Wir danken Pegasus für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!
Die kleine Box von "Die Speicherstadt" beinhaltet einen Spielplan mit der Speicherstadt in Hamburg, 5 Markthallenkarten (in den
Spielerfarben), 1 Metallmünze als Startspielermarker, 45 Warensteine, 54 Handelskarten, 25 Münzen, 20 Arbieten (in den Spielerfarben), einen Stoffbeutel und die Spielanleitung mit 6
Seiten plus doppelseitiger Übersicht.
Der Spielplan zeigt Felder für eine Kartenauslage von sechs Handelskarten (die Auslage ist abhängig von der Spieleranzahl). Oberhalb dieser
Kartenauslage ist das Gebäude mit den verschiedenen Stockwerken abgebildet, mit Feldern, die man während des Spiels mit Figuren "bestücken" kann. Jeder Spieler erhält die
Markthallenkarte in seiner Farbe, fünf Münzen als Startkapital und die vier Arbeiter in seiner Farbe. Eine der Figuren wird als Punkteanzeiger auf das Feld "0" gestellt. Die
anderen drei Figuren stehen dem Spieler während des Spiels zur Verfügung. Das Spiel verläuft über mehrere Runden, die jeweils aus fünf Phasen bestehen:
Die Kartenauslage wird bereit gelegt. Anschließend platzieren die Spieler reihum ihre Arbeiterfiguren oberhalb der Karteauslage, bis jeder
Spieler seine drei Arbeiter gesetzt hat. Der Clou dabei ist, dass die Karten dann nacheinander gekauft werden können. Das jeweilige Vorrecht hat dabei immer der Spieler mit der untersten
Figur. Allerdings ist der Preis dabei immer von der Anzahl der dort platzierten Figuren abhängig. Stehen also z.B. drei Figuren dort, dann kostet der Kauf der Karte drei Münzen. Möchte
dieser Spieler die Karte dann nicht kaufen, nimmt er die Figur zurück und der nächste Spieler hat die Kaufmöglichkeit... allerdings wird der Preis dann um eine Münze günstiger. Möchte
keiner die Figur kaufen, dann wird die Karte entfernt. So werden alle Karten verkauft. Anschließend gibt es die Verladungsphase. Hier werden Warensteine verkauft, zur Auftragserfüllung
genutzt, eingelagert oder aber im schlechtesten Fall abgegeben. Am Ende der Runde bekommt die Spieler ihr Einkommen. Standardmäßig gibt es eine Münze; falls der Spieler keine Karte kaufen
konnte, erhält er eine zusätzliche Münze.
Der Stapel der Handelskarten wird nach einem vorgegebenen System zusammengestellt. Er enhält dann insgesamt vier Brand-Karten. Sobald diese
aufgedeckt werden, wird überprüft, welcher Spieler die meisten Feuerwehr-Punkte vorweisen kann. Dieser bekommt nen Bonus, der Spieler mit den wenigsten Feuerwehr-Punkten bekommt nen
Malus. Sobald alle Handelskarten durch sind und der 4. Brand abgewickelt wurde, endet das Spiel. Alle punktebringenden Karten werden abgearbeitet. Der Spieler mit den meisten Punkten
gewinnt das Spiel.
Optisch ist "Die Speicherstadt" ganz hübsch anzusehen. Der Spielplan ist zwar nicht der Oberhammer, aber ganz zweckmäßig
gestaltet. Die Münzen aus dickem Stanzkarton sehen ganz nett aus. Die Metallmünze als Startspielersymbol ist auch sehr hübsch (die Erweiterung Kaispeicher - Bericht dazu folgt -
beinhaltet sogar ein komplettes Set Metallmünzen, die man alternativ nutzen kann). Die Handelskarten gehen klar und auch das Holzmaterial. Das Regelbeiblatt beinhaltet einen
Schnelleinstieg, so dass man direkt loslegen kann. Die Handelskarten sind mit Buchstaben markiert und werden in deren Reihenfolge abgespielt (innerhalb der Teilstapel gemischt). Wichtig
ist zu wissen, dass es in den A-Karten keinerlei Schiffe und damit auch keinerlei Waren zu holen gibt. Statt dessen muss man sich hier erst einmal mit den Händlerkarten eindecken, die
später erlauben, überschüssiges Warenmaterial gegen Münzen zu verkaufen. Nur so hat man in den späteren Runden die Chance, gute Karten kaufen zu können. Gegen Schluss gibt es dann noch
Handelskarten, die ausschließlich Siegpunkte bringen. Auch gute Aufträge sollte man zwischendurch ergattern, da man sonst mit den Punkten nicht sehr weiter kommen wird. Der Mechanismus
der Kartenauswahl ist eigentlich ganz cool und macht auch Spaß. Stellt man sich bei ner Karte in die erste Reihe, oder platziert man sich lieber hinten und hofft, die Gegner können oder
möchten die Karte nicht kaufen und sie wird dadurch günstiger; oder man stellt sich einfach hinten an, um die Karte für die anderen teurer zu machen, obwohl man sie selbst gar nicht
kaufen möchte. Es bieten sich da einige taktischen Finessen, die wirklich ganz nett sind und nach ein paar Runden auch ganz gut funktionieren. Gerade Anfänger kann es anfangs gut
passieren, dass sie sich selbst aus dem Spiel manövrieren. Verpasst man z.B. den Kauf wenigstes eines Händlers, dann kommt man wirklich schwer an neue Münzen und hängt deutlich hinterher.
Fazit: einfaches, gut funktionierendes Familienspiel in kleiner Box
(c)2012 Dirk Trefzger
[Top]
|