Das Spiel, welches 1995 in die Auswahlliste zum Spiel des Jahres aufgenommen wurde, kommt mit folgendem Spielmaterial daher:
- Spielplan (mit Handelskontoren) - 36 Warenkarten - 36 Spielsteine in 6 Farben
Das Spielmaterial ist sehr zweckmäßig gestaltet... “zweckmäßig”, das ist aber bereits schon alles; so sehr begeistern konnte mich der
Spielplan oder die enthaltenen Warenkarten nicht so. Alleine das Bild auf der Verpackungsoberseite macht was her. Nun, das Material ist die eine Sache... doch wie ist das Spiel ?
Medici ist ein Versteigerungsspiel und läuft folgendermaßen ab: Der Spieler, der an der Reihe ist, deckt eine bis drei der Warenkarten auf. Diese werden
nun in einer Versteigerungsrunde an den Höchstbietenden verscherbelt. Dazu steht den Spielern ein gewisses Startkapital an “Florentinern” zur Verfügung; diese werden auf der Zählleiste
rings um den Spielplan dargestellt. Der links neben dem aktuellen Spieler sitzende Spieler beginnt mit einem Gebot seiner Wahl; die übrigen Spieler folgen im Uhrzeigersinn und können entweder passen
oder das Gebot erhöhen. Zum Schluss bietet noch der aktuelle Spieler mit (die Versteigerung dauert nur eine einzige Runde !). Der Höchstbieter der Versteigerung erhält die angebotene(n) Karte(n) und
legt sie in sein Lager, welches maximal 5 Karten aufnehmen kann. Das Höchstgebot des Versteigerungsgewinners wird dann auf der Zählleiste zurückgezogen. Sobald alle Lager voll sind, endet der
Spielabschnitt und es folgt die Wertung.
Bei der Wertung bekommen die Spieler je nach Punktzahl der im Lager enthaltenen Karten eine bestimmte Zahl an Florentiner (eine Tabelle ist in der
Spielanleitung enthalten), d.h. der Stein auf der Zählleiste wird um die entsprechende Anzahl an Punkten weitergezogen. Danach werden die Spielsteine in den verschiedenen Handelskontoren um so viele
Felder weitergezogen, wie der Spieler Karten der jeweiligen Ware besitzt. Dies bringt dann für den Führenden und den Zweitplatzierten des jeweiligen Kontors zusätzliche Sonderpunkte.
Was das Spiel ausmacht ist, dass die Punktzahl, welche für den Sieg des Spiels ausschlaggebend ist, gleichzeitig das verfügbare Guthaben der Spieler
darstellt. Bietet man also zu viel für eine bestimmte Ware, schadet man sich selbst, da man dadurch wichtige Punkte verliert. Bietet man dagegen nicht mit, verschenkt man Punkte, die man mit den
angebotenen Warenkarten erhalten könnte. Das richtige Mittelmaß macht’s also.
Da das Spiel eigentlich nur aus den Versteigerungen besteht, dachte ich vor dem ersten Spiel, dass das Ganze nicht gerade interessant wird.. doch ich
muss zugeben, dass ich mich da ein wenig getäuscht habe. Das Spiel macht doch ziemlich Spaß. Die Versteigerungen sind nach einer gewissen Eingewöhnungszeit recht spannend, da eben zum einen die
Kartenzahl, zum anderen die Warenart ausschlaggebend ist.
Nach 3 Spielabschnitten und Wertungen endet das Spiel und es gewinnt der Spieler, der über die meisten Florentiner verfügt.
Wer nicht auf Versteigerungsspiele steht, der sollte unbedingt die Finger von diesem Spiel lassen. Die Spielanleitung beginnt mit “Ein
Handelsspiel für 3 - 6 Spieler...”... naja.. ein Handelsspiel stelle ich mir dann doch ein wenig anders’ vor. Man kann ja nicht mit den Mitspielern handeln oder tauschen, man kann sie nur
überbieten :-)))... Fans dieses Genres kann man aber schon zum Kauf des Spiels raten (wobei es das Spiel so viel ich weiß nicht mehr im Handel gibt.. bleibt einem also noch der Flohmarkt oder wenn
man Glück hat der Ausverkauf).
Die Spielanleitung enthält die nötigsten Infos, ist aber relativ unspektakulär aufgemacht; es könnte gut sein, dass man während des Regelstudiums
bereits einschläft :-))
(c)2001 Dirk Trefzger
[Top]
|