Wir danken „Hans im Glück“ für die Zusendung eines Rezensionsexemplares !
Die Spiele von „Hans im Glück“ üben seit jeher einen besonderen Reiz auf mich aus. Deshalb wird ich auch bei „Oregon“ sehr
gespannt auf die Testrunden. Bei „Oregon“ besiedelt man mit Farmern das Land, baut Gebäude, verbreitet seine Leute und versucht so, möglichst viele Siegpunkte abzusahnen... wie das
geht?.. dazu kommen wir gleich.
Zuvor noch kurz das Spielmaterial:
Spielplan, 60 Farmen (Holz-Figürchen), 50 Landschaftskarten (Siedler, Planwagen, Feuer, Büffel und Adler), 21 Gebäuekarten (Post, Hafen,
Kirche, Kohlengrube, Goldmine, Store und Bahnhof), 28 Gebäudeplättchen (siehe Gebäudekarten), 7 Start-Plättchen, für jeden Spieler einen Extrazug- und einen Joker-Anzeiger, 21 Kohle- und
21 Gold-Plättchen. Die Kohle-Plättchen zeigen Werte von 1 - 3 und die Gold-Plättchen zeigen Werte von 3 - 5.
Für den Spielplan heißt es: „ab in die Mitte“. Jeder Spieler erhält die 15 Farmer in seiner Farbe; eine Figur wird als Punktezähler
auf das Startfeld der Zählleiste gestellt. Die Landschafts- und die Gebäudekarten werden getrennt gemischt und bilden zwei Nachziehstapel. Davon erhält jeder Spieler 3 Landschafts- und
eine Gebäudekarte auf die Hand. Außerdem zieht jeder Spieler eines der Start-Plättchen (der Rest kommt weg). Nun bekommt jeder Spieler noch einer der Extrazug- und einen der
Joker-Anzeiger zu seinem Vorrat. Die Kohle- und die Goldplättchen werden in sich gemischt und mit der verdeckten Seite (also Zahlenwerte nach unten) neben dem Spielplan bereitgelegt...
nun kann es losgehen:
In einer Startrunde legen die Spieler reihum ihr Start-Plättchen (Gebäude) auf ein passendes Feld auf dem
Spielplan; ist dies erfolgt, geht es richtig los. Der aktive Spieler macht nun jeweils Folgendes:
(A) Ausspielen von Karten:
Der Spieler spielt zwei Karten aus. Durch Ausspielen von zwei Landschaftskarten, kann der aktive Spieler
einen seiner Farmer auf dem Spielplan platzieren. Durch Ausspielen von einer Landschafts- und einer Gebäudekarte, darf der Spieler ein Gebäude von dem
allgemeinen Vorrat nehmen und auf dem Spielplan platzieren. Die ausgespielten Karten geben dabei vor, in welchem Bereich des Spielfeldes man die Figur oder
das Gebäude einsetzen kann (der Spielplan ist in ein Raster eingeteilt, welches durch die Symbole der Landschaftskarten dargestellt wird).
(B) Wertung durchführen:
Nach (A) wird gewertet; dabei kann es drei unterschiedliche Wertungen geben. Setzt man eine Figur ein, so bekommt
der aktive Spieler Punkte oder Erträge für diese Figur, wenn diese in den Einflussbereich eines Gebäudes gesetzt wird
(die 8 Felder um ein Gebäude herum). Bei einer Post bekommt man beispielsweise 3 Punkte; bei einer Kohlegrube darf man ein Kohle-Plättchen ziehen... usw.
5 zusätzliche Punkte bekommt man, wenn man durch das Platzieren des Farmers eine Gruppe aus mindestens 3
eigenen Farmern erstellt hat (horizontal oder vertikal angrenzend).
Setzt man kein Farmer, sondern ein Gebäude ein, bekommt bekommen die angrenzenden Figuren, die schon auf dem
Spielfeld stehen, nach dem gleichen Schema wie eben erwähnt ihre Punkte... also z.B. 3 Punkte bei der Post. Dies gilt
aber für alle angrenzenden Figuren, also können durch das Ablegen eines Gebäudes auch Gegner mit profitieren. Die Gebäude gehören also nicht einem bestimmten Spieler alleine.
