Wir danken Kosmos für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares.
Das Spiel kommt in der für Kosmos typischen quadratischen Box daher. In dieser Box findet man 36 Warentafeln, 2 Markttafeln, 4
Personentafeln, 140 Holzmünzen, 4 Beutel mit Anhänger, ein paar weitere Plättchen und Steine, einen kleinen Spielplan und die Spielanleitung mit 8 Seiten. 8 Seiten ist übersichtlich, es
handelt sich ja auch um ein recht einfaches Familienspiel… der Umfang geht also klar. Das Spiel ist schnell erklärt und ein schneller Einstieg ist gewährleistet. Optisch reißt mich
„Mercado“ nicht vom Hocker. Die Box ist absolut langweilig gestaltet, die verschiedenen Tafeln sind auch nicht ausgesprochen hübsch, ebenso der Spielplan. Nett ist, dass man die
Beutel mit einem Anhänger in der Spielerfarbe markiert und schön ist auch, dass die verschiedenfarbigen Münzen aus Holz sind.
Es liegen also 8 Tafeln in der Tischmitte, 2 Düfte, 4 Warentafeln und 2 Markttafeln. Daneben liegt der kleine Spielplan, auf dem die Spieler
ihre Punkte abtragen können. Jeder Spieler hat einen eigenen Beutel. Die Spielerfarbe wird mit einem Anhänger am Beutel markiert. In jeden Beutel kommen 25 Holzmünzen (5 x Gold, 5 x
Silber, 5 x Blau, 5 x Braun und 5 x Schwarz = Falschgeld). Es gibt auch weiße Joker-Münzen, die man aber erst im Verlauf des Spiels bekommen kann.
Das Spiel ist denkbar einfach. Der aktive Spieler kann bei Zugbeginn ein Privilegplättchen nutzen, wenn er möchte (bzw. wenn er überhaupt
ein solches Plättchen besitzt). Danach zieht der Spieler 3 Münzen aus seinem Beutel. Schwarze Münzen (= Falschgeld) kommen direkt auf die Personentafel und bringen damit nichts. Die
anderen Münzen kann der Spieler an die ausliegenden Tafeln anlegen. Die Tafeln haben unterschiedliche „Preise“. Sind die Anforderungen erfüllt, erhält der Spieler den Effekt der
Tafel; anschließend wird die Tafel durch eine neue Tafel ersetzt… außer es ist eine Markttafel, diese bleiben immer liegen. So erhält man Punkte auf dem Spielplan, was dann mit
Schritten gezeigt wird. Manche Felder erlauben es dem Spieler, Falschgeld aus seinem Beutel zu entfernen. Manche Felder bringen aber weitere Falschgeld-Münzen, was natürlich ungünstig
ist. Auch kann man die begehrten weißen Joker bekommen. Da immer wieder andere Tafeln ausliegen, ändern sich also immer die Möglichkeiten. Das ist ganz nett. Statt in seinem Zug Münzen
aus dem Beutel zu ziehen, kann der Spieler auch alle Münzen einer Personentafel zurück in den Beutel werfen. Das kostet den Spieler also quasi eine Runde, aber anschließend hat er wieder
alle Münzen zur Verfügung.
Genutzte Joker-Münzen kommen in den allgemeinen Vorrat zurück. Sobald ein Spieler das Start/Ziel-Feld erreicht, wird die laufende Runde noch
zu Ende gespielt. Wer dann mit seinem Stein am weitesten vorne liegt, der gewinnt das Spiel.
Bei Spielbeginn hat man bereits ein rotes kleines Siegel. Während des Spiels kann man über manche Tafeln auch weitere Siegel erhalten. Man
kann während seines Zuges ein solches Siegel abgeben, um zwei weitere Münzen aus dem Beutel ziehen zu dürfen. Erhält man während des Spiels Privilegien, kann man diese im weiteren
Spielverlauf zu seinem Vorteil einsetzen… auch hier gibt es Schritte, Siegel, Joker, etc.
Der Ablauf ist wirklich sehr einfach und – wie eingangs erwähnt – hat man das Regelwerk schnell verinnerlicht. Dazu kommt, dass
die Spieldauer mit nur 30 Minuten sehr kurz ist, so dass auch einer Rückrunde nichts im Wege steht. So richtig wollte der Funke bei uns nicht überspringen. Man zieht halt Münzen, hofft
darauf, dass nicht zu viele schwarze Münzen dabei sind. Passen die gezogenen Münzen zum eigenen Vorhaben, erhält man nach und nach die Vorteile der ausliegenden Tafeln. Das ist ganz ok,
aber auf Dauer irgendwie langweilig. Nicht falsch verstehen, „Mercado“ funktioniert schon und für Familienrunden, die ein einfaches Spiel suchen, ist „Mercado“ bestimmt eine
brauchbare Wahl. Bei uns wird es kein Dauerbrenner werden.
(c)2018 Dirk Trefzger
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