Wir danken Eggertspiele für die Zusendung eines Rezensionsexemplares !
„Raubt es den Reichen und gebt es den Armen“, so das Motto von Robin Hood. Wer wollte nicht schon einmal die Rolle des
Räuberanführers übernehmen und spannende Abenteuer erleben?... nun, dies ist mit dem Spiel „Sherwood Forest“ von Eggertspiele möglich. Das Spiel kommt in einer handlichen,
quadratischen Box daher, die bereits als Titelmotiv das Spielziel anzeigt. Robin Hoods Männer lauern im Wald Durchreisenden auf, um sie auszurauben... die Box sieht ganz hübsch aus.
Das Material ist recht umfangreich:
- Spielplan - Startspielerkarte - 6 Lagerkarten in den 6 Spielerfarben - 48 Räuberfiguren in den 6 Spielerfarben - 18 Marker in
den Spielerfarben - 12 Bündnismarker (6 x 2) - 42 Goldsäcke - Startspielerfigur - Kutsche - 55 Reisegruppen-Karten und 24 Ausrüstungskarten
Ein Teil des Materials ist aus Holz; ein Teil des Materials (z.B. die Goldsäcke) sind aus Stanzkarton; die Karten sind hübsch gezeichnet und
von guter Qualität. Der Spielplan ist nicht schlecht, doch die Grafik wirkt irgendwie etwas schwammig... das hätte man sicherlich ein wenig besser machen können... ok, ganz akzeptabel ist
er schon :)
Vor Beginn des Spiels erhält jeder Spieler 4 Räuber, eine Lagerkarte, 3 Marker sowie 2 Goldsäcke, die er als Startkapital auf seine
Lagerkarte legt. Einer der Marker wird auf das Startfeld der Ruhmesleiste gelegt. Die Reisegruppenkarten werden bereitgelegt; eine von der Spielerzahl abhängige Menge an Karten bildet die
Auslage. Die Sheriff- und die 6 speziellen Ausrüstungskarten werden nur für die Profivariante benötigt. Die „normalen“ Ausrüstungskarten (Waffen, welche die Stärke erhöhen) legen
als verdeckter Stapel bereit. Ein Spieler ist Startspieler und los geht’s.
Das Spiel verläuft über 6 Runden, die jeweils in 2 Phasen unterteilt sind: Planungsphase und Überfallphase. Nach den 6 Runden gewinnt der
Spieler, der die meisten Ruhmespunkte sammeln konnte.
In der Planungsphase nutzen die Spieler reihum ihre Räuberfiguren, um Aktionen auszuführen; selbstverständlich gibt es verschiedene
Möglichkeiten. So kann man beispielsweise erbeutetes Gold in Ruhm umwandeln (Spende an die Kirche), oder man kann eine der verdeckten Reisegruppenkarten anschauen (im Wirtshaus
lauschen), oder man kann sich eine Ausrüstungskarte besorgen (beim Händler kaufen), oder man kann neue Räuber anwerben (auf dem Marktplatz). Außer den genannten Aktionen gibt
es natürlich noch die Hauptaktion, nämlich die Möglichkeit, eine Räuberbande für einen späteren Überfall zu bilden. Die stärke der Überfallsgruppe muss mindestens die Stärke der
Reisegruppe betragen, damit der Überfall erfolgreich ist. Interessant ist nun, dass man einen solchen Überfall auch zusammen
mit einem Mitspieler (als Unterstützung im Bündnis) durchführen kann; bei geringerer Anzahl an Spielern geht es sogar
oftmals nicht ohne Unterstützung, da die Stärke der Reisegruppen manchmal recht happig ist. Selbstverständlich haben bei
einem erfolgreichen Überfall alle beteiligten Spieler was davon. Die Stärke der Räuber kann mit Ausrüstungsgegenständen gepusht werden.
In der Überfallphase reist dann eine Reisegruppe (die Spieler wählen reihum eine Reisegruppe-Karte) durch den Wald, also
Sherwood Forest, und die Räuber lauern der Reisegruppe auf. Die Kutsche bewegt sich von einem vorgegebenen Ort (steht auf
der Karte) auf einen vorgegebenen Zielort. Ist der erste Überfall nicht erfolgreich, wandert die Reisegruppe weiter und kann so
ggfs. nochmals überfallen werden. Als Beute für einen erfolgreichen Überfall gibt es Ruhmespunkte, Gold oder neue Gefährten.
Zusätzlich zu den Standardregeln gibt es noch Profiregeln, bei denen die anfangs aus dem Spiel genommenen 6 zusätzlichen
Ausrüstungskarten (Wams, Botengewand und Proviant) wieder ins Spiel kommen. Zudem wird das Thema Absprachen
(betreffend der Überfälle) weiter ausgebaut, oder soll ich lieber sagen: verkompliziert??? :))... die Sheriffkarten erschweren die
Überfälle weiter… ne, ernsthaft... bei allen Testrunden waren wir uns einig: die zusätzlichen Möglichkeiten bei den
Absprachen und auch die Sheriffkarten bringen es nicht wirklich. Falls es hin und wieder zu einer zweiten Runde kam, war es
immer die Standardfassung und das sicherlich nicht, weil es den Spielern zu kompliziert war, sondern weil es völlig sinnlos kompliziert war ;)) .. soweit klar? :) … ansonsten funktioniert das Spiel ganz gut; wie gesagt wird man oft zu einem Bündnis
mit anderen Spielern gezwungen, da man die Reisegruppe ansonsten nicht überwältigen kann; dies fördert die Kommunikation,
dies bringt ein kooperatives Element ins Spiel, was nicht uninteressant ist. Lässt man die zum großen Teil unnötigen
Profiregeln außer acht, liegt mit Sherwood Forest ein ganz brauchbares Familienspiel vor, welches den ein oder anderen
Spieleabend bereichern kann. Das Robin Hood Thema ist gut umgesetzt, die Regeln funktionieren soweit, wobei der Funken
bei dem Spiel nicht bei allen Spielrundenteilnehmern gleichermaßen übergesprungen ist. Hätte mir der Spielplan besser gefallen,
hätte es das Spiel sogar auf „5“ Punkte geschafft, so reicht es für eine gute „4“.
Fazit: brauchbares Familienspiel mit kleineren Schwächen und größtenteils unnötigen Profiregeln
(c)2009 Dirk Trefzger
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