Wir danken alea/Ravensburger für die Zusendung eines Rezensionsexemplars
Nach dem tollen "Village" vom gleichen Autorenpaar, Inka und Markus Brand, war ich sehr gespannt auf das Spiel "Saint
Malo", welches in der kleinen alea-Reihe von Ravensburger erschienen ist. Normalerweise findet man ja bei alea meist nur sehr anspruchsvolle Spiele im Programm, wie z.B. das aktuelle
"Bora Bora" von Stefan Feld, doch Saint Malo gehört nicht wirklich in diese Kategorie. Blind zugreifen ist in diesem Fall also nicht angesagt. Schauen wir es deshalb doch mal
etwas genauer an.
Die kleine Box verbirgt nicht sehr viel Material: ein Spielertableau, 5 Spielpläne, 5 Stifte und 5 Würfel.. .außerdem die Spielanleitung in
drei verschiedensprachigen Ausführungen. Die Pläne und das zentrale Tableau sind abwischbar, die Stifte entsprechend nicht-permanent. Jeder Spieler erhält seinen eigenen Spielplan und
einen der Stifte. Auf dem Plan zeichnet er dann später das ganze Zeugs ein, z.B. den Vorrat an Münzen oder Holz. Auch die errichteten Gebäude oder die erspielten Personen zeichnet man im
Stadtgebiet ein. Die abwischbare Oberfläche glänzt ziemlich arg, so dass man, je nach Lichteinfall, störende Reflektionen in Kauf nehmen muss. Außerdem muss man natürlich während des
Spiels ziemlich aufpassen, dass man nicht versehentlich die eingezeichneten Sachen verschmiert, wenn man z.B. mit dem Ärmel irgendwo drauf kommt. Mit etwas Vorsicht und Disziplin
funktioniert das dann aber doch recht gut.
Das Spiel selbst ist denkbar einfach. Der aktive Spieler würfelt mit den 5 Würfeln und
darf dann 2x nachwürfeln (so wie man es vom guten alten Kniffel kennt). Abhängig vom Würfelergebnis kann man dann das Ergebnis auswerten, bzw. eine entsprechende Aktion
ausführen. So kann man z.B. Baumstämme erhalten, Warenkisten platzieren, Mauern bauen, Kirchen oder Häuser bauen oder Personen "anwerben" (Tagelöhner, Soldaten,
Priester, Baumeister, Händler). Wie anfangs erwähnt, wird das dann immer mit dem Stift eingezeichnet. Enthält das Würfelergebnis Säbel (Piraten), dann nimmt die Bedrohung der
Piraten zu. Bei einer vollen Reihe greifen die Piraten an und man muss genug Verteidigungswerte vorweisen können, sonst muss man eine Kanone durchstreichen und
später Minuspunkte hinnehmen. Dann ist der nächste Spieler an der Reihe, würfelt wieder, sucht sich die Aktion aus usw. Sobald ein Spieler das letzte Feld seiner Stadt
"bemalt" hat, wird die laufende Runde noch zu Ende gespielt, dann ist Schluss. Nun werden die Siegpunkte ermittelt und es gewinnt natürlich der Spieler mit den meisten Punkten.
Besonders anspruchsvoll ist "Saint Malo" nicht, doch zu zweit ist es als Lückenfüller
ganz amüsant. Da aber eigentlich keine Interaktion zwischen den Spielern stattfindet und
man eigentlich nur immer abwarten muss, bis die anderen Spieler an der Reihe waren (ohne groß darauf zu achten, was die wirklich machen),
zieht sich das Spiel mit mehr Spielern (3 ist auch noch ok) ziemlich in die Länge. Nach dem Spiel wischt man die ganzen Zeichnungen mit einem Tuch aber und packt das Material wieder weg.
Fazit: schnell ausgepackt, schnell gespielt, schnell wieder verstaut, aber vermutlich auch schnell wieder vergessen ;)
(c)2013 Dirk Trefzger
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