Wir danken Pegasus recht herzlich für die Zusendung eines Rezensionsexemplars!
Und noch ein abstraktes (zumindest mehr oder weniger) Spiel von Reiner Knizia. Erst letztens habe ich ja eine Rezension zu Rondo
veröffentlicht. Dort ist zu lesen, dass ich davon nicht soooooo sehr begeistert war bzw. bin. Um so skeptischer war ich nun bei Qin. Das Spiel macht keinen Hehl daraus, was es sein
will... ein Familienspiel mit taktischen Elementen. Spieldauer 20-30 Minuten?..das hört sich so gar nicht nach Pegasus an :) Die quadratische Box verbirgt einen großen doppelseitigen
Spielplan, 72 Plättchen (die bestehen aus jeweils zwei quadratischen Feldern) und 96 Pagoden in den vier Spielerfarben (aus Kunststoff). Die Spielanleitung umfasst gerade mal eine
Doppelseite in der Größe der Packung, ein schneller Einstieg ist also vorprogrammiert. Der Spielplan ist beidseitig nutzbar. Der Spielplan kommt in die Tischmitte. Die Plättchen werden
gemischt. Jeder Spieler erhält 3 Plättchen auf die Hand, die restlichen Plättchen werden in etwa gleichhohen verdeckten Stapel bereit gelegt. Jeder Spieler erhält die Pagoden in
seiner Farbe (abhängig von der Spieleranzahl).
Der Spielablauf ist denkbar einfach. Der aktive Spieler wählt ein Plättchen aus seiner Hand und platziert es nach den erlaubten Regeln auf
dem Spielplan. Sobald eine Provinz gebildet wurde (2 gleichfarbige Felder) wird direkt eine Pagode des Spielers auf die Provinz gestellt. Auch Dörfer, die angebunden werden, markiert man
mit Pagoden. Sobald eine Provinz aus mindestens 5 Provinzfeldern besteht, entsteht eine Großprovinz. Diese Großprovinz wird mit einer Doppelpagode markiert (einfach eine zweite Pagode
oben drauf stellen). Wachsen verschiedene Provinzen unterschiedlicher Spieler zusammen, übernimmt die Pagode der größeren Provinz die neu entstandene Gesamtprovinz. Der andere Spieler
nimmt seine Pagode in den Vorrat zurück. So geht das also immer weiter reihum. Die Spieler versuchen, ihre Plättchen geschickt zu platzieren, um neue Pagoden auslegen zu können. Sobald
ein Spieler keine Pagoden mehr im Vorrat hat, gewinnt dieser Spieler. Ach ja, am Ende jedes Zugs zieht der Spieler natürlich immer ein neues Plättchen aus der Auslage nach.
Hört sich alles sehr einfach an, ist es auch. Wie gesagt, als taktisches Familienspiel möchte das Spiel trumpfen und als diese Art von Spiel
funktioniert es auch ganz gut. Sehr anspruchsvoll ist es eben nicht, es ist schnell gespielt, ganz hübsche Material rettet über den etwas eintönigen Verlauf hinweg. Nach einigen
Partien kommt der etwas langweilige Ablauf aber dann doch noch durch. Da hilft auch die Rückseite mit den Wasserhindernissen nicht besonders viel. Auf lange Sicht ist das Gebotene dann
doch etwas zu wenig; aber immerhin gefällt mir "Qin" schon mal besser als das vor kurzem beschriebene Rondo.
Fazit: das Material ist ganz hübsch... das Spiel ist als Familienspiel ganz ok, aber es wird dann doch recht schnell langweilig.
(c)2012 Dirk Trefzger
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