Die Punkte, die bei einer Wertung erzielt werden, zeigt man sofort mit seiner Zählerfigur auf der Punkteleiste an.
(C) Extrazug nutzen:
Das Extrazug-Plättchen erlaubt es dem aktiven Spieler nach seinem Zug einfach noch einen Zug dranzuhängen; dazu
wird das Extrazug-Plättchen umgedreht und kann erst wieder genutzt werden, wenn es wieder zurückgedreht wurde.
Anschließend darf er nochmals Karten ausspielen und entsprechend die Wertung(en) durchführen.
(D) Handkarten ergänzen:
Die Handkarten werden durch den Spieler auf vier Karten aufgefüllt. Der Spieler muss dabei von jeder Karten-Art (also
Gebäude- UND Landschaftskarten) mindestens eine Karte auf der Hand haben.
Anschließend ist der nächste Spieler an der Reihe. Die Aktionen sind sehr übersichtlich und dauern nicht lange (sofern
sich kein Grübler in der Spielerunde befindet *grins*), so dass der Spielablauf nach einer kurzen Eingewöhnungszeit ganz flott von statten geht.
Das Joker-Plättchen kann man statt einer bestimmten Landschaftskarte benutzen. Hat man eine dringend benötigte
Karte nicht auf der Hand, dreht man statt dessen einfach das Joker-Plättchen um.
Gebäudearten: Die verschiedenen Gebäude bringen bei einer Wertung entweder Punkte, Kohle-Plättchen, Gold
-Plättchen oder auch die Möglichkeit, sein Joker- oder Extrazug-Plättchen wieder auf die aktive Seite zu drehen.
Das Spiel geht reihum, bis einer der Spieler alle seine Farmer eingesetzt hat, oder bis von den Gebäuden eine
vorgegebene Anzahl der verschiedenen Arten verbraucht ist (z.B. bei 4 Spielern wenn 4 der Gebäudestapel
aufgebraucht sind). Die laufende Runde wird noch zu Ende gespielt, so dass jeder Spieler gleich oft an der Reihe war;
danach gewinnt der Spieler mit den meisten Punkten. Zuvor deckt aber jeder Spieler noch seine erspielten Kohle- oder
Gold-Plättchen auf und zieht auch diese Punkte auf der Punkteleiste vorwärts; man kann sich also bis zum Schluss nicht ganz sicher über seinen Sieg oder über seine Niederlage sein.
Mit „Oregon“ konnte uns Hans im Glück wieder mal überzeugen. Bereits beim ersten Testspiel lief es nach kurzer Zeit
wie geschmiert und jeder Teilnehmer hatte Spaß daran. Die Regeln sind nicht zu kompliziert. Die 5-seitige
Spielanleitung ist sehr gut, sehr angenehm zum Durcharbeiten und auch gut zum Nachschlagen. Die eingängigen Regeln
sind auch Neuspielern schnell erklärt. Die mittellange Spieldauer mit etwa 60 Minuten bei 4 Spielern ist angenehm kurz
für ein solches Spiel. Einer Revanche steht also nichts im Wege. Auch bei zwei Spielern macht „Oregon“ Spaß, wobei
ich eine Spielerunde mit drei oder vier Spielern schon bevorzugen würde.
Das umfangreiche Spielmaterial ist auch sehr hübsch ausgefallen. Die Farmer-Figürchen sind aus Holz (ähnlich den
Figuren von Carcassonne, nur mit Cowboy-Hut auf *gg*), die Karten und die Plättchen (Stanzbogen) von guter
Qualität. Dem Material liegen noch diverse Clip-Tüten bei, damit man sein Spielmaterial schön archivieren kann. Der
Kartonstanzbogen beinhaltet auch eine zweite Abtrennung für das Spieleschachtel-Innenleben, so dass man
anschließend vier Fächer hat, um das Material sortiert aufzubewahren... auch hier: vorbildlich.
Fazit: ein absolut schönes und für uns in jeder Hinsicht rundes Familienspiel, welches alle unsere Testspieler
überzeugen konnte; deshalb ganz klar: die Höchstwertung beim Spielspaß: „6“ Punkte -> Kaufempfehlung !!!
(c)2007 Dirk Trefzger
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