Wir danken 2 Geeks für die Zusendung eines Rezensionsexemplares!
"Die Piraten der 7 Weltmeere" kommt in einer schicken Metallbox daher. Die lustige Grafik lässt vermuten, dass es ein Familienspiel sein
möchte. In der Box findet man eine Seekarte. Diese wird in den umgedrehten Deckel der Box gelegt. Dies dient später als Würfelfläche. Der untere Teil der Box wird umgedreht hingelegt. Dort ist ein
kleiner Spielplan mit Punkteleiste abgebildet. Außerdem findet man Rollenkarten, Abenteuerkarten, Beutekarten, diverse Plättchen sowie 44 Würfel (10 pro Spielerfarbe + 4 Karawanenwürfel). Die
Spielanleitung hat 16 Seiten, ist an der ein oder anderen Stelle etwas holperig, geht aber insgesamt klar.
Jeder Spieler erhält 7 Rollenkarten und 3 zufällige Abenteuerkarten. Außerdem startet jeder mit 7 Würfeln. Drei weitere Würfel pro Spieler befinden sich
im allgemeinen Vorrat. Die Würfel stellen die Piratenschiffe der Spieler dar. Die Yin-Yang-Plättchen, die Beutekarten und das restliche Zeugs liegen bereit. Los geht es.
Das Spiel verläuft über mehrere Runden. In jeder Runde wählen die Spieler verdeckt eine Rolle aus den Rollenkarten aus und legen diese verdeckt vor sich
hin. Anschließend werden die entsprechenden Aktionen ausgeführt. Dazu werden die Rollen in vorgegebener Reihenfolge aufgerufen. Sobald ein Spieler die Rolle gewählt hatte, führt er die passende
Aktion aus. Haben mehrere Spieler dieselbe Rolle gewählt, dann werden die Aktionen in Spielerreihenfolge ausgeführt. Hat ein Spieler eine Rolle alleinig ausgewählt, dann erhält er eine Belohnung. Ist
er dabei sogar Startspieler der Runde, bekommt er diese Belohnung sogar doppelt.
Was gibt es für Rollen?
(A) Schiffbauer: Diese Rolle erlaubt es dem Spieler, weitere Schiffe aus dem Vorrat zu kaufen. Schiffe werden mit Schatztruhen bezahlt. Als
Belohnung kann man ggfs. ein Gratis-Schiff bekommen.
(B) Gouverneur: Mit dem Gouverneur kann man Freibeuter eines Landes werden. So bekommt man gratis sämtliche Schiffe aus dem Vorrat. Allerdings
bekommt man dafür ein schwarzes Mal (bringt bei Spielende Minuspunkte). Jedes Mal wenn eine Karawane dieses Landes überfallen wird, bekommt der Spieler erneut ein schwarzes Mal. Man sollte sich also
gut überlegen, wann man den Gouverneur nutzen möchte.
(C) Kapitän: Der Kapitän spielt eine der wichtigsten Rollen. Er löst eine Plünderung aus. Mit dem Kapitän spielt der Spieler auch eine
Karawanenkarte aus, die vorgibt, welche Karawane überfallen wird. Diese Karawanen bestehen aus 2 bis 4 Schiffen. Dann entscheidet er, mit wie vielen seiner Schiffen er die Karawane angreifen möchte.
Reihum können sich die Spieler auch an der Plünderung beteiligen. Der Spieler wirft anschließend alle Würfel in den Deckel der Box. Ausgehend von den roten Karawanenwürfeln werden nun die Kämpfe
abgearbeitet. Es wird stets geprüft, welchem Piratenschiff ein Karawanenwürfel am nächsten liegt. Der Würfel mit dem niedrigeren Wert wird entfernt (das Schiff geht unter). So werden die
Seeschlachten nach und nach abgearbeitet, bis alle roten Würfel weg sind, oder bis nur noch rote Würfel übrig sind. Für ein Schiff des Spielers, welches besiegt wird, erhält dieser Spieler ein
Yin-Yang-Plättchen. Spielerwürfel, die nach der Seeschlacht noch übrig sind, bringen diese pro Würfel eine Beutekarte für den Spieler. Beutekarten, die ein Spieler so erhält, müssen mit Schiffen
transportiert werden, bis man sie verkaufen kann. Schiffe benötigt man also nicht nur für die Seeschlacht, sondern auch für den Transport und außerdem auch noch für den Schutz der eigenen angehäuften
Schätze. Für jede 10 Schatztruhen, die man erspielt hat, muss man einen Würfel zum Schutz abstellen.
