Wir danken Zoch für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!
Auch "Mord im Arosa" kommt in der kleinen Zoch-Box daher. In der Box findet man 8 Hotel-Teil aus stabilem Karten, ein kleiner
Spielplan (Ermittlungsbogen), 120 Spurenwürfel in den 6 Spielerfarben, zwei Opferwürfel sowie die mehrsprachige Spielanleitung. Jede Sprache nimmt dabei 7 Seiten ein. Die Schrift ist aber
recht groß ausgefallen, so dass man den Regeltext schnell durch hat. Die Hotelteile werden aufeinander gesteckt. "0" ganz unten (EG) und "7" ganz oben. Die Stockwerke
werden immer kleiner und bilden somit ein Hochhaus, nämlich das Hotel "Arosa". Der Ermittlungsbogen wird bereit gelegt. Jeder Spieler erhält die Spurenwürfel seiner Farbe. Die
zwei roten Würfel (Opfer) werden bereit gelegt. Bei Zusammenstecken der Hotelteile erkennt man, dass jedes Element eine quadratische Öffnung hat, den Hotelschacht. Da sich diese Öffnung
immer in der Mitte des Elements befindet, ergibt sich somit ein Schacht, der von oben bis unten zur Tischplatte des Spieltischs reicht... und genau das ist auch der Kern des Spiels.
Die beiden Opfer werden oben in den Schacht geschmissen, anschließend wirft noch jeder Spieler zwei seiner Spurenwürfel oben rein. Wichtig
dabei ist, dass man dabei leise vorgeht, denn die Spieler müssen hören, wie weit die Würfelchen in etwas herunterpurzeln. Anfangs ist das schwierig, mit der Zeit bekommt man ein Gespür
dafür. Das Spiel selbst verläuft in zwei Abschnitten.
1. Abschnitt: zuerst müssen die Opfer im Hotel gesucht werden. Dazu äußert der aktive Spieler eine Vermutung und hebt das
entsprechende Stockwerk an, um zu prüfen, ob er recht gehabt hat. Befindet sich dort ein Opfer, wird dieses auf den Ermittlungsbogen gelegt. Die Spuren, die sich zusätzlich dort befinden,
werden als Spuren auf den Ermittlungsbogen markiert. Der Spieler, der das Stockwerk untersucht, darf dabei eigene Spuren übersehen :) ... also genau die gleichen Spurenwürfel, die sich im
Stockwerk befinden, werden von den Spielern auf das entsprechende Stockwerk gelegt, allerdings aus ihrem Vorrat. Alle aufgedeckten Würfel werden vom aktiven Spieler am Ende des Zugs
wieder nacheinander oben in den Schacht geworfen und es heißt wieder: gut zugehört. Deck der Spieler ein Stockwerk auf und findet kein Opfer, dann muss er als Strafe für die schlampige
Ermittlung einen seiner Spurenwürfel zusätzlich in den Schacht werfen. Seine vorhandenen Spuren im Hotel nehmen also zu. Sobald beide Opfer gefunden wurde, geht es mit dem 2. Abschnitt
weiter.
2. Abschnitt:
dieser Abschnitt nimmt den Hauptteil des Spiels ein. Der aktive Spieler kann immer entscheiden, ob er nun einen oder mehrere Spieler verdächtigen möchte, oder ob er eigene Spuren verwischen möchte. Beim Verdächtigen, sagt er den oder die Spieler an und hebt eines der Stockwerke an. Hatte er recht mit seinem Verdacht werden wieder die passenden Spurenwürfel aus den Vorräten der Spieler auf das Stockwerk gelegt. Wurde ein Spieler falsch verdächtigt, muss der aktive Spieler wieder einen seiner Würfel in den Schacht werfen. Möchte der Spieler aber seine eigenen Spuren auf dem Ermittlungsbogen verwischen, dann sagt er dies an, hebt ein Stockwerk an und darf dann für jeden eigenen Würfel auf diesem Stockwerk einen Würfel auf dem Ermittlungsbogen entfernen. Möchte er Spuren verwischen und findet im gewählten Stockwerk aber keinen eigenen Würfel, dann muss er auch hier einen Strafwürfel in den Schacht werfen. Das Spiel verläuft nun so lange, bis entweder von einem Spieler 10 Spurenwürfel auf dem Ermittlungsbogen sind oder bis ein Spieler keine Spurenwürfel mehr im Vorrat hat. Dann wird gewertet.
Spuren auf den Stockwerken der Opfer bringen 3 Punkte, Spuren auf benachbarten Stockwerken bringen 2 Punkte, Spuren auf Stockwerken ganz
abseits der Opfer bringen 1 Punkt. Wie man schon vermuten kann, handelt es sich um Minuspunkte bzw. wer die meisten Punkte hat, der ist der Mörder und wer die wenigsten Punkte hat, der
ist Gewinner des Spiels.
Ermittlungen im Erdgeschoss dürfen nur durchgeführt werden, wenn mindestens ein eigener Würfel dort ist. Der Grund für diese Sonderregel ist
einfach: der Klang des Würfels, der auf die Tischplatte fällt, ist gut zu erkennen ;)
Die Idee mit dem Gebäude, in welches man Spuren reinwirft, ist echt witzig. Schätzungsweise musste der Autor bzw. der Verlag lange
ausprobieren, bis die richtige Würfel- bzw. Schachtgröße gefunden wurde. Es ist sehr überraschend wie sehr sich die Würfel doch in den verschiedenen Stockwerken verteilen. Man denkt:
entweder fällt der Würfel ganz runter oder er steckt gleich oben fest, aber weit gefehlt... bei uns waren immer in allen Stockwerken Würfel vorhanden. Das Spiel lässt sich zwar auch zu
zweit spielen, doch das Spiel macht deutlich mehr Spaß, wenn man mit mehreren Spielern am Tisch sitzt. Zu zweit ist es fast schon öde und nimmt dann pro zusätzlichem Spieler immer mehr an
Spielspaß zu. In Vollbesetzung kann das Spiel ne Riesengaudi sein, zumindest ging es uns in unseren Testrunden so. Die Hotelteile sind recht stabil und versprechen eine lange Haltedauer,
auch wenn das Spiel oft auf den Tisch kommt. Bei den kleinen Holzwürfelchen dürften sich bald mal Verluste zeigen, ein wenig Ersatzmaterial wäre hier vielleicht nicht schlecht gewesen,
aber so muss man halt etwas auf sein Zeugs aufpassen.
Fazit: schönes Krimispiel, bei dem es auf das Gehör ankommt.
(c)2012 Dirk Trefzger
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