Wir danken Queen Games für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!
Das Gewicht der Spielebox verrät es schon: das Material wird wohl sehr umfangreich sein... und das ist es dann auch :) … man findet
einen doppelseitigen Spielplan, Markt- und Freskoplättchen, Münzen, 78 Farbsteine, 4 naturfarbene Gehilfenfiguren, 20 Gehilfenfiguren in den 4 Spielerfarben, 12 Malerfiguren in den 4
Spielerfarben, einen Bischof, 4 kleine und 4 große Sichtschirme, 4 Aktionstableaus, 4 Karten mit Mischtabellen, einen Stoffbeutel sowie die Spielanleitung... ziemlich umfangreich,
oder?... und nicht nur umfangreich, sondern auch recht hübsch. Ein Großteil ist halt aus dem üblichen Stanzkarton, die Farbsteine sowie die Figuren sind aus Holz. Der Spielplan mit dem
Dom wirkt sehr aufgeräumt und etwas nüchtern. Der Dom ist in 25 Felder unterteilt, also genau 25 Freskoabschnitte, die es zu restaurieren gilt. Aber kann die Restaurierung eines Freskos
in einem kirchlichen Gebäude wirklich ein spannendes Spiel sein? Ja, es kann... das Thema ist bei Fresko sehr stimmig umgesetzt und die verwendeten Mechanismen funktionieren ziemlich gut,
das Spiel läuft rund, allerdings ohne zu großes Konfliktpotenzial, was vielleicht dem einen oder anderen Spieler fehlen wird. Jetzt aber mal kurz zum Spielablauf:
Jeder Spieler erhält die beiden Sichtschirme, ein Aktionstableau, jeweils einen gelben, roten und blauen Farbstein sowie 12 Taler als
Startkapital (alles kommt hinter den großen Sichtschirm), 3 Malerfiguren und 5 Gehilfenfiguren. Das Material wird nach den Vorgaben der Spielregeln auf dem Spielplan platziert (z.B.
Freskoplättchen auf den Dom, Farbsteine in die Werkstatt, etc.). Ziel ist es nun, durch geschickten Arbeitseinsatz und durch geschickten Umfang mit den Farben die meisten Siegpunkte zu
sammeln. Das Spiel verläuft dabei über mehrere Runden und jede dieser Runden besteht aus zwei Phasen:
(1) Aufstehzeit wählen und Stimmung anpassen
(2) Aktionen planen und durchführen
Bei der Phase (1) beginnt der Spieler, der auf der Siegpunkteleiste die wenigsten Punkte vorweisen kann und wählt die Aufstehzeit aus. Dazu
stellt er eine seiner Malerfiguren auf die passende Zeit. Die Aufstehzeit gibt zum einen die Spielerreihenfolge für die Phase (2) vor, zum anderen aber auch wie die Stimmung der Gehilfen
ist (wer kennt das nicht?... je früher man aufstehen muss, desto mürrischer ist man); außerdem sind dann aber die Kosten für Marktplättchen auf dem Markt teurer... das allerdings ist der
Preis für eine bessere Auswahl, denn einmal besuchte Marktstände schließen für diese Runde ihre Pforten. Die Phase (2) verläuft dann in der Reihenfolge der Aufstehzeit... ganz nach dem
Motto „der frühe Vogel fängt den Wurm“, beginnt der Frühaufsteher unter den Spielern. Davor planen allerdings alle Spieler gleichzeitig ihre Aktionen, in dem sie hinter dem kleinen
Sichtschirm die 5 Gehilfen auf ihren Aktionstableaus platzieren und damit ihre Aktionen angeben, die sie nachher durchführen möchten. Nachdem alle Spieler soweit sind, entfernen sie die
kleinen Sichtschirme. In der bereits erwähnten Reihenfolge besuchen die Spieler dann mit ihren Gehilfen die ausgewählten Orte und führen die Aktionen aus. Man kann auch auf eine gewählte
Aktions verzichten. Man kann z.B. auf dem Markt Farben kaufen oder einen Marktstand schließen, man kann im Dom einen Teil des Freskos oder den Altar restaurieren, im Atelier Porträts
malen, in der Werkstatt Farben mischen oder auch im Theater die Stimmung der Gehilfen verbessern. Die Freskoplättchen auf dem Spielplan geben jeweils die Farben vor, die man benötigt, um
diesen Abschnitt zu restaurieren. Restaurierte Abschnitte bringen Punkte. Steht bei der Restaurierung der Bischof auf einem Nachbarfeld, bringt das Extrapunkte ein. Gegen Bezahlung kann
man den Bischof während des Spiels auch bewegen. Punkte werden wie erwartet auf einer Punkteleiste am Rande des Spielplans angezeigt.
Sobald vor dem Beginn einer Runde nur noch 6 oder noch weniger Freskoplättchen auf dem Spielplan liegen, beginnt die letzte Runde. Bei der
Schlusswertung erhalten die Spieler noch Siegpunkte für ihre Kohle. Wer anschließend die meisten Punkte vorweisen kann, gewinnt „Fresko“.
Eine Seite des Spielplans ist für 3 Spieler, die andere für 4 Spieler gedacht... doch auch für 2 Spieler gibt es eine Regelergänzung. Was
sehr erwähnenswert ist: die Spielanleitung enthält 3 modulare kleine Regelerweiterungen, die das Spiel etwas komplexer und vor allem interessanter machen (Die Porträts, die Aufträge des
Bischofs und Die besonderen Farbmischungen).
Das Basisspiel (also ohne die Erweiterungen) funktioniert schon ganz gut und ist von der Schwierigkeit her auch gut als Familienspiel zu
gebrauchen. Die Verwendung der Erweiterungen peppt das Game noch etwas auf, macht es natürlich dadurch auch etwas schwieriger, aber immer noch nicht zuuuuuuuuuuu schwierig. Vielspieler
werden vielleicht darüber lachen, aber Familien sollten trotzdem erst mal ein paar Runden mit dem Basisspiel üben, bevor sie zu den Erweiterungen greifen.
Fazit: schönes Material, überraschend gut umgesetztes Thema, top für Familien mit etwas Übung.
(c)2010 Dirk Trefzger
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