(D) Inselbewohnerin: Mit der Inselbewohnerin kann man den ausliegenden Hafen durch eine neue Karte ersetzen. Damit kann man die Wertigkeiten
der Beutekarten beeinflussen. Die Hafenkarte gibt vor, zu welchem Preis man die Beutekarten mit dem Händler verkaufen kann.
(E) Schamane: Der Schamane erlaubt es dem Spieler, eine Fluchkarte auszuspielen. Diese trifft alle Spieler gleichermaßen. Allerdings kann der
Spieler drei Schiffe schützen, wenn er die Belohnung dieser Rolle erhält (also, wenn er die Rolle alleine spielt).
(F) Händler:
Für den Verkauf der erbeuteten Ware, benötigt man den Händler. Als Verkaufserlös erhält man Schatztruhen, die man auf der Punkteleiste abträgt.
(G) Kartograf: Der Kartograf erlaubt es, eine weitere Abenteuerkarte zu ziehen. Spielt man die Rolle alleine, darf man sogar zwei Karten
ziehen. In den Abenteuerkarten findet man Karawanenkarten, Fluchkarten und Hafenkarten.
Gespielt wird, bis man im Stapel der Abenteuerkarten die Spielende-Karte findet. Dann werden noch drei Runden gespielt. Anschließend gewinnt der Spieler
mit den meisten Schatztruhen. Schwarze Male bringen wie gesagt Minuspunkte, drei ungenutzte Yin-Yang-Plättchen bringen jeweils einen Siegpunkt. Yin-Yang-Plättchen kann man während des Spiels für
Rituale einsetzen. Man kann z.B. ein Plättchen kaufen, welches es erlaubt, mit einem Schiff zwei Beutekarten zu transportieren. Ein anderes Plättchen schützt ein Schiff des Spielers während der
Seeschlacht. Ein weiteres Ritual (ohne Plättchen) erlaubt es dem Spieler einen besonderen Verkauf durchzuführen.
Das Material ist recht hübsch, die Grafik der Karten und der Box ist wirklich nett anzuschauen. Die Plättchen sind eher zweckmäßig ausgefallen. Die
Würfel sind recht klein, was aber hier von Vorteil ist. Der Hauptmechanismus, also geheime Rollenwahl, ist jetzt nicht wirklich neu. Was aus dem Spielablauf heraus sticht ist die Art, wie die
Seeschlachten abgewickelt werden. Wie schon erwähnt, werden die ganzen Würfel in den Deckel der Box "geworfen" und anschließend abgearbeitet, was wirklich ziemlich interessant gelöst wurde.
Das Spiel funktioniert von 2 bis 4 Spielern. Zu zweit fanden wir die Partien allerdings etwas langweilig. Man kam sich bei den verschiedenen Rollen nicht so richtig in die Quere, so dass man meist
die Belohnung kassieren konnte. Die Partien in Vollbesetzung waren deutlich interessanter und spaßiger. Natürlich dauerten diese Partien auch etwas länger, was aber für ein Familienspiel immer noch
gut im Rahmen lag. Was mir auch gut gefallen hat, war die Art, wie die Blechbox ins Spiel eingebunden wurde.
Fazit: witzige Piraten- Würflerei für die ganze Familie, aber zu zweit eher nicht...
(c)2016 Dirk Trefzger
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