Wir danken Pegasus Spiele für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!
Die Box von „Santo Domingo“ erinnert nicht nur durch die Größe der Box an „Port Royal“. Auch die grafische Aufmachung erinnern
etwas daran. In der Box findet man 60 Spielkarten, einen doppelseitigen Spielplan, 15 Holzmarker sowie die Spielanleitung, die gerade einmal vier Seiten lang ist.
Jeder Spieler hat 8 identische Rollenkarten, außerdem zwei Anzeigekarten, eine für Siegel (= Siegpunkte) und eine für Waren. Gleichzeitig
wählen die Spieler 2 Karten (bei 2 bis 3 Spielern, nur eine Karte bei mehr als 3 Spielern) aus und legen sie verdeckt vor sich hin. Dann werden die Karten aufgedeckt. Nun werden die
Rollen der Reihe nach abgearbeitet, beginnend bei "1", dem Kapitän. Ein Teil der Karten nimmt Einfluss auf die Siegel, ein Teil der Karten nimmt Einfluss auf den Warenbestand
der Spieler. Mit dem Gouverneur und dem Zöllner kann man davon profitieren, dass die Mitspieler bestimmte Rollen gewählt haben. Mit dem Kaufmann kann man Waren gegen Siegpunkte tauschen,
mit dem Bettler kann man die Karten seines Ablagestapels wieder auf die Hand nehmen und hat damit wieder alle Rollen zur Auswahl. Abhängig von den zuvor noch vorhandenen Handkarten,
erhält man auch noch Waren. Erhält man Siegel oder Waren, werden "normalerweise" die Marker auf dem Spielplan nach links verschoben. Man kann also nicht mehr erhalten als diese
Leiste hergibt. Vor jeder Runde gibt es Nachschub und die Marker werden - abhängig von der Spieleranzahl - nach rechts verschoben. Wählen mehrere Spieler den Kaufmann, dann wird der gelbe
Marker vor der Aktion nach links verschoben. Damit wird der Tauschkurs schlechter. Das Ganze geht nun so lange, bis ein Spieler die 30 Siegpunkte erreicht oder überschreitet. Wer nach
dieser Runde die meisten Punkte vorweisen kann, der gewinnt das Spiel. *zack* - das war's dann auch schon.
Die simultane Rollenauswahl - mit gegenseitiger Beeinflussung der Aktionsqualität -
gefällt mir in Spielen immer sehr gut. Man muss sich etwas merken, was schon "gelaufen" ist, man muss einschätzen, was die Mitspieler denn als nächstes spielen
könnten, das ist spaßig, das bringt immer wieder überraschende Momente und das funktioniert natürlich auch. Trotzdem fühlten sich die Partien immer irgendwie etwas
altbacken an. Ich hatte das Gefühl, ein solides und funktionierendes Spiel zu spielen, was mich aber nicht besonders fesseln kann. Was auf jeden Fall gesagt werden kann:
mit mehr Spielern macht das Spiel auch mehr Spaß. Zwar kann man „Santo Domingo“ auch zu zweit spielen, doch zu zweit reizt es mich gar nicht. In
Vollbesetzung ist das Spiel dagegen noch ganz ok.
Fazit: ja, es funktioniert, nein, es konnte mich nicht lange fesseln…
(c)2018 Dirk Trefzger
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