Wir danken Hans im Glück für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!
Die Box von "Santa Cruz" verbirgt folgendes Material: Spielplan, 28 Baukarten, 16 Wertungskarten, 54 Plättchen (Vulkan, Land,
Küste), 52 Gebäude (Leuchttürme, Kirchen, Häuser), 22 Vogelchips (1,2,3 Punkte), 4 Zählsteine, 8 50er-Markierungen, 4 Übersichtskärtchen und die 8-seitige Spielanleitung. Das Material ist
sehr hübsch ausgefallen. Der Spielplan zeigt eine große und zwei kleine Inseln mit verschiedenen Feldern, die mit Wegen bzw. mit Flüsse miteinander verbunden sind.. Außerdem gibt es einen
großen und einen kleinen Vulkan. Auf der unteren Seite des Spielfeldes ist ne Zählleiste abgebildet. Die Gebäude sind aus Holz, die Plättchen und Chips aus dem üblichen Stanzkarton. Die
Spielkarten sind hübsch, zeigten aber bei uns bereits nach wenigen Runden schon Abnutzungserscheinungen an den Rändern (Stichwort: Erkennungsmöglichkeit). Sehr auffällig ist die
Spielanleitung. Der Aufbau des Regelwerks richtet sich eindeutig an Wenigspieler. Mit sehr vielen Abbildungen und immer knapp und kurz gehaltenem Text wird der Spielablauf an den Mann
bzw. die Frau gebracht. Anfangs war die Darstellung etwas gewöhnungsbedürftig, doch die Anleitung ist wirklich sehr gelungen, das muss man zugeben.
Jeder Spieler erhält die Gebäude in seiner Farbe. Die Plättchen werden gemischt (nach der Sorte getrennt) und dann auf dem Spielplan
verteilt. Die Vulkan- und die Landplättchen bleiben erst einmal verdeckt, die Küstenplättchen werden vor dem Spiel bereits aufgedeckt. Die ganzen Plättchen zeigen die verschiedenen
Gebäude. Teilweise sind auch andere Symbole enthalten, z.B. Gold, Holz, etc. Die Baukarten werden nach den aufgedruckten Buchstaben sortiert; so ergeben sich 4 Baukartensets. Die
Zusammensetzung der vier Sets sind immer leicht unterschiedlich. Von den Wertungskarten erhält jeder Spieler (abhängig von der Spieleranzahl) eine gewisse Anzahl von Wertungskarten.
Anschließend wählt jeder Spieler einen der Baukartensets. Die Zählsteine werden auf die Zählleiste gestellt, dann geht's los.
Vor dem eigentlichen Spiel setzt jeder Spieler ein Gebäude auf ein freies Küstenplättchen. Anschließend geht es mit dem eigentlichen Spiel
los. Der Spieler an der Reihe, spielt entweder eine Baukarte oder eine Wertungskarte aus. Spielt er eine Baukarte, dann baut er ein Gebäude auf ein Plättchen (das Plättchen gibt immer
vor, welches Gebäude dort gebaut werden kann). Immer wenn ein neues Gebäude (auch in der Anfangsphase) gebaut wird, werden alle angrenzenden Plättchen aufgedeckt. Man kann nicht beliebig
bauen, sondern das nächste Plättchen muss mit einem Weg oder einem Flussverlauf mit einem eigenen Gebäude verbunden sein. Mit der Schiffkarte kann man sogar auf ein beliebiges freies
Küstenfeld bauen. Bereits beim Bau eines Gebäudes erhält der Spieler Punkte in Höhe des aufgedruckten Wertes (des Plättchens). Mehr Punkte kann man allerdings erzielen, wenn man statt
einer Baukarte eine Wertungskarte ausspielt. Die Karte gibt vor, was in diesem Moment gewertet wird. So gibt es z.B. Wertungskarten, die Punkte bringen, wenn man bestimmte Symbole auf
einem Gebäude besitzt oder wenn man mindestens 4 Häuser besitzt oder wenn man von jeder Gebäudeart jeweils mindestens ein Gebäude besitzt usw. usw. usw. ... wichtig dabei ist: die
ausgespielte Wertungskarte zählt für alle Spieler. Die anderen Spieler können also auch Punkte machen... im schlechteren Fall machen die Gegner sogar mehr Punkte als man selbst. Sobald
alle Karten gespielt wurden, endet der erste Durchgang.
Nach dem ersten Durchgang werden die Gebäude abgeräumt, die Plättchen bleiben aber so liegen wie sie sind. Jeder Spieler legt seine
gespielten Karten offen vor sich hin. Beginnend beim Spieler mit den wenigsten Punkten nach dem ersten Durchgang suchen sich die Spieler nun ein Karteset der offen ausliegenden Sets aus;
das kann ein Set eines Gegners sein, das kann auch das eigene Set sein. Auch die Wertungskarten werden aufgenommen. Dann erhält noch jeder Spieler eine neue Wertungskarte und legt dann
eine der Wertungskarten auf den Ablagestapel. Dann geht es mit dem zweiten Durchgang los. Der Ablauf entspricht dem ersten Durchgang, nur dass man dann eben schon weiß, was für
Wertungskarten (zumindest in etwa) im Umlauf sind und dass ein Großteil (wenn nicht sogar alle) Plättchen bereits aufgedeckt sind. Sobald auch im zweiten Durchgang alle Karten gespielt
wurden, endet das Spiel und der Spieler, der die meisten Punkte kassieren konnte, gewinnt das Spiel.
Ach ja, fast vergessen: beim Bau auf manche Plättchen gibt es einen Vogelchip für den Spieler. Dieser Chip wird verdeckt vor dem Spieler
abgelegt (er darf das Plättchen anschauen). Erst beim Spielende werden die Chips aufgedeckt. Die Spieler erhalten auch diese Punkte gutgeschrieben.
Der Zugang zum Spiel fällt nicht sehr schwer... alleine schon wegen der gut gemachten Spielanleitung. Klar, auch das Regelwerk selbst ist
nicht sehr schwer. Anfangs machte das Spiel noch richtig Spaß, doch nach ein paar Runden stellte sich heraus, dass das mit dem zweiten Durchgang irgendwie sehr aufgesetzt wirkt. Es wirkt
etwa so, als ob das Spiel zu kurz geraten ist und man zwanghaft überlegt hat, wie man es noch etwas ausdehnen kann. Raus kam dann dieser zweite Durchgang, der wie ne ganz neue Partie
wirkt, nur für unseren Geschmack in einer deutlich uninteressanterer Form. Im ersten Durchgang strahlt das Entdecken der Insel noch einen gewissen Reiz aus, doch da ja beim zweiten
Durchgang schon fast alles aufgedeckt ist, fehlt dieses Element. Mit jeder Partie wurde diese Tatsache nerviger, so dass das Spiel bereits nach kurzer Zeit kaum noch seinen Weg auf den
Spieletisch findet. Nicht falsch verstehen: das Spiel funktioniert, speziell im ersten Durchgang ist es auch recht spaßig, wenn auch nicht mit besonders viel Tiefgang, doch in der
Gesamtbetrachtung verliert das Spiel deutlich. Aufgrund des hübschen Materials und des guten ersten Durchgangs bekommt das Spiel gut gemeinte "4" Punkte in der Hauptwertung.
Fazit: hübsches, einfaches und zur "Hälfte" interessantes Spiel :)
(c)2012 Dirk Trefzger
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