kurz zusammengefasst wie folgt funktioniert:
Der Spielplan besteht aus zwei Teilen, welche beidseitig benutzt werden können. Dadurch lässt sich das Spiel ein wenig variieren.
Der zusammengesetzte Spielplan zeigt 6 bekannte Seefahrer-Persönlichkeiten, nämlich Marco Polo, Vasco da Gama, Christoph
Kolumbus, Franzisko Pizarro, James Cook und Ferdinand Magellan (wie man sieht der Namensgeber des Spieles :-)))... zu Beginn
des Spieles erhält jeder Spieler die 6 Schiffchen seiner Wahlfarbe und legt sie vor sich hin. Die Entdeckerkarten werden nach ihren
Rückseiten (I, II oder III) sortiert und innerhalb dieser Stapel gemischelt. Diese Stapel symbolisieren die drei Spielphasen, welche es zu durchspielen gilt.
Zuerst wird der Stapel der ersten Phase (“I”) versteigert. Die oberste Karte wird aufgedeckt und die Spieler bieten Geldkarten (jeder
Spieler erhält zu Beginn des Spiels 9 dieser Geldkarten > 1 - 9). Der Höchstbieter erhält dann die Karte und setzt eines seiner
Schiffchen auf das erste Feld des entsprechenden Entdeckers auf dem Spielplan. So werden nun alle Karten der ersten Phase versteigert. Jeder Entdecker kommt in diesem ersten Kartenstapel 3x vor.
Im Stapel der zweiten Phase kommt jeder Entdecker nur noch 2x vor. Die Ersteigerer dieser Karten dürfen ihr Schiffchen, welches
bereits in Phase 1 auf dem entsprechenden Entdecker eingesetzt wurde, dann um ein Feld vorrücken. In der dritten Phase kommt
jeder Entdecker nur noch einmal vor. So bleiben also die Schiffe auf ihrer Entdeckerfahrt teilweise auf der Strecke und nur eines der Schiffchen kommt ans Ziel.
Am Ende jeder Phase darf man jeweils 2 Geldkarten nachziehen. Zusätzliche Geldkarten darf man ziehen, wenn man Schiffchen
eingesetzt oder weiterbewegt hat. Die Anzahl der zu ziehenden Karten zeigt das Geldsack-Symbol auf dem entsprechenden Feld an.
Wird beispielsweise ein Schiffchen “auf” Pizarro eingesetzt, darf man zusätzlich eine Geldkarte nachziehen. Aber nicht nur die
Anzahl der zusätzlich ziehbaren Geldkarten unterscheiden die Entdecker. Manche der Entdecker weisen nämlich noch zusätzliche
Fähigkeiten (Aktionsmöglichen) auf. Diese werden in dem Kasten unter dem Geldsack-Symbol dargestellt. Beispielsweise kann man
bei “da Gama” sofort nach der Ersteigerung Geldkarten nachziehen. Bei Magellan kann man seine möglichen Siegpunkte variabel
gestalten, in dem man Geldkarten unter die Magellan-Karte schiebt, welche später mit einem Faktor multipliziert werden (je nach Position des Schiffchens).
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Nachdem alle Entdecker-Karten versteigert wurden, endet das Spiel und die Wertung des Spiels wird durchgefüht (es gibt nur diese
Wertung; während des Spiels erfolgt keine Wertung).
Um die Punktzahl jedes Spielers zu ermitteln werden die Siegpunkte jedes Schiffchens addiert (Krone-Symbol auf den Entdecker
-Feldern). Zu dieser Summe werden dann noch die Kronen-Werte der übrig gebliebenen Geldkarten hinzuadddiert. Die
Gesamtsumme stellt dann das Ergebnis des Spielers dar. Der Spieler mit den meisten Siegpunkten gewinnt natürlich das Spiel.
Soweit zu den Regeln.
Die Idee mit den von Phase zu Phase knapper werdenden Entdecker-Karten ist ja an sich nicht schlecht.. doch so richtig spaßig war
keine der Testrunden. Versteigerungsspiele gibt es ja mittlerweile wie Sand am mehr und auch wenn das Spiel ein paar interessante
Elemente beinhaltet... so richtig vom Hocker konnte uns “Magellan” nicht reißen. Das Spiel plätscherte vor sich hin... die
Versteigerungsrunden waren relativ langweilig und dauerten recht lange. Seit den Testrunden konnte ich auch keinen meiner Spielerkollegen dazu bewegen, das Spiel nochmals zu “nutzen”.
Der Spielkarton ist praktisch klein (wie bereits von Carcassonne bekannt... wird wohl positiverweise zur Regel). Eignet sich somit
gut zur Mitnahme. Das Spielmaterial selbst ist mittelmäßig. Die Entdeckerkarten sind recht hübsch gestaltet... der zweigeteilte
Spielplan gefällt mir gar nicht. Er ist zwar zweckmäßig gestaltet.. enthält alle für das Spiel notwendige Informationen... doch er ist
recht unansehnlich und ein wenig unübersichtlich. Die Holzschiffchen sehen eher aus wie Kronen (ist mir persönlich gar nicht so
aufgefallen.. doch nachdem jeder zweite Mitspieler fragte “Was haben diese Kronen mit den Entdeckern zu tun?” muss ich das hier einfach schreiben :-))))
Die Spielanleitung ist gut; die Regeln kommen gut rüber. Der Anleitungstext ist zwar relativ lang.. 8 Seiten um genau zu sein, doch
wird der Text immer wieder von brauchbaren Beispielsgrafiken aufgelockert. An neue Mitspieler sind die Regeln auch recht schnell
erklärt; ein Spielbegeisterter, der oft Regeln erklären muss, weiß dies zu schätzen :-)))
...hier noch ‘ne kleine Übersicht des Spielmaterials: - 36 Entdeckerkarten - 63 Geldkarten - 36 Holz-Schiffchen
- 2 Spielplan-Teile (beidseitig verwendbar)
Fazit: ...nur für Fans von “Versteigerungsspielen” geeignet !
(c)2002 Dirk Trefzger